Evolution der Röntgentechnologie

Dieses Bild einer Rattenlunge zeigt anschaulich die wesentlich verbesserte Detailgenauigkeit von Phasenkontrastaufnahmen.<br>Lehrstuhl E17 (TUM)<br>

Nach dem großen Erfolg des letzten Jahres laden Prof. Maximilian Reiser, Direktor des Instituts für Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universität und Prof. Franz Pfeiffer, Inhaber des Lehrstuhls für Biomedizinische Physik, zum 2. Internationalen Symposium „BioMedical Applications of X-Ray Phase-Contrast Imaging (IMXP)“ ein.

Das Symposium findet vom 24.-25. Januar 2013 im Dorint Sporthotel in Garmisch-Partenkirchen statt. Neben deutschen Wissenschaftler aus München erwarten die Veranstalter dazu international renommierte Experten, unter anderem aus Japan, den USA und der Schweiz.

Die biomedizinische Bildgebung mittels des Röntgen-Phasenkontrastes ist eine neuartige Methode, die vor allem für die Diagnostik von Brustkrebs, Atherosklerose der Gelenke und von Lungenerkrankungen ein vielversprechendes Potentialbesitzt. Gewöhnliche Röntgenaufnahmen beruhen auf dem Prinzip der Absorption von Röntgenstrahlung, sind demnach zwar hervorragend in der Lage, stark absorbierende Materialien wie Skelettstrukturen abzubilden, liefern aber bei schwach absorbierenden Materialien, wie Weichteilgewebe einen unzureichenden Kontrast. Im Gegensatz dazu beruht der Phasenkontrast auf der Ablenkung des Röntgenlichts beim Durchgang durch Gewebe.

Weichteilgewebe wird deshalb mit dem Phasenkontrast sehr viel detaillierter abgebildet und ermöglicht eine viel genauere Diagnose durch den Arzt. Besonders wichtig ist das für die Erkennung von Brustkrebs, bei dem es darauf ankommt, das bösartige Gewebewachstum in einem möglichst frühen Stadium zu erkennen. Ein Vorteil dieser Technik ist, dass der Phasenkontrast als zusätzliche und komplementäre Information zusammen mit dem gewohnten Absorptionsbild aus einer einzelnen Messung erfasst werden kann. Entwickelt wurde die Messtechnik ursprünglich mit kohärenter Synchrotronstrahlung aus Großforschungsanlagen, wie sie etwa die European Synchrotron Radiation Facility (ESRF) oder das Deutsche Elektronen Synchrotron (DESY) zur Verfügung stellt.

Entscheidend ist jedoch, dass die Technologie mittlerweile – vor allem im Rahmen des Exzellenzclusters „Munich-Centre for Advanced Phtonics“ (MAP) – auf kompakte Laborgeräte übertragen werden kann und in den Münchener Labors in Zusammenarbeit mit kommerziellen Partnern für medizinische Anwendungen getestet wird.

Während des zweitägigen Symposiums diskutieren Fachleute aus Physik, Biologie und Medizin die neuesten Entwicklungen aus dem Bereich der biomedizinischen Bildgebung. So wird Atsushi Momose aus Japan Beispiele aus seiner Arbeit mit einer speziellen Röntgentechnik zeigen. Timm Weitkamp aus Frankreich referiert über seine Forschung mit Synchrotronstrahlung und der beeindruckenden Schärfe der daraus entstehenden Bilder. Weitere Experten von der Swiss Light Source am Paul Scherrer-Institut in Villigen (Schweiz), der European Synchrotron Radiation Facility (ESRF) in Grenoble, von diversen Anlagen aus den USA und Schweden berichten von den Fortschritten ihrer Forschungsprojekte. Ganz vorne mit dabei sind Münchener Wissenschaftler aus den Arbeitsgruppen des Physikers Prof. Franz Pfeiffer, Lehrstuhl für Biomedizinische Physik der Technischen Universität, und des Mediziners Prof. Maximilian Reiser vom Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität.

Anmeldungen sind online noch möglich bis einschließlich 9. Januar 2013, danach nur noch bei freien Plätzen direkt bei Claudia Staab-Weijnitz oder vor Ort. Journalisten erhalten an beiden Tagen nach Anmeldung freien Eintritt.

Kontakt:
PD Dr. Fabian Bamberg
Dr. Claudia Staab-Weijnitz
Dr. Thomas Hendel
Institut für Klinische Radiologie
Ludwig-Maximilians-Universität München
Pettenkoferstraße 8a
80336 München
Tel: +49 89 5160 9272
E-Mail: Claudia.Staab-Weijnitz@med.uni-muenchen.de

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Christine Kortenbruck idw

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