Leopoldina am 15. und 16. März 2007 Gastgeber beim Treffen der nationalen Akademien der G8-Staaten

Auf Einladung der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina treffen sich die Präsidentinnen und Präsidenten der Akademien der sieben führenden Industrieländer und Russlands (G8-Staaten), der fünf Schwellenländer Brasilien, China, Indien, Mexiko und Südafrika sowie Vertreter des Netzwerks der Afrikanischen Akademien der Wissenschaften (NASAC) am 15. und 16. März 2007 bei der Akademie Leopoldina in Halle (Saale).

Gemeinsam mit weiteren Expertinnen und Experten verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen werden sie gesellschaftlich drängende Fragen und Probleme, die mit der Globalisierung der Weltwirtschaft verbunden sind, diskutieren und gemeinsame Empfehlungen formulieren, die sie dann ihren jeweiligen Regierungen zukommen lassen.

Die Regierungschefs der „G8 + 5“ treffen sich auf Einladung der Bundesregierung der Bundesrepublik Deutschland im Juni 2007 in Heiligendamm zum diesjährigen G8-Gipfel. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat angekündigt, dabei die Chancen und Probleme der Globalisierung der Weltwirtschaft in den Mittelpunkt der Beratungen zu stellen. Diese führt derzeit in vielen Ländern zu einer besonders dynamischen wirtschaftlichen Entwicklung, wobei das rasante Wachstum der „neuen Industrieländer“ alle vor große Herausforderungen stellt.

Schwerpunkte der deutschen G8-Präsidentschaften werden Presseinformationen zu Folge sein:

o Investitionen, Innovationen und Nachhaltigkeit

Dabei wird es um Strategien zum Abbau der globalen Ungleichgewichte gehen, um Maßnahmen zur Verbesserung der systemischen Stabilität und Transparenz der Finanz- und Kapitalmärkte, um ein Bekenntnis der G8 zur Investitionsfreiheit in Industrie- und Schwellenländern, um die Bedeutung von Innovationen in wissensbasierten Gesellschaften, um die Verstärkung des Schutzes von Innovationen gegen Produkt- und Markenpiraterie sowie um den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen, wobei Energieeffizienz und Klimaschutz eine wichtige Rolle spielen werden.

o Afrika – Gute Regierungsführung, nachhaltige Investitionen, Frieden und Sicherheit

Neben dem weltwirtschaftlichen Schwerpunkt stehen die drängenden Probleme Afrikas im Mittelpunkt des G8-Gipfels, die Stärkung der afrikanischen Gesundheitssysteme sowie der Kampf gegen HIV/AIDS.

o Kooperation mit großen Schwellenländern

Wie bei früheren G8-Gipfeln wird es auch unter der deutschen G8-Präsidentschaft zu einem intensiven Dialog mit den Schwellenländern kommen. Denn viele weltwirtschaftliche Probleme werden sich ohne diese gar nicht lösen lassen. Daher werden die Regierungschefs von Brasilien, China, Indien, Mexiko und Südafrika zum Gipfel eingeladen sein.

Die in der Leopoldina in Halle zusammenkommenden 13 Akademien und die Vertreter des NASAC werden gemeinsam ausloten, zu welchem der beim G8-Gipfel durch die Regierungschefs zu erörternden Themen sie aus wissenschaftlicher Sicht einen Beitrag in Form einer oder mehrerer Empfehlungen leisten können. Diese Stellungnahmen werden nach Verabschiedung durch die zuständigen Gremien der Akademien und Unterzeichnung durch die Akademie-Präsidentinnen und -Präsidenten zeitgleich zu einem noch festzulegenden Zeitpunkt rechtzeitig vor dem G8-Gipfel 2007 veröffentlicht.

Erstmals hatten sich die Akademien der G8-Staaten und vier weiterer Länder, die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina (Deutschland), die Académie des sciences (Frankreich), die Royal Society (Großbritannien), die Accademia Nazionale dei Lincei (Italien), der Science Council of Japan (Japan), die Academies of Arts, Humanities and Sciences (RSC, Kanada), die Russische Akademie der Wissenschaften (RAS, Russland), die US National Academies of Sciences (U.S.A.), die Academia Brasileira de Ciéncias (Brasilien), die Chinese Academy of Sciences (CAS, Volksrepublik China), die Indian National Science Academy (Indien) und die Academy of Science of South Africa (Südafrika) im Vorfeld des G8-Gipfels 2005 in Gleneagles (Schottland) auf gemeinsame Empfehlungen „Joint Science Academies' Statements“ zu relevanten gesellschaftlichen Problemen verständigt. Sie äußerten sich damals zu den Themen „Global Response to Climate Change“ (Globales Vorgehen zum Klimawandel) (http://www.leopoldina-halle.de/climate_change.pdf) und „Science and Technology for African Development“ (Wissenschaft und Technologie zur (Weiter-)Entwicklung Afrikas) (http://www.leopoldina-halle.de/african_dev.pdf). Auch 2006 hatten sich die G8-Akademien im Vorfeld des G8-Gipfels in St. Petersburg (Russland) auf gemeinsame Stellungnahmen verständigt. Die Schwerpunkte lagen damals auf „Energy Sustainability and Security“ (Nachhaltige Energiesicherung) (http://www.leopoldina-halle.de/energy-security.pdf) und „Avian Influenza and Infectious Diseases“ (Vogelgrippe und Infektionskrankheiten) (http://www.leopoldina-halle.de/avian-flu.pdf).

Zur Akademie Leopoldina

Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina (gegründet 1652 in Schweinfurt) mit Sitz in Halle an der Saale (seit 1878) ist eine überregionale Gelehrtengesellschaft mit gemeinnützigen Aufgaben und Zielen. Sie fördert inter- und transdisziplinäre Diskussionen durch öffentliche Symposien, Meetings, Vorträge, die Arbeit von Arbeitsgruppen, verbreitet wissenschaftliche Erkenntnisse, berät die Öffentlichkeit und politisch Verantwortliche durch Stellungnahmen zu gesellschaftlich relevanten Themen, fördert junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und sie betreibt wissenschaftshistorische Forschung. Der Leopoldina gehören etwa 1.250 Mitglieder in aller Welt an. Drei Viertel der Mitglieder kommen aus den Stammländern Deutschland, Schweiz und Österreich, ein Viertel aus weiteren ca. 30 Ländern. Zu Mitgliedern werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus naturwissenschaftlichen und medizinischen Disziplinen sowie aus den Kultur-, den Technik-, den empirischen Geistes-, Verhaltens- und Sozialwissenschaften gewählt, die sich durch bedeutende Leistungen ausgezeichnet haben. Unter den derzeit lebenden Nobelpreisträgern sind 34 Mitglieder der Leopoldina.

Die Leopoldina erhält ihre finanziellen Zuwendungen für die satzungsgemäßen Aufgaben zu 80 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und zu 20 Prozent vom Land Sachsen-Anhalt.

Kontakt und weitere Informationen
Prof. Dr. Jutta Schnitzer-Ungefug, Generalsekretärin der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina
Postfach 11 05 43, 06019 Halle (Saale)
Telefon: + 49-345-4 72 39 12, Telefax: + 49-345-4 72 39 19
E-Mail: leopoldina@leopoldina-halle.de

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Prof.Dr. Jutta Schnitzer-Ungefug idw

Weitere Informationen:

http://www.leopoldina-halle.de

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