Workshop "Digital Rights Management"

Einladung

Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Digitale Medien wie das Internet bieten fantastische Möglichkeiten, Informationen weltweit zugänglich zu machen. Gleichzeitig nimmt deren Missbrauch ständig zu – insbesondere werden Urheber- und Lizenzrechte massiv verletzt. Beispielsweise laden sich Millionen Internet-Nutzer Bilder, Musikstücke, Videos und elektronische Bücher auf den heimischen PC und sind sich nicht bewusst, dass sie häufig gegen die Urheberrechte der Künstler und Medienunternehmen verstoßen. Dramatisch für diesen Wirtschaftssektor ist aber die riesige Anzahl von Raubkopien, die kriminelle Organisationen weltweit vertreiben. Daraus resultieren Umsatzeinbußen, die inzwischen kritische Dimensionen erreicht haben. So hat beispielsweise die International Intellectual Property Alliance (IIPA) ermittelt, dass die US-amerikanische Phono-Industrie jährlich 200 Millionen US-Dollar allein durch Raubkopien verliert, die in der Ukraine produziert und veräußert werden. Deshalb versuchen internationale Industriekonsortien wie das DVD (Digital Video Disc) und das SDMI (Secure Digital Media Initiative) standardisierte Sicherheitsmechanismen einzuführen, um Rechteverletzungen zu verhindern.

Als Allheilmittel gelten Techniken des Digital Rights Management (DRM). Mit diesem Verfahren werden die Musikstücke, Videos, Bilder oder Texte in verschlüsselter Form zusammen mit den Nutzungsrechten vertrieben. Gleichzeitig soll es möglich sein, mittels DRM die individuelle Nutzung der digitalen Inhalte (content) zu protokollieren und abzurechnen. In diesem Zusammenhang fordert der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) die Abschaffung der so genannten Geräteabgabe, die bisher im Rahmen einer pauschale Regelung die Urheber entschädigt. Allerdings weisen die vorhandenen DRM-Systeme noch Schwachstellen auf. So hat vor kurzem ein Hacker das DRM-System der Microsoft Corporation geknackt, das unter anderem die Audio-Dateien im Media Player 7 schützt.

Das Thema „Digital Rights Management“ wird zur Zeit kontrovers diskutiert, denn Technologielieferanten und Industrieverbände, Urheber und Verwertungsgesellschaften sowie Konsumenten verfolgen unterschiedliche Interessen. Welche Positionen vertreten die einzelnen Interessengruppen? Wie zuverlässig sind die heutigen DRM-Systeme und deren Sicherheitsmechanismen? Welche rechtlichen Regelungen existieren derzeit bzw. werden in Zukunft gelten? Diesen und vielen weiteren Fragen widmet sich der

Workshop „Digital Rights Management“

Zeit: Donnerstag, 15. November 2001, 10:00 – 17:00 Uhr
Ort: Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD, Rundeturmstraße 6, Darmstadt

Die Veranstaltung wird ausgerichtet vom Competence Center for Applied Security Technology (CAST), einem Forum des Zentrums für Graphische Datenverarbeitung e.V. (ZGDV).

Für die Vorträge und die abschließende Podiumsdiskussion konnten die Veranstalter renommierte Fachleute aus Unternehmen, Verbänden und Forschungseinrichtungen gewinnen. So wird Roland Krüger von der MediaSec Technologies GmbH einen Überblick zu DRM geben, indem er die technischen Systeme vorstellt und auch auf mögliche Angriffsmechanismen eingeht. Das EMMS-System, eine „end-to-end“-Lösung, detailliert darstellen wird Thomas Kleesch von IBM. Zu dem Thema „Urheberrechtliche Pauschalabgaben und nutzungsabhängige Entgeltverfahren“ referiert Dr. Frank Thoms von der VG Wort. Die Rechtsituation wird Dr. Kathrin Bremer vom Industrieverband BITKOM erläutern. Die Sichtweise der Content-Provider aufzeigen wird Michael Imfeld von der MediaMatec AG.

Dass unsichtbare digitale Wasserzeichen eine effektive Möglichkeit sind, die illegale Nutzung multimedialer Daten zu verhindern, werden Michael Arnold und Oliver Benedens vom Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung (IGD) in ihrem Vortrag darstellen. Mittels kleiner Veränderungen von Bild-, Video- und Audiodaten, die für den Menschen nicht wahrnehmbar sind, können die multimedialen Inhalte zum einen mit Copyright-Vermerken und ähnlichem eindeutig gekennzeichnet werden. Zum anderen lassen sich damit auch die Verursacher einer illegalen Nutzung ermitteln und wegen Verletzung von Urheberrechten belangen: Forscher des Fraunhofer IGD haben nicht wahrnehmbare digitale Wasserzeichen entwickelt, die auch in analogen Kopien nachweisbar sind. Sie integrieren diese in umfassende Schutz- und Managementsysteme für die Multimedia-Kommunikation. So können nicht nur Bilder, Filme und Musikstücke urheberrechtlich geschützt werden, sondern auch so genannte fingerprints in personalisierte Daten eingebracht werden.

Spannung verspricht die abschließende Podiumsdiskussion des Workshops: Die hochkarätig besetzte Expertenrunde wird zum Thema „Rechteverwertung im 21. Jahrhundert“ die Standpunkte der verschiedenen Interessengruppen kontrovers diskutierten. Die Experten geben unter anderem Prognosen zur künftigen Entwicklung ab und stellen sich der Frage: Wird mit dem Digital Rights Management die Geräteabgabe obsolet?

Detaillierte Angaben zu der Veranstaltung finden Sie unter folgender URL:

http://www.castforum.de/veranstaltungen.html

Für Journalisten ist die Teilnahme an der Veranstaltung kostenlos, eine Anmeldung ist jedoch erwünscht.

Wir möchten Sie bitten, sich möglichst bis zum 12. November per Fax (06151/155-446), per E-Mail (Bernad.Lukacin@zgdv.de ) oder telefonisch (06151/155-146) anzumelden.

Wir würden uns freuen, Sie in Darmstadt zu begrüßen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

Bernad Lukacin


Kurzprofil INI-GraphicsNet:
Das internationale Netzwerk der Graphischen Datenverarbeitung (INI-GraphicsNet) besteht aus dem Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD, dem Zentrum für Graphische Datenverarbeitung (ZGDV) e.V., beide in Darmstadt und Rostock, und dem Fachgebiet Graphisch-Interaktive Systeme (GRIS) der Technischen Universität Darmstadt. Weitere Institutionen des Netzwerkes sind das Fraunhofer-Anwendungszentrum für Computergraphik in Chemie und Pharmazie (AGC) in Frankfurt, das Fraunhofer Center for Research in Computer Graphics (CRCG) in Providence, Rhode Island (USA), das Fraunhofer Centre for Advanced Media Technology (CAMTech) in Singapur und das Centro de Computaç“o Gráfica (CCG) in Guimar“es (Portugal).
Innerhalb des Netzverbundes sind an den sechs Standorten über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie rund 560 wissenschaftliche Hilfskräfte beschäftigt. Bei einem Haushalt von über 41 Millionen EURO bildet das INI-GraphicsNet weltweit den größten Forschungsverbund auf dem Gebiet der Graphischen Datenverarbeitung.

Media Contact

Bernad Lukacin idw

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