Kongress IT-Weiterbildung mit System, 5.-6. März in Berlin

Neues System der IT-Weiterbildung und neue Rechtsverordnung werden präsentiert

„Bündnis für die Informationsgesellschaft“ – konzertierte Aktion von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft

Berlin, 14. Februar 2002. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Wirtschaftsverbände und Gewerkschaften haben sich – ausgehend vom „Bündnis für Arbeit“ – zu einer konzertierten Aktion für bessere Qualifizierung und für die Zukunft der IT-Branche in Deutschland zusammengeschlossen. Auf dem Kongress „IT-Weiterbildung mit System“ am 5. und 6. März 2002 in Berlin zeigen sie und die Wissenschaft Verantwortung für den IT-Standort D: Als Kernpunkte der Tagung stellen das Bundesministerium, die Branchenverbände ZVEI und BITKOM sowie die Gewerkschaften IG-Metall und ver.di das neue IT-Weiterbildungssystem, die dazugehörige Rechtsverordnung und das vom Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik (ISST) entwickelte Umsetzungskonzept – die „Arbeitsprozessorientierte Aus- und Weiterbildung“ APO – erstmals der Öffentlichkeit vor.

Die damit verbundene völlige Umgestaltung der betrieblichen Weiterbildung soll die Entwicklung der Informationsgesellschaft in Deutschland, die aktive Personalentwicklung und zukunftsorientierte Qualifizierung voranbringen. „IT-Wissen hat nur noch eine Halbwertzeit von rund einem Jahr. Nach zehn Jahren würden die IT-Kenntnisse eines Experten – wenn sie nicht wieder aufgefrischt würden – gegen Null tendieren. Neben den Erst-Ausbildungsgängen wird daher die qualifizierte Weiterbildung bei Informations- und Kommunikationstechnologien und vor allem das Erwerben von Handlungskompetenz immer wichtiger“, so Prof. Dr. Herbert Weber, Leiter des Fraunhofer Instituts für Software- und Systemtechnik (ISST) und einer der Organisatoren des IT-Kongresses.

Darüber hinaus bieten 11 Foren die Möglichkeit zur detaillierten Information und zur Diskussion über die einzelnen Komponenten des Systems, über Begleitaktivitäten, über Gestaltungs- und Fördermöglichkeiten. Der Kongress richtet sich an IT-Experten, Personalentwickler, Betriebsräte, Ausbilder, Trainer und Prüfer von Unternehmen sowie an die Arbeitsverwaltung, Gewerkschaften und Wirtschaftsverbände. Er bietet ein Forum, mit Sachverständigen, die dieses System erarbeitet haben, über Ziele, Inhalte und Umsetzungsschritte dieses Weiterbildungssystems zu diskutieren.

Hintergrund:
Das Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik (ISST) hat im Auftrag des Bundesbildungsministeriums das – vom Bundesinstitut für Berufsbildung entwickelte – IT-Weiterbildungssystem methodisch ausgestaltet und in einem Pilotprojekt bei der Deutschen Telekom AG exemplarisch umgesetzt. Gemeinsam mit Unternehmen der Branche und Weiterbildungsträgern wurden eine Vermittlungsmethodik und prozessorientierte Lehrinhalte entwickelt, die eine ’Arbeitsprozessorientierte Aus- und Weiterbildung’ im Betrieb in den Vordergrund stellen. Die Qualifizierung ist integriert in den normalen Ablauf am Arbeitsplatz und soll mit einem Zertifikat abschließen. Zielgruppen sind vor allem die Absolventen der neuen IT-Berufsausbildungen und Quereinsteiger.

Das neue Weiterbildungssystem stößt ein zwei Jahrhunderte altes Paradigma um – den typischen Karriereweg über ein Studium. Nun gibt es in der IT-Branche Alternativen zum akademischen Abschluss. Im Kern geht es bei der arbeitsprozessorientierten Weiterbildung darum, Arbeitsprozesse lernförderlich zu gestalten und Wissen anwendungs- und problemorientiert zu erwerben, so dass die Weiterbildungsteilnehmer Kompetenzen erwerben, sich in die laufend wechselnden Arbeitsanforderungen der IT-Branche einzuarbeiten und die vom Weiterbildungssystem vorgezeichneten Karrierepfade arbeitsbegleitend zu beschreiten. Ein starkes Gewicht haben bei der APO-Qualifizierung Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen, weniger konkretes Fachwissen.


Weitere Informationen:
Ines Jansky 
ines.jansky@isst.fhg.de

Ablauf/Programm

5. März
10.30 – 13.15 Uhr
Edelgard Bulmahn, Bundesministerin für Bildung und Forschung:
„Qualifikation für die Wissensgesellschaft – eine Herausforderung für Wirtschaft, Staat und Gesellschaft“

Prof. Dr. Herbert Weber, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Software- und Systemtechnik (ISST):
„IT im Wandel – Neue Wege in der Aus- und Weiterbildung“

„Wissen, Kompetenz, Innovation“, Gesprächsrunde mit
Edelgard Bulmahn, Bundesministerin für Bildung und Forschung;
Angela Feuerstein, Mitglied der Geschäftsführung der Systemberatung Müller und Feuerstein KG;
Jörg Menno Harms, Vizepräsident des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.;
Dietmar Harting, Präsident des Zentralverbandes Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI);
Jürgen Peters, Zweiter Vorsitzender der IG Metall;
Prof. Dr.-Ing. Gerhard Zeidler, Vorsitzender des DEKRA e.V. und DEKRA AG

15.00 – 18.00 Uhr
„IT-Standort Europa: Schlüsselfaktor Qualifikation“
· Prof. Dr. Rolf Dubs, Professor für Wirtschaftspädagogik, Universität St. Gallen HSG
· Philipp Jennings, Genral Secretary of the Union Network Interantional (UNI)

IT-Weiterbildung mit System
· Dr. Michael Ehrke, IG Metall Vorstand
· Karlheinz Müller, ZVEI
· Dr. Rolf Walter, Fraunhofer ISST

20.00 Uhr Abendveranstaltung

Foren 6. März 2002
9.30 – 12.00 Uhr (Foren finden parallel statt)
Forum 1: „Die IT-Profile – Funktionsbilder, Arbeitsprozesse, Kompetenzen
Forum 2: „Arbeitsprozessorientiertes Lernen in der Praxis“
Forum 3: „Personalentwicklung mit System“
Forum 4: „Zertifizierung der IT-Spezialisten“
Forum 5: „Qualifizierung und Prüfung der IT-Professionals“
Forum 6: „Learning-Angebote zur IT-Weiterbildung“

14.00 – 16.30 Uhr (Foren finden parallel statt)
Forum 7: „IT-Qualifizierung im europäischen Kontext“
Forum 8: „Brückenschlag zwischen Studium und beruflicher Weiterbildung“
Forum 9: „Weiterbildungskooperationen und -netzwerke für KMU“
Forum 10: „Synergien für das betriebliche Wissens- und Prozessmanagement“
Forum 11: „Neue Wege der Arbeitslosenqualifizierung“

Media Contact

Ines Jansky idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Erstmals 6G-Mobilfunk in Alpen getestet

Forschende der Universität Stuttgart erzielen leistungsstärkste Verbindung. Notrufe selbst in entlegenen Gegenden absetzen und dabei hohe Datenmengen in Echtzeit übertragen? Das soll möglich werden mit der sechsten Mobilfunkgeneration – kurz…

Neues Sensornetzwerk registriert ungewöhnliches Schwarmbeben im Vogtland

Das soeben fertig installierte Überwachungsnetz aus seismischen Sensoren in Bohrlöchern zeichnete Tausende Erdbebensignale auf – ein einzigartiger Datensatz zur Erforschung der Ursache von Schwarmbeben. Seit dem 20. März registriert ein…

Bestandsmanagement optimieren

Crateflow ermöglicht präzise KI-basierte Nachfrageprognosen. Eine zentrale Herausforderung für Unternehmen liegt darin, Über- und Unterbestände zu kontrollieren und Lieferketten störungsresistent zu gestalten. Dabei helfen Nachfrage-Prognosen, die Faktoren wie Lagerbestände, Bestellmengen,…

Partner & Förderer