Innovative Strategien für die Zukunft Europas

Im Februar 2005 während einer Tagung in Lissabon von Wissenschaftlern, Politikern, Diplomaten und Journalisten aus verschiedenen EU-Mitgliedsstaaten initiiert und im Juni vergangenen Jahres an der Universität Augsburg offiziell gegründet (siehe http://idw.tu-clausthal.de/pages/de/news161474), veranstaltet das Lisbon Civic Forum (LCF) am 28. und 29. Juni 2007 an seinem Augsburger Sitz eine internationale Tagung über „Innovative Strategies for Europe's Future“.

Das Tagungsthema spiegelt eines der zentralen Ziele des LCF: „Es geht uns v. a. darum, die zukunftsweisenden Strategien der Lissabon Agenda aus dem Jahre 2000 einer breiten Öffentlichkeit nahezubringen“, so der Augsburger Ordinarius für Volkswirtschaftslehre, Prof. Dr. Horst Hanusch, der nach dem Gründungssymposium nun auch die anstehende Tagung für das LCF ausrichtet. „Wir hoffen“, so Hanusch weiter, „dass die Konferenz die europäische Idee beflügeln kann, und wir freuen uns, dass sie Augsburg und seine Universität für zwei Tage ins europäische Rampenlicht stellen wird.“

Das Programm beginnt mit einer allgemeinen Plenarsitzung zu Zukunftsfragen Europas. Anschließend werden sich die teilnehmenden Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik in drei Panels Herausforderungen widmen, deren Bewältigung für die zukünftige Entwicklung Europas eine essentielle Rolle spielen wird: erstens den Herausforderungen im Bereich von Energie und Ökologie, zweitens denjenigen auf den Finanzmärkten und drittens denen im Kontext seiner Gesundheitssysteme.

Panel 1: „Energy meets Ecology: Future Strategies for Europe“ (28. Juni, 15.15 bis 17.30 Uhr)

Im ersten Panel werden neue Strategien im Spannungsfeld zwischen Ökologie und Ökonomie debattiert werden mit dem Ziel, beide Perspektiven – die ökologische und die ökonomische – einander anzunähern, um hier die Kräfte für ein neues, zukunftsweisendes Verhältnis der gemeinsamen Interessen beider Bereiche zu bündeln. Hanusch: „Indem wir ein Forum schaffen, auf dem die Kernbedürfnisse und -interessen der Bereiche Energie und Umwelt gleichermaßen zur Geltung kommen werden, wollen wir zur wechselseitigen produktiven Ergänzung der vielfältigen Perspektiven, die hier relevant sind, beitragen und zu intensivierter Forschung in diesem Spannungsfeld anregen, das für die Zukunft Europas von ausschlaggebender Bedeutung ist.“

Panel 2: „A Common Financial Market: the Future Call for Europe?“ (29. Juni, 9.30 bis 12.00 Uhr)

Während die Einführung einer gemeinsamen Währung in 13 EU-Mitgliedstaaten recht gut gelungen zu sein scheint, bleibt noch viel zu tun, wenn es um die Vereinigung oder um die Harmonisierung der europäischen Finanzmärkte geht. Nach dem Scheitern der Fusion zwischen Euronext und der Deutschen Börse AG ist es zwingender als je zuvor, intensiv die Frage zu diskutieren, inwieweit ein gemeinsamer europäischer Finanzmarkt erstrebenswert ist. Wäre solch eine gesamteuropäische Lösung umsetzbar? Wo lägen ihre Vorteile und mit welchen Nachteilen für Europa wäre sie verbunden? Wenn sie erstrebenswert sein sollte, wie ließe sich eine solche gemeinsame Lösung dann erreichen und welche Risiken würde ein entsprechender Harmonisierungsprozess bergen? Darüber hinaus stellt sich die Frage, welche Implikationen ein solcher Prozess auf das europäische Bankensystem hätte. Und nicht zuletzt gilt es auch zu diskutieren, wie weit der Euro als Einheitswährung in nächster Zukunft auf weitere europäische Länder ausgeweitet werden sollte.

Panel 3: A European Cure for National Health Care Systems? (29. Juni, 13.45 bis 16.30 Uhr)

Die Gesundheitsbranche ist in Europa über die letzten Jahrzehnte hinweg kontinuierlich gewachsen. In manchen Staaten gehen über 10 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in das Gesundheitswesen. In ihm liegt zweifellos ein enormes Innovationspotential, das zu einer der wichtigsten Triebfedern auf dem Weg zur Erreichung der Ziele der Lissabon-Strategie werden könnte. Tatsache ist, dass das Gesundheitswesen und sein Markt mit wenigen Ausnahmen auf nationaler bzw. staatlicher Ebene stark reguliert sind. Zwischen den verschiedenen nationalen Gesundheitssystemen lassen sich nur wenige Verbindungen finden. Im Falle eines Wechsels vom einen in ein anderes nationales System sehen sich Europäerinnen und Europäer deshalb mit hohen Barrieren und hohen Kosten konfrontiert. Viele EU-Mitgliedstaaten haben keine klare Strategie, um innovationsfreundliche Rahmenbedingungen für die Gesundheitsbranche zu schaffen. Im dritten und abschließenden Panel der Tagung werden deshalb die potentiellen Grundzüge und Vorteile einer zukunftsorientierten supranationalen Strategie für die EU-Gesundheitssysteme Thema sein.

Tagungsort ist das Haus St. Ulrich, Kappelberg 1, 86150 Augsburg. Die Tagungssprache ist Englisch. Gäste sind willkommen. Um Anmeldung über die Tagungshomepage wird gebeten.

Tagungshomepage: http://www.lisboncivicforum.org/

Ausrichter der Tagung

Prof. Dr. Horst Hanusch
Institut für Volkswirtschaftslehre
Universität Augsburg
D-86135 Augsburg
Ansprechpartner:
Nicole Bieber, Telefon +49(0)821/598-4175, nicole.bieber@wiwi.uni-augsburg.de
Torben Klarl, Telefon +49(0)821/598-4177, torben.alexander.klarl@wiwi.uni-augsburg.de

Florian Wackermann, Telefon +49(0)821/598-4174, florian.wackermann@wiwi.uni-augsburg.de

Media Contact

Klaus P. Prem idw

Weitere Informationen:

http://www.lisboncivicforum.org

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