Technologischer Fortschritt und seine Finanzierbarkeit
Auf dem 2. International Symposium MULTIDETECTOR SPIRAL CT (18. – 20. April 2002 in Starnberg) werden die neuesten Entwicklungen der Mehrschicht (Multidetektor) Spiral Computertomographie von ausgewiesenen und international anerkannten Experten aus Deutschland, Europa, den USA und Asien diskutiert. Dabei sollen nicht „technische Spielereien“ präsentiert werden, vielmehr steht der Nutzen für den einzelnen Patienten und die Krankheitsvorsorge der Bevölkerung im Vordergrund, wobei auch die Aspekte der Finanzierbarkeit kritisch diskutiert werden.
Die Computertomographie wurde vor 30 Jahren in die Medizin eingeführt und hat schon seit langem einen festen Platz als zentrale Methode für die Diagnostik. In den letzten drei Jahrzehnten hat sich das medizinische Wissen deutlich ausgeweitet, und die Technologie wurde nachhaltig verbessert. Als letzter Schritt der technologischen Entwicklung ist die „Multidetektor Spiral CT“ zu betrachten, die 1998 eingeführt wurde. Bei diesen Verfahren konnten bislang vier Schichten des menschlichen Körpers gleichzeitig untersucht werden – gegenüber den bisher verfügbaren Systemen ein gewaltiger Fortschritt. Dieser Fortschritt kommt den Patienten unmittelbar zugute: die Untersuchung wurde etwa achtmal schneller. Dadurch sind Bewegungsstörungen weitgehend auszuschließen, so dass auch schnellbewegte Organe wie das Herz detailgenau dargestellt werden können. Auch Gefäße wie die des Gehirns, des Herzens oder der Niere können nicht-invasiv dargestellt werden. Schwerverletzte oder schwerkranke Patienten sind nach einer sehr kurzen Zeit von etwa 30 Sekunden zu untersuchen, wobei große Körperabschnitte, z.B. die ganze Lunge und der ganze Bauchraum, gleichzeitig dargestellt werden. Die Patienten können damit sehr schnell einer zielgerichteten Therapie zugeführt werden und werden nicht zusätzlich belastet.
Die Zahl der Detektorreihen wurde wiederum, jetzt bis auf 16 Detektorzeilen, vermehrt. Damit ist ein weiterer Schritt in eine noch schonendere und genauere Diagnostik möglich geworden. Auf dem Symposium werden die technischen Grundlagen, informationstechnischen Verarbeitungsmöglichkeiten und klinischen Anwendungen der neuen Technologie erörtert. Durch intelligente Verfahren der Bilderzeugung und -nachverarbeitung kann die Strahlenexposition für die Patienten zum Teil drastisch reduziert werden. Die Richtlinien und Bemühungen der Europäischen Gemeinschaft zur Dosisbegrenzung in der Computertomographie werden erörtert. Mit modernen Computertechniken können dreidimensionale Visualisierungen vorgenommen werden, so dass z. B. der Dickdarm von innen betrachtet werden kann (virtuelle Koloskopie). Gefäße aller Körperabschnitte sind nicht-invasiv (ohne Katheter) genauestens darzustellen, und auch Funktionen, wie z. B. die Durchblutung des Gehirns, können sichtbar gemacht werden. Auch für die Erkrankungen der Lunge und des Bauchraumes erweist sich die Mehrschichtcomputertomographie als extrem wertvoll. Ein neues Feld ist die Früherkennung von bösartigen Tumoren und Erkrankungen der Herzkranzgefäße. Die Darstellung der Arteriosklerose der Herzkranzgefäße, des Dickdarmkrebses und seiner Vorläufer sowie des Lungenkrebses gehören zu diesen neuen Möglichkeiten.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an das Institut für Klinische Radiologie,
Klinikum der Universität München, Telefon 089-7095-2570
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http://www.klinikum.uni-muenchen.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten
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