Fraunhofer Vision – Technologietag 2009

Weitere Informationen und Anmeldung bei der Fraunhofer-Allianz Vision, Regina Fischer, Telefon: +49 9131 776-530, E-Mail: vision@fraunhofer.de oder unter http://www.vision.fraunhofer.de/webshop.

Kurzvorträge erklären Technologien

Innovative Technologien für die industrielle Qualitätssicherung mit Bildverarbeitung spielen im modernen Fertigungsprozess mehr denn je eine wichtige Rolle. Je nach Aufgabenstellung werden unterschiedliche Verfahren eingesetzt. Materialeigenschaften des Prüflings, Produktionsumgebung, messtechnische Anforderungen – all dies sind Parameter, die bei der Auswahl der richtigen Technologie berücksichtigt werden müssen. Der Technologietag gibt im Rahmen von Kurzvorträgen einen Überblick über mögliche Verfahren und den jeweiligen aktuellen Stand der Technik. Im Mittelpunkt stehen die Themengebiete:

– Inspektion und Charakterisierung von Oberflächen
– Optische 3-D-Messtechnik und -Objekterkennung
– Unsichtbares sichtbar machen mit Röntgen, Thermographie, Ultraschall, Terahertz, Mikrowelle und Shearographie

– Blick in die Zukunft

Die „Inspektion und Charakterisierung von Oberflächen“ ist ein traditionelles Aufgabengebiet der industriellen Bildverarbeitung. Die Fortschritte der Technik ermöglichen nicht nur ständig höhere Prüfgeschwindigkeiten und kompaktere Bauweisen, sondern auch die Erfassung zusätzlicher Oberflächeneigenschaften wie die schnelle Bewertung der Farbe oder Musterung einer Oberfläche sowie die dreidimensionale Vermessung der Oberflächentopologie im Nanometerbereich.

Die „Optische 3-D-Messtechnik und -Objekterkennung“ erlaubt eine schnelle und genaue dreidimensionale Geometrieprüfung direkt in der Fertigungsumgebung. Je nach Form und Gestalt des Prüflings und den messtechnischen Anforderungen, wie z. B. Messzeit, Funktionsmaßtoleranz usw., kommen unterschiedliche optische Messtechnologien zum Einsatz, wie das Lichtschnittverfahren, Verfahren mit strukturierter Beleuchtung oder die Photogrammetrie.

Moderne Bildverarbeitungssysteme können Werkstücke nicht nur von außen prüfen, sondern sind auch in der Lage, Fehler unterhalb der Oberfläche oder im Inneren von Körpern zu finden – sie können Unsichtbares sichtbar machen:

– Die „Röntgentechnik“ erlaubt die Detektion von Fehlern wie Lunkern, Hohlräumen, Poren oder Rissen. Mit dieser Technik können auch Fremdmaterialien in Produkten oder Nahrungsmitteln genau lokalisiert werden. Mit der „Computertomographie“ werden die Prüflinge scheibenweise erfasst und können anschließend im Rechner vollständig dreidimensional dargestellt werden. Mit zusätzlichen mechanischen oder optischen Kalibriereinrichtungen können innenliegende oder verdeckte Strukturen auch mit hoher Genauigkeit vermessen werden.

– Mithilfe der „Wärmefluss-Thermographie“ können unterhalb der Oberfläche liegende und daher äußerlich nicht sichtbare Fehlstellen erkannt werden. Grundsätzliche Vorteile des thermographischen Wärmefluss-Prüfverfahrens sind das bildgebende Funktionsprinzip, die hohe Prüfgeschwindigkeit und die relativ einfache Automatisierbarkeit.

– Die Prüfung mit „Ultraschall“ ist eine weitere bildgebende Technologie und eröffnet neue Möglichkeiten bei der Inspektion und Visualisierung industriell relevanter Materialien und Bauteile. Mit Luftultraschall können feine Strukturen z. B. Einkerbungen, Risse oder Kerbzahlen in komplexen Freiformflächen erfasst werden. Diese Methode bietet bei schwierigen Lichtverhältnissen eine Alternative zur optischen Bildaufnahme.

– Die „Terahertz-Messtechnik“ befindet sich noch im Entwicklungsstadium, verspricht aber für die Zukunft als Imaging- und Tomographie-Verfahren interessante Lösungen für die Bauteilprüfung. Mögliche Anwendungsbereiche sind unter anderem die Überwachung der Aushärtungsprozesse von Klebstoffen, die ortsaufgelöste Messung der Feuchte in einem Volumen, die Fehlerdetektion in einem Volumen oder die Delaminationskontrolle.

– Die „Shearographie“ liefert nicht nur qualitative Informationen zu Adhäsions- und Kohäsionseigenschaften bei Werkstoffverbunden sondern auch quantitative Messergebnisse. Quantitative Messgrößen erlauben nicht nur eine Aussage, ob ein Defekt vorliegt oder nicht, sondern liefern auch wertvolle Informationen über die individuellen Bindungseigenschaften. Sie tragen somit signifikant zu einer präziseren Beschreibung des Systemzustandes bei.

Mit einem „Blick in die Zukunft“ endet der Fraunhofer Vision – Technologietag 2009. Vorgestellt werden ein bildbasiertes Assistenz- und Prüfsystem für manuelle, komplexe Montagetätigkeiten sowie die Möglichkeiten der Bildfusion als Methode zur Auswertung von Bildserien.

Ausstellung mit aktuellen Systemen

Um den Teilnehmer einen Einblick in die neuen Technologien, vor allem auch unter dem Aspekt der Praxisrelevanz zu ermöglichen, findet parallel zu den Vorträgen eine Ausstellung mit aktuellen Systemen statt. An insgesamt 16 Systemen werden die Möglichkeiten der einzelnen Techniken demonstriert.

Organisatorische Daten:

Titel: Innovative Technologien für die industrielle Qualitätssicherung mit Bildverarbeitung
Datum: Donnerstag, 8. Oktober 2009, 10:00 – 18:15 Uhr und Freitag, 9. Oktober 2009, 8:30 – 15:00 Uhr
Ort: Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM, Fraunhofer Platz 1, 67663 Kaiserslautern
Gebühr: 240 Euro (120 Euro für Angehörige von Hochschulen), inkl. Tagungsunterlagen und Verpflegung (Getränke, Mittags- und Abendimbiss)

Internet: http://www.vision.fraunhofer.de/de/0/events/130.html

Fachliche Anfragen:
Dr.-Ing. Norbert Bauer
Telefon +49 9131 776-500
vision@fraunhofer.de
Pressekontakt:
Fraunhofer-Allianz Vision
Regina Fischer M. A.
Am Wolfsmantel 33
91058 Erlangen
Telefon +49 9131 776-530
Fax +49 9131 776-599
vision@fraunhofer.de
Die Fraunhofer-Allianz Vision ist ein Zusammenschluss von Fraunhofer-Instituten zu den Themen Bildverarbeitung, optische Inspektion und 3-D-Messtechnik, Röntgenmesstechnik und zerstörungsfreie Prüfung.

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