Europa verstaerkt Zusammenarbeit beim Schutz bedrohter Tierarten

Erstes Treffen der europaeischen Vertragsstaaten des Washingtoner Artenschutzuebereinkommens in Bonn

Die erste Tagung der europaeischen Mitglieder des Tierausschusses des Washingtoner Artenschutzuebereinkommens (WA) wird am morgigen Mittwoch in Bonn eroeffnet. Rund 100 Teilnehmer aus 37 Staaten Europas werden bis zum Freitag dieser Woche aktuelle Fragen des Handels mit geschuetzten Tierarten im europaeischen Raum eroertern. Ziel ist es, den Meinungsaustausch und die Zusammenarbeit zum Schutz bedrohter Arten zu intensivieren. Da Europa insgesamt als einer der groessten Umschlagplaetze beim Handel mit Tieren und Pflanzen gilt, hatte das Bundesumweltministerium – auch mit Blick auf die bevorstehende Osterweiterung der EU – zu dieser Konferenz eingeladen.

In der Diskussion um den Handel mit gefaehrdeten Arten geht es nicht allein um exotische Tiere wie Papageien oder Elefanten, die vom Washingtoner Artenschutzuebereinkommen geschuetzt werden. Auch eine Vielzahl europaeischer Arten wird durch den Handel bedroht, darunter Greifvoegel, Baeren und Schwarzmeerdelfine. Ein wichtiges Thema der Bonner Konferenz ist vor allem der Schutz der Stoere. Obwohl auf deutsche Initiative hin alle Stoerarten unter den Schutz des WA gestellt wurden, haben die Bestaende dieser einst weit verbreiteten Fischart, aus deren Eiern Kaviar gewonnen wird, dramatisch abgenommen. Hier gilt es, im Zusammenwirken der europaeischen Herkunfts- und Abnehmerlaender Massnahmen zu vereinbaren, um dem Raubbau endlich Einhalt zu gebieten.

In den letzten 50 Jahren wurde weltweit vermutlich ein Drittel aller Arten ausgerottet, rund 100 Arten sterben taeglich aus. Der internationale Handel stellt eine der wesentlichen Ursachen fuer die Gefaehrdung vieler Arten dar. Um dieser Bedrohung zu begegnen, wurde 1973 das Washingtoner Artenschutzuebereinkommen geschlossen. Ihm gehoeren 155 Vertragsstaaten, davon 40 europaeische, an. Das Uebereinkommen enthaelt Ein- und Ausfuhrgenehmigungspflichten fuer bedrohte Tier- und Pflanzenarten, die – je nach Schutzbeduerftigkeit – in drei Anhaengen aufgefuehrt sind. Es ermoeglicht zugleich die Kontrolle bzw. eine Beschraenkung des Handels mit geschuetzten Arten. Rund 8000 Tier- und 40 000 Pflanzenarten werden vom Uebereinkommen geschuetzt.

Media Contact

Michael Schroeren BMU-Pressedienst

Weitere Informationen:

http://www.bmu.de/presse

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Natürliche Nanopartikel-Bildung bei Regenfällen im Amazonas

Niederschläge im Amazonas-Regenwald lassen massenhaft natürliche Nanopartikel entstehen, die zur Bildung von Wolken und weiteren Regenfällen führen können. Atmosphärische Aerosolpartikel sind für die Bildung von Wolken und Niederschlag essenziell und…

Forschende machen Düsentriebwerke fit für das Wasserstoffzeitalter

Flugzeuge sollen künftig mit Wasserstoff um die Welt fliegen. Ingenieure und Ingenieurinnen entwickeln dafür Düsentriebwerke. Damit diese Motoren leistungsfähig und langlebig werden, liefern Experimente von Forschenden der ETH Zürich nun…

Nanotechnologie: Flexible Biosensoren mit modularem Design

LMU-Forschende haben eine Strategie entwickelt, mit der Biosensoren einfach für vielfältige Einsatzmöglichkeiten angepasst werden können. Biosensoren spielen in der medizinischen Forschung und Diagnostik eine Schlüsselrolle. Derzeit müssen sie allerdings in…