Die Oberflächen im Blick: Fraunhofer-Anwendungszentrum lädt zur Fachtagung AOFA 2016
Die Oberflächen von Materialien und Werkstoffen haben entscheidenden Einfluss auf ihre Einsatzmöglichkeiten, Zuverlässigkeit und Lebensdauer: Wenn Beschichtungen nicht haften, Korrosion auftritt oder Verfärbungen zu beobachten sind, liegt die Ursache meist an den Übergängen zwischen Material und Umgebung.
Um diese Nahtstellen zu untersuchen, sind die Verfahren der Oberflächenanalytik gefragt. Sie nehmen die äußeren Atomlagen des Materials in den Blick, aus deren Morphologie, chemischer Zusammensetzung und atomarer Struktur sich Erkenntnisse über das Verhalten ableiten lassen. So können nicht nur unerwünschte Effekte beseitigt, sondern auch Eigenschaften optimiert werden, etwa das optische Verhalten von Gläsern oder das Adhäsionsverhalten von Kunststoffen.
Analytiker, Werkstoffwissenschaftler, Festkörperphysiker und -chemiker sowie Ingenieure stellen auf der alle zwei Jahre stattfindenden Arbeitstagung »Angewandte Oberflächenanalytik« neue analytisch-methodische Entwicklungen und wissenschaftlich-technologische Problemlösungen vor.
»Die AOFA ist seit mehr als 30 Jahren ein wichtiger Termin für Fachleute aus unserem Arbeitsbereich. Ich freue mich sehr, dass wir die Kollegen diesmal am Fraunhofer-Anwendungszentrum in Soest begrüßen dürfen«, sagt Prof. Dr. Stefan Schweizer, Leiter des Fraunhofer AWZ. Er steht gemeinsam mit Prof. Dr. Karl-Heinz Müller von der Fachhochschule Südwestfalen dem Tagungskomitee vor.
Die Arbeitstagung bietet eine ideale Plattform zum Erfahrungs- und Informationsaustausch zu neuen Verfahren, Geräten und Einsatzmöglichkeiten sowie aktuellen Problemstellungen rund um die Anwendung physikalischer Verfahren zur Oberflächen-, Schicht- und Tiefenprofilanalyse.
Die Bandbreite der Werkstoffe umfasst dabei Metalle, anorganische und organische Halbleiter, Gläser, Keramiken, Polymere, magnetische Materialien und Biowerkstoffe. Der hohe Anwendungsbezug der Themen findet auch in der begleitenden Firmenausstellung seine Entsprechung.
Ein besonderer Fokus liegt in diesem Jahr auf dem Thema »Surface meets Light«. Diesem Motto werden gleich zwei eigene Sitzungen gewidmet, in der ausschließlich Methoden der optischen Oberflächenanalytik wie beispielsweise Fluoreszenz-, Infrarot- oder Raman-Spektroskopie im Mittelpunkt stehen werden.
»Nach 2008 und 2012 findet die Tagung bereits zum dritten Mal in Soest statt, diesmal am Fraunhofer AWZ auf dem Campus der Fachhochschule Südwestfalen. Ich bin mir sicher, dass die Teilnehmer aus Wissenschaft und Industrie dort exzellente Bedingungen zum Austausch vorfinden und viele spannende Ideen entwickeln werden«, sagt der Soester Bürgermeister Dr. Eckhard Ruthemeyer.
Die Stadt Soest unterstützt die AOFA 2016 ebenso wie die FH Südwestfalen und die IHK Arnsberg Hellweg-Sauerland. Gesponsert wird die Arbeitstagung, die im Auftrag der Deutschen Vakuum-Gesellschaft DVG stattfindet, von der Agilent Technologies Sales & Services GmbH & Co. KG.
Über das Fraunhofer-Anwendungszentrum für Anorganische Leuchtstoffe
Unter Federführung des Fraunhofer-Instituts für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS entstand im Dezember 2013 am Campus der Fachhochschule Südwestfalen in Soest das Fraunhofer-Anwendungszentrum für Anorganische Leuchtstoffe. Gemeinsam mit Partnern aus Industrie, Forschung und Entwicklung sowie in enger Zusammenarbeit mit der FH Südwestfalen beschäftigen sich die Mitarbeiter mit der Charakterisierung und Entwicklung von Leuchtstoffen und Leuchtstoffsystemen. Wichtige Aspekte dabei sind die Effizienz von Leuchtdioden (LEDs), insbesondere des Leuchtstoffes, sowie die Farbstabilität. Im Fokus stehen umfassende optische und spektroskopische Analysen, thermische Messmethoden und Charakterisierungen am LED-Modul sowie Leistungsmessungen im Labor.
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