Europäischer Biotopverbund am Grünen Band

Das Grüne Band, entstanden aus dem ehemaligen Todesstreifen während der Teilung Europas in Ost und West im vorigen Jahrhundert, entwickelte sich über Jahrzehnte zur grünen Lebenslinie.

Am 31. Januar 2012 wird die Fachhochschule Erfurt Gastgeber einer internationalen, englischsprachigen Konferenz zum Thema: „The Green Belt as an European ecological network – strenght and gaps“ (Das Grüne Band als europäisches ökologisches Netzwerk – Stärken und Lücken) sein. Anmeldungen zur Tagung sind bis zum 5. Dezember möglich, wissenschaftliche Beiträge müssen bis 21. Oktober angemeldet werden. (http://www.verkehr-und-raum.de oder http://www.fh-erfurt.de/lfg/la/)

Diese erste wissenschaftliche Konferenz des Interreg-Projektes „GREENNET – Promoting the ecological network in the European Green Belt“ widmet sich dem Grünen Band mit dem Schwerpunkt als Europäisches Biotopverbundsystem. Weiter folgende Konferenzen werden die landschaftspolitischen Instrumente zum Schutz des Grünen Bandes vergleichen: („Landscape policies and instruments in the partner countries – a benchmark“ 2013) und erfolgreiche Beispiele und Maßstäbe dafür aufzeigen („Good examples of landscape action and successful measures“ 2014).

Im Projekt “GREENNET ‐ Promoting the ecological network in the European Green Belt” arbeiten die Fachgebiete Verkehrspolitik und Raumplanung sowie Landschaftsplanung der Fachhochschule Erfurt mit elf Kooperationspartnern aus sechs europäischen Ländern (AT ,CZ, DE, IT, SI, SK) zusammen. Die Idee des GREENNET-Projektes baut auf die Ergebnisse des Vorgängerprojektes GREENBELT (Interreg III B CADSES) auf. Dieses stellte die ökologisch besonders wertvollen Gebiete heraus. Dabei zeigte sich allerdings auch, dass das Grüne Band zu mehr als 50% aus „Lücken“ besteht, die keinerlei Schutz, dafür jedoch zahlreichen Beeinträchtigungen unterliegen. Somit liegt der Schwerpunkt des Projektes GREENNET auf der Entwicklung und Wiederherstellung eines ökologischen Netzwerkes, eines durchgängigen zusammenhängenden Biotopverbundes.

Mit der Verbindung von Lebensräumen durch Wanderkorridore, Trittsteine und Pufferzonen für isolierte und gefährdete Arten stellt der Biotopverbund ein zentrales Ziel des Naturschutzes dar. Eine intensive Landnutzung führt weltweit zu massiven Verlusten der biologischen Vielfalt. Durch den Klimawandel und die ungebremste Fragmentierung der Landschaft wächst die Bedeutung von großflächigen Biotopverbundsystemen weiter. Diese sind reich an Ökosystemdienstleistungen und ein wichtiger Beitrag zu unserer Zukunftssicherung.

Viele Fakten sind seit Jahrzehnten bekannt. Warum gibt es noch keine großflächigen, dauerhaft etablierten, funktionierenden Biotopverbundsysteme? Vielleicht kann das Grüne Band diese Situation verändern: Die Idee des Grünen Bandes mit ihrer ökologischen, geschichtlichen und menschlichen Dimension bietet nicht nur die Chance, ein einzigartiges Biotopverbundsystem in Europa zu entwickeln und zu erhalten, sondern auch neue nachhaltige Entwicklungsmöglichkeiten für die oft vernachlässigten, peripheren ländlichen Grenzregionen aufzuzeigen sowie Menschen beiderseits der ehemaligen Grenzen zusammenzubringen.

In den Fachvorträgen werden Beiträge zu den folgenden Schwerpunkten erbeten: Ökologische Studien zum Grünen Band, Analyse von Abschnitten des Grünen Bandes, Bedeutung von Biotopverbundsystemen auf Europäischer und nationaler Ebene für: Gefährdete Arten, Wanderkorridore / Anhaltende Zerschneidung, Biodiversität / Klimawandel / Ökosystemdienstleistungen sowie Zukunftsfähigkeit; Leitarten als Anziehungspunkt, Erlebbarkeit des Grünen Bandes sowie Sanfter Tourismus entlang des Grünen Bandes.

Kontakt: Marion Müller, 0361 6700-524, marion.mueller@fh-erfurt.de

Media Contact

Roland Hahn idw

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