Projekt UNIKAT: "Das einzigartige Unternehmen"
Vielen Unternehmern sind die eigentlichen Wurzeln ihres Erfolges nicht bewusst. Statt Nabelschau zu betreiben, versuchen sie oft, die Strategien der Branchenführer zu kopieren. Das Projekt UNIKAT demonstriert, wie man versteckte Stärken findet. Die daran beteiligten Firmen berichten am 5. Juni von Ihren Erfahrungen – auf der Tagung „Das einzigartige Unternehmen“ im Lernzentrum der Firma Festo in St. Ingbert-Rohrbach bei Saarbrücken.
Wer in die Fußstapfen anderer tritt, hinterlässt selber keine Spuren, besagt ein Sprichwort. Auch im Management begehen viele Unternehmen genau diesen Fehler: Sie versuchen, sich am Marktführer ihrer Branche zu orientieren und seine Konzepte nachzuahmen. Die Folge ist ein Kostenwettbewerb, dem manche Firma nicht gewachsen ist. „Die Kopie ist eben nie so gut wie das Original“, betont Hans-Georg Schnauffer vom Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF in Magdeburg. „Deshalb untersuchen wir seit drei Jahren im bundesweiten Projekt UNIKAT Wege aus der Vergleichbarkeit.“ Gefördert vom Bundesministerium BMBF jagen die Wissenschaftler dreier Forschungseinrichtungen mit sechs Unternehmen aus verschiedensten Branchen nach Faktoren, die eine Firma einzigartig machen.
Der Grundgedanke von UNIKAT: Jedes Unternehmen besitzt eine Kombination von Fähigkeiten und Kompetenzen, die über die Jahre gewachsen und nicht einfach kopierbar sind. Nur fehlt es meist an den geeigneten Methoden, um systematisch festzustellen, was in der Vergangenheit überhaupt zum Erfolg geführt hat. „Wir haben in den Firmen viele konkrete Ausgangspunkte für erfolgreiche Innovationen gefunden. Eine systematische Suche danach kann dem Zufall auf die Sprünge helfen“, verspricht IFF-Projektleiter und Buchautor Schnauffer. Im Rahmen von UNIKAT wurde eine Methode namens Potenzial-Scanner entwickelt, die solche verborgenen Schätze aufspüren kann. Er umfasst rund 30 Filter, die durch die Untersuchung der betriebswirtschaftlichen Praxis in den beteiligten Firmen entstanden sind. Sie klären Fragen wie: Welchen Eindruck haben neue Mitarbeiter vom Unternehmen? Was sind die Wurzeln des jüngsten Erfolgs? Warum hat die Firma einen Auftrag erhalten, obwohl ein Konkurrent günstiger geliefert hätte? Die Methoden reichen von qualitativen Interviews bis hin zu Datenbankanalysen.
In der Praxis hat sich die UNIKAT-Methode bereits bewährt – nur ein Beispiel: „Wir haben herausgefunden, dass unsere Mitarbeiter über bislang ungenutzte Software-Kenntnisse verfügen“, freut sich Ralf Lange, Vorstand der März Internetwork Services AG. „Nun können wir unseren Kunden Dienstleistungen für IT-Hardware, -Software und -Netzwerke aus einer Hand bieten. Die Auftragslage in diesem neuen Geschäftsfeld ist bereits sehr gut.“
Ansprechpartner:
Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb
und -automatisierung IFF
Sandtorstraße 22, 39106 Magdeburg
Dipl.-Kfm. Hans-Georg Schnauffer
Telefon 0391 – 4090-602 , Fax -555
E-mail: schnauffer@iff.fraunhofer.de
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten
Neueste Beiträge
Neue Sensorkonzepte dank integrierter Lichtwellenleiter aus Glas
Auf hoher See und in der Hochleistungs-Elektronik. In Glas integrierte Lichtleiter haben das Potenzial, die Messqualität von Sensoren für Forschung und Industrie deutlich zu verbessern. Im Projekt „3DGlassGuard“ arbeitet ein…
Regenerative Kraftstoffe: Baukasten für die Verkehrswende
Vor etwa zehn Jahren wurde an der Hochschule Coburg der Diesel-Kraftstoff R33 entwickelt – der Name steht für einen Anteil von 33 Prozent erneuerbarer Komponenten. Dieses Potenzial wurde nun mit…
‚Starke‘ Filter – Neuartige Technologie für bessere Displays und optische Sensorik
Studie zeigt, wie ein quantenmechanisches Prinzip der starken Kopplung bislang unerreichte Möglichkeiten zur Konstruktion optischer Filter eröffnet: Sogenannte „Polaritonfilter“ eröffnen revolutionäre Wege in der Bildgebung. Publikation in „Nature Communications“. Einem…