Vorbeugender Hochwasserschutz – nachhaltiges Einzugsgebietsmanagement

Hochwasser an Mosel, Ruwer, Kyll, Sauer und vielen kleinen wie mittleren Flüssen Europas treten immer wieder auf. Welche Schutzmaßnahmen können hier getroffen werden? Internationale Wissenschaftler und Experten befassen sich mit dem Thema vorbeugender Hochwasserschutz und nachhaltiges Einzugsgebietsmanagement auf einer Tagung der Universität Trier vom 24.-26 September 2007 in den Räumen der katholischen Akademie Trier.

Dass technische Hochwasserschutzmaßnahmen alleine nicht mehr ausreichend sind, ist nicht neu. Genau an diesem Punkt setzt das EU-geförderte Projekt „Wasserrückhalt durch angepasste Landnutzung“, kurz WaReLa, seit nunmehr über drei Jahren mit seiner Arbeit an. Allein die Hochwasserereignisse aus dem Jahr 2006, beispielsweise in Welschbillig, machten erneut deutlich, wie sehr auch in unserer Region erheblicher Handlungsbedarf besteht.

Im Mittelpunkt steht die Entwicklung und Anwendung innovativer Maßnahmen und Bewertungsmaßstäbe für präventiven Hochwasserschutz und nachhaltiges Einzugsgebietsmanagement. Es sind die kleinen und mittleren Flüsse Europas, die in dem Projekt Berücksichtigung finden. Die jüngste Vergangenheit zeigt, dass die dortigen Überschwemmungen durchaus verheerend und damit einhergehende Folgen gravierend sind. Hochwasser an Mosel, Ruwer, Kyll und Sauer sind schließlich keine Seltenheit.

Mit einfachen, aber wirkungsvollen Maßnahmen für Agrar- und Waldflächen sowie für Siedlungs- und Verkehrsflächen wird diesen negativen Entwicklungen frühzeitig entgegengewirkt.

Dabei hat die Einbeziehung aller beteiligten Akteure oberste Priorität. Von der lokalen bis hin zur transnationalen Ebene gilt es alle Interessen, Ideen sowie die unterschiedlichen Voraussetzungen miteinander in Einklang zu bringen. In das Projekt involviert sind 11 Partner aus den Ländern Deutschland, Frankreich, Luxemburg und der Schweiz. Diese haben es sich zum Ziel gesetzt, gemeinsam einen geeigneten Weg in Richtung auf nachhaltigen und präventiven Hochwasserschutz zu finden.

Wie sehr das Projekt einen wichtigen Beitrag zu dieser Thematik leistet, zeigte sich erneut Ende 2006. So beschloss das INTERREG III B-Gremium nach einem langwierigen Entscheidungsprozess, dass in WaReLa noch viel Potential steckt: So bekam das Projekt in einer einjährigen Verlängerung die Chance seine Arbeit weiterzuführen und darüber hinaus ein zukunftsorientiertes Konzept für ein kommendes Projekt zu entwickeln.

Seinen letzten Höhepunkt findet WaReLa nach vierjähriger Projektarbeit vom 24. bis 26. September 2007 in dieser Konferenz mit dem Titel „Integrated catchment management for hazard mitigation“. Die dreitägige Wissenschaftstagung wird in den Räumlichkeiten der katholischen Akademie veranstaltet und soll als Kommunikations- und Austauschplattform für alle Interessierten dienen.

Besonders wichtig ist dem Projekt zum einen die lokalen und regionalen Beteiligten sowie zum anderen Fachleute auf dem Gebiet der Hochwasserprävention an einen Tisch zu bringen. Dabei stehen namenhafte Experten wie Prof. Dr. Joachim Hill (Universität Trier), Dr. Paul de Fraipont (Sertit, Univeristé Louis Pasteur de Strassbourg, F) und Prof. Dr. Ian Calder (Universität Newcastle, GB) Rede und Antwort. Das Themenspektrum ist weitgefächert und reicht von den grundlegenden Methoden der Datenerhebung und -modellierung sowie deren Umsetzung in der Praxis bis zu den notwendigen Strategien der räumlichen Planung und deren Anwendung in einem Entscheidungsunterstützungssystem (DSS).

Zum Ausklang der Veranstaltung wird am 26. September den Teilnehmern die Möglichkeit geboten anhand von Praxisbeispielen die Umsetzung der von WaReLa bearbeiteten Maßnahmen vor Ort zu begutachten und zu beurteilen.

Interessenten können sich unter folgender Adresse/auf der website www.warela.eu zur Tagung anmelden: http://fern39.uni-trier.de/warela/index.php3?cont=registration

Kontakt:
Stephan Seeling
Inga Gellweiler
Universität Trier
Abteilung Fernerkundung
E-Mail: warela@uni-trier.de

Media Contact

Heidi Neyses idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern-befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer