Große kleine Killer

Internationales Kolloquium über Streptokokken an der GBF in Braunschweig.
„Wie begegnen wir den Herausforderungen durch Streptokokkeninfektionen“ – ein internationales Kolloquium zu diesem Thema findet vom 2. bis zum 5. Juni in der Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (GBF) statt. Renommierte Experten berichten über Fortschritte bei der Erforschung der Bakterienart, die ein breites Spektrum von Krankheiten beim Menschen verursacht.

Nach einer Infektion mit Streptokokken erkranken pro Jahr 35 Millionen Menschen an Halsentzündungen, 1 Million Menschen an rheumatischer Herzkrankheit und 15000 an invasiven Infektionen. Besonders in Entwicklungsländern sind Streptokokkeninfektionen ein riesiges Problem. Wird die Infektion nicht rechtzeitig erkannt und adäquat behandelt, sterben Menschen bereits im Kindesalter an rheumatischer Herzkrankheit. Zurzeit leiden 15 Millionen Kinder an der Folgekrankheit der Infektion.

Auch die Antibiotikatherapie ist nicht immer wirksam. Ein Impfstoff wäre die Lösung. Dessen Entwicklung wird durch die hohe Vielfalt der Bakterien und ihre Reaktivität mit den Wirtsorganen erschwert. Weiterhin spielt bei der Ausprägung der Krankheit sowohl die genetische Ausstattung der Bakterienunterart, als auch die der Patienten eine entscheidende Rolle. Beispielsweise scheinen die Kinder in Nordindien und Aborigines in Australien anfälliger für durch Streptokokken ausgelöste Folgeerkrankungen zu sein. Der WHO-Berater Prof. Edward Kaplan berichtet hingegen, dass auch etwa 5 bis 20 Prozent der Schulkinder in den USA infiziert sind, aber nicht erkranken. Warum? Diese und andere Fragen werden beim Kolloquium zur Sprache kommen.

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Thomas Gazlig idw

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