Elektronik muss Energie im Auto sparen

20 Vorträge beschäftigten sich auf der Tagung „Baden-Baden Spezial“ mit der Fahrzeugelektronik. Egal ob es um Bordnetz, Antrieb, Energiemanagement, Aggregat oder Energiespeicher ging, ein Thema hatten die Vorträge gemeinsam: Energiesparen.

Über 300 Experten tauschten sich auf der 3. VDI-Tagung „Baden-Baden Spezial“ am 15. und 16. Oktober 2008 aus. „Nur mit Elektronik und elektrisch angetriebenen Komponenten kann eine bedarfsgerechte Energieerzeugung und -abnahme im Fahrzeug erreicht werden“, stellte Tagungsleiter Dr. Wolfgang Runge von ZF Lenksysteme fest. Highlights im Tagungsprogramm waren drei Plenarvorträge. Auf einer begleitenden Fachausstellung präsentierten sich 30 Unternehmen.

Unter www.elektronik-auto.de stehen ein Interview mit dem Tagungsleiter sowie der Fachvortrag von Continental zum Thema „Energy Management of Hybrid Vehicles“ als Web-TV-Beitrag bereit. Zum 14. Kongress „Elektronik im Kraftfahrzeug“ am 7. und 8. Oktober 2009 erwartet das VDI Wissensforum 1.500 Teilnehmer. Bei einer Anmeldung bis zum 31. Dezember 2008 kann ein Frühbucherrabatt in Anspruch genommen werden.

Aufrechterhaltung der Mobilität

Professor Ulrich Seiffert, WiTech Engineering, hielt den einleitenden Plenarvortrag „Aufrechterhaltung der Mobilität“. Zunächst zeigte das langjährige Volkswagen-Vorstandsmit­glied auf, warum die für die Herstellung und den Betrieb notwendige Energie auf Basis des Rohstoffs Erdöl deutlich reduziert werden muss. In diesem Zusammenhang analysierte er anschließend otto- und dieselmotorische Antriebe, Hybridisierung, Elektrotraktion sowie die Brennstoffzelle. Nach Seifferts These trage die Hauptlast zur Energiereduzierung der Antriebstrang. Ebenso kam er zum Fazit, dass Hybridantriebe gerade bei großen und schweren Fahrzeugen unabdingbar sind. „Hybridisierung heißt in jeden Bereich eingreifen – es bleibt nichts, wie es war“, verdeutlichte Seiffert. In puncto Elektroantrieb setzte Seiffert auf den Hoffnungsträger Lithium-Ionen Batterie. Er hält eine sprunghafte Veränderung allerdings für unwahrscheinlich. Weitere massive Optimierungen der Standardantriebe seien daher unumgänglich.

Zukunft der Antriebselektronik

Die Zukunft der Antriebselektronik schilderte Oliver Vollrath von Daimler in einen weiteren Plenarvortrag und stellte dabei die Herausforderungen, Technologien, Trends und Lösungen von Mercedes-Benz vor. Er präsentierte die Antriebselektronikprodukte, deren Wirksamkeit auf den Verbrauch sowie eine Auswahl von Technologien. Als Trends machte Vollrath unter anderem neue Bussysteme mit höherer Performance und mehr Systemvernetzung aus. Zudem werde die digitale Signalverarbeitung zum Standard werden. Elektrische Fahrantriebe sieht Vollrath ebenfalls kommen: als Hybride, Plug-Ins bis hin zum E-Fahrzeug und Brennstoffzellenauto. Realisiert werde laut Vollrath auch die Weiterentwicklung von der Antriebsteuerung zur Antriebsregelung. „Danach kann mit Sicherheit von weiteren Technologieentwicklungen ausgegangen werden, bei denen das Themenfeld der Antriebselektronik eine noch bedeutendere Rolle spielen wird“, erklärte er.

Alternative Antriebe

Den Abschlussvortrag hielt Dr. Gert Hinsenkamp von Daimler über alternative Antriebe zur Sicherung nachhaltiger individueller Mobilität. In seinem Vortrag führte Hinsenkamp verschiedene Strategien zur Energieeinsparung auf. Bei Hybriden sieht er die größten Einsparungen im Stadtgebiet, aufgrund der vielen Brems- und Beschleunigungssituationen. In der Kombination der Vorteile von Diesel- und Otto-Motor liegt laut Hinsenkamp ebenfalls noch großes Potenzial. Zudem schilderte er Erfahrungen mit dem Smart-Eletro-Drive. Testweise sind aktuell 100 Autos in London im Einsatz. Neben der Energieeinsparung haben die Autos noch eine weiteren Vorteil: Sie sind von der City-Maut befreit – pro Jahr rund 1.000 Euro.

16 Fachvorträge und 30 Unternehmen auf der Fachausstellung

Neben den Plenarvorträgen regten 16 Fachvorträge unterteilt in die Sektionen Antrieb, Speicherung, Energiemanagement, Aggregate und Bordnetz die Diskussion unter den Experten an. Neue Erkenntnisse wurden dabei unter anderem aus den Unternehmen Porsche, MAN Nutzfahrzeuge, Magna Steyer Fahrzeugtechnik, Continental, Robert Bosch, Hella und dem Ford Forschungszentrum Aachen vorgestellt. Begleitet wurde die Tagung von einer Fachausstellung, auf der über 30 Unternehmen aus der Branche innovative und zukunftsweisende Produkte, Lösungen und Dienstleistungen präsentierten.

Internationaler Kongress „Elektronik im Kraftfahrzeug“

Am 7. und 8. Oktober 2009 findet der 14. internationale Kongress „Elektronik im Kraftfahrzeug“ in Baden-Baden statt. Themenschwerpunkte werden die Elektrifizierung des Antriebsstrangs, Standardisierung, Komfort- und Sicherheitsfunktionen, Infotainment, Elektronik in der Prozesskette, Systemarchitektur sowie Elektronikkonzepte für neue Märkte sein. Fachlicher Träger des Kongresses ist die VDI-Gesellschaft Fahrzeug und Verkehrstechnik.

Die Tagungsbeiträge der 3. VDI-Tagung „Baden-Baden Spezial“ sind im VDI-Bericht 2033 auf 274 Seiten sowie einer CD-ROM zusammengefasst und können für 74 Euro beim VDI-Verlag in Düsseldorf bestellt werden.

Weitere Informationen unter www.elektronik-auto.de oder beim VDI Wissensforum Kundenzentrum, Postfach 10 11 39, 40002 Düsseldorf, E-Mail: wissensforum@vdi.de, Telefon: +49 (0) 211 62 14-201, Telefax: -1 54.

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