Qualität oder Pfusch: Woran erkennt der Patient die Qualität einer unfallchirurgischen Behandlung?

Die 65. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie vom 14.- 17.11.01 im Internationalen Congress Centrum Berlin steht unter dem Motto Unfallchirurgie im Spannungsfeld zwischen Anspruch und Erfolg.

Der Weg zum Supermarkt ist spiegelglatt. Schnell ist es passiert: Stürze sind zu dieser Jahreszeit keine Seltenheit. Auf regennasser oder glatter Fahrbahn kommt es im Winter deutlich häufiger zu Verkehrsunfällen. Und plötzlich muß man ins Krankenhaus. Stellt sich die Frage: Im welchem Krankenhaus ist man am besten aufgehoben? Und: Sind die behandelnden Ärzte auf dem neuesten Stand bzw. wird die richtige Behandlungsmethode für die spezielle Verletzung angewandt?

„Der Patient hat ein Anrecht auf transparente Informationen über die begründete Richtigkeit einer medizinischen Maßnahme. Das offensichtlich Wirksame muß durch einschlägige Nachweise begründet – also Evidenz basiert – sein. Dazu gehört auch das Offenlegen von Wissenslücken“, erklärt Prof. Dr. med. Peter Kirschner, Chefarzt und Ärztlicher Direktor des St. Vincenz- und Elisabeth Hospitals. Als diesjährigem Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie ist es Kirschner ein wichtiges Anliegen, die Qualität der Unfallchirurgie in Deutschland zum Thema der 65. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie zu machen. Unter dem Motto Unfallchirurgie im Spannungsfeld zwischen Anspruch und Erfolg werden Leistungsfähigkeit und Transparenz des eigenen Faches kritisch unter die Lupe genommen.

„Über drei Viertel der Bevölkerung wünschen sich Informationen zur Beurteilung eines Arztes, ebenso viele wollen Ärzte bei Kunstfehlern stärker zur Rechenschaft ziehen. Dem wollen wir uns stellen“, so Kirschner. Seit 15 Jahren betreibt der Mediziner in seiner Klinik Qualitätsmanagement, lange bevor dieses wichtige Thema in aller Munde war. Kirschner fordert, dass die fünf bis zehn häufigsten Krankheitsbilder einer Klinik erfasst und ausgewertete werden müssen, um sie einer Kontrolle von außen zu unterwerfen. „Die Ergebnisse“, mahnt Kirschner, „müssen dem Patienten zugänglich gemacht werden.“

Dass sich Unfallchirurgen, schon um konkurrenzfähig zu bleiben, in Zukunft in die Karten schauen lassen, stellt Kirschner in Aussicht. Hitzige Diskussionen werden die Jahrestagung prägen, weitreichende Entscheidungen stehen an.

Vom 14.-17. November 2001 treffen sich Unfallchirurgen aus Deutschland und sechs weiteren europäischen Ländern im Internationalen Congress Centrum (ICC) Berlin zur 65. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie unter der Präsidentschaft von Prof. Dr. med. Peter Kirschner. Über 2500 Teilnehmer und mehr als 600 Referenten diskutieren unter dem Motto Unfallchirurgie im Spannungsfeld zwischen Anspruch und Erfolg über unfallchirurgische Schwerpunkte.

Media Contact

Esther K. Heyer ots

Weitere Informationen:

http://www.dgu2001.de

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