European Health Forum Gastein 2013: Gesundheitssysteme krisenfest machen

European Health Forum Gastein präsentiert 16. Jahreskongress: “Resiliente und innovative Gesundheitssysteme in Europa”

“Europas Gesundheitssysteme müssen dringend krisenfest gemacht werden, damit sie auch in Zeiten begrenzter Budgets den aktuellen Anforderungen entsprechen können”, sagte Prof. Helmut Brand (Universität Maastricht) heute bei einer EHFG-Veranstaltung im Europäischen Parlament.

“Resilient and Innovative Health Systems” ist das Motto des 16. European Health Forum Gastein (EHFG), das vom 2. bis 4. Oktober im österreichischen Bad Hofgastein stattfinden wird.

Prof. Brand, der mit Jahresbeginn die Präsidentschaft dieser führenden gesundheitspolitischen Konferenz in Europa übernommen hat, betonte, dass der diesjährige EHFG Kongress sich mit einer „Quadratur des Kreises“ befassen wird: „Wie können wir bei knapper werdenden Ressourcen trotzdem die so notwendigen Innovationen im Gesundheitsbereich sicherstellen? Die Europäische Gesundheitspolitik ist Innovationspolitik. In keinem anderen Bereich ziehen die Bürger/-innen mehr direkten Nutzen aus Innovation. Zugleich trifft die Austeritätspolitik vieler Länder die Gesundheitssysteme besonders hart.” Budgetkürzungen und Innovation passen nicht zusammen, so der EHFG-Präsident: “Wir müssen uns fragen, wann der kritische Punkt erreicht ist, an dem Sparprogramme ein Risiko für die Gesundheitsversorgung und die sozialen Sicherungsnetze darstellen.”

Einfluss für die Politik

Wie Europas Gesundheitssysteme am besten widerstandsfähig gegenüber der Wirtschaftskrise gemacht werden können, ist heuer das Hauptthema des EHFG Kongresses, der eine einzigartige Plattform für Nicht-Regierungsorganisationen, Patientenvertreter/-innen, Anbieter/-innen von Gesundheitsleistungen, Wissenschaft und Industrie bietet, mit politischen Entscheidungsträger/-innen auf Augenhöhe neue Ideen und Erkenntnisse zu diskutieren. Die Europäische Kommission ihrerseits kann hier ihre Strategien für den Gesundheitsbereich in offener Atmosphäre zur Diskussion stellen.

Verstärkt will Prof. Brand in Zukunft Vertreter/-innen der jeweils nächsten drei EU-Präsidentschaften einbinden. „Damit soll sichergesellt werden, dass die in Gastein diskutierten Themen und Vorschläge auch sehr konkret in die europäische Gesundheitspolitik einfließen”, so der EHFG-Präsident. „Seit dem Vertrag von Maastricht ist Gesundheit ein Politikbereich der Europäischen Union. Politische Entscheidungen in der Sozial- und Gesundheitspolitik beeinflussen das Leben der einzelnen Bürger/-innen sehr direkt.”

Europa kennt keine Gesundheits-Grenzen

Der Blick über die Grenzen Europas hinaus ist integraler Bestandteil des EHFG. Auf dem Programm stehen daher auch Diskussionen zu den wirtschaftlich aufstrebenden BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika), deren Rolle auch in der globalen Gesundheit zunehmend wichtig wird. „Seit Jahren widmet sich das EHFG aber auch der gesundheitspolitischen Situation in benachbarten Regionen wie Südosteuropa”, sagte Prof. Brand.

Eine ganz aktuelle Entwicklung, das geplante Transatlantische Freihandelsabkommen TAFTA zwischen den USA und der EU, wird ein wichtiger Tagungsschwerpunkt sein, so Prof. Brand. „Es würde natürlich in vielen Bereichen große Auswirkungen auf den Gesundheitssektor entfalten.”

Monitor und Seismograph

Dank der breiten Expertise, die auf dem EHFG vertreten ist, diene die Konferenz auch als gesundheitspolitischer Seismograph. „Das einzige, was im Gesundheitsbereich konstant bleibt, sind Veränderungen, und diesen widmen wir uns besonders”, so Prof. Brand. „Das EHFG hat schon sehr früh konsequent die konkreten Folgen des demographischen Wandels aufgegriffen.” Das gelte auch für die globale Verbreitung chronischer Erkrankungen (NDC), die längst nicht mehr nur ein Problem in den wohlhabenden Ländern darstellen.

Sozial gerechter Zugang zur Gesundheit, Bedeutung der Prävention

Die SPÖ-Europaabgeordnete Karin Kadenbach, Mitglied im Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit im Europäischen Parlament, ist Vizepräsidentin des EHFG. „Mir ist der sozial gerechte Zugang zu Gesundheitsdiensten und -leistungen ein besonderes Anliegen. Vor allem auch bei der Prävention sollen die Bürger/-innen aktiv dafür sorgen, möglichst lange fit und gesund zu bleiben. Etwa mit gesunder Ernährung, ausreichender Bewegung, jährlichen Vorsorgeuntersuchungen und den notwendigen Impfungen. Wer dieser Verantwortung nachkommt, sichert damit nicht nur sein eigenes Wohlbefinden, sondern sorgt auch dafür, dass das Gesundheitssystem auch in Zukunft für alle finanzierbar bleibt”, sagte Karin Kadenbach.

Aktive Patientenbeteiligung

Nicola Bedlington vom European Patients' Forum kommentierte bei der Veranstaltung in Brüssel das EHFG so: „Für uns ist das European Health Forum Gastein eine unvergleichliche Möglichkeit, mit anderen Playern im Gesundheitssystem die großen Herausforderungen für Patienten/-innen zu diskutieren. Zu zentralen Themen wie gesundheitlichen Ungleichheiten oder Gesundheitskompetenz konnten wir uns einbringen, durchaus mit konkreten Folgen. Wir freuen uns auf eine erfolgreiche Fortsetzung.”

EHFG Pressebüro
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Thea Roth idw

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