19. DECHEMA – Jahrestagung der Biotechnologen in Leipzig
Vom 13. bis 15. März 2001 veranstaltet die DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. ihre Jahrestagung der Biotechnologen erstmals in Leipzig. Biotechnologen, Chemiker, Ingenieure, Informatiker, Mediziner und Verfahrensingenieure aus Wissenschaft und Wirtschaft werden hier interdisziplinär die neuesten Forschungsergebnisse und Entwicklungstrends diskutieren.
Die Biotechnologie bleibt weiter auf Erfolgskurs. Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht interessante Nachrichten aus Wissenschaft und Wirtschaft Schlagzeilen machen. Genomics und Proteomics, therapeutisches Klonen und Somatische Gentherapie, Firmenneugründungen und Börsengänge sind nur einige Beispiele dafür. Immer wieder fordern neue Erkenntnisse unsere Aufmerksamkeit, immer neue Anwendungen drängen zum Markt. Ein intensiver werdender Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit begleitet diese Entwicklung.
Insbesondere die kommerzielle Biotechnologie hat sich außerordentlich dynamisch entwickelt. Nicht nur, dass Deutschland europaweit die größte Anzahl von Biotechologie-Unternehmen beherbergt, auch das Größenwachstum der einzelnen Firmen überzeugt. Allein im vergangenen Jahr sind sieben deutsche Biotechnologie-Unternehmen an die Börse gegangen und an die zehn ausländische Firmen sind von deutschen Biotechnologie-Unternehmen übernommen worden. Diese Zahlen belegen, dass die deutsche Biotechnologie trotz des späten Starts im internationalen Vergleich weiter aufholt.
Im vergangenen Jahr hat der wissenschaftliche Fortschritt in der Biotechnologie mit der Sequenzzierung des menschlichen Genoms einen vorläufigen Höhepunkt erfahren. Doch kaum ist dieser Meilenstein erreicht, schon ergeben sich neue Fragestellungen. Welche Information steckt denn nun eigentlich in den verschiedenen Genomen. Wie unterscheidet sie sich? Wie spezialisieren sich die unterschiedlichen Zelltypen und wie kann es gelingen, durch geschickte Anwendung unseres Wissens Produkte und Verfahren zu entwickeln, die dem Menschen dienlich sind?
Viele dieser Fragen wird die DECHEMA – Jahrestagung der Biotechnologen untersuchen, die vom 13.-15.März in Leipzig stattfinden wird. Dabei werden neue Erkenntnisse aus den Bereichen der molekularen und verfahrensorientierten Biotechnologie gleichermaßen diskutiert. Die zahlreichen ausstellenden Firmen werden zeigen, wie durch Zusammenführung des Wissens aus diesen Gebieten tragfähige Geschäftsmodelle und erfolgreiche Unternehmen entstehen können. Und nicht zuletzt werden im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung Wissenschaftler und Unternehmer Antworten auf die Frage geben, welche Beiträge die Biotechnologie für die moderne Medizin leisten kann.
Biotechnologie im Freistaat Sachsen in der Offensive
Die 19. Jahrestagung der Biotechnologen findet zum ersten Mal in Leipzig statt – in einem Umfeld mit Aufbruchstimmung für die Biotechnologie. Mit dem im Juli vergangenen Jahres von Sachsens Regierung verabschiedeten Investitionspaket von 400 Mio. DM für die nächsten fünf Jahre soll der Freistaat zu einem international anerkannten Standort für die Biotechnologie ausgebaut werden. Mehr als die Hälfte der Fördersumme fließt in die zwei Biotechnologie-Gründerzentren in Dresden und Leipzig. Schon jetzt existieren in dieser Region mehr als 60 innovative Biotechnologie-Unternehmen.
Leipzig wird sich auf Biomedizin und Umweltbiotechnologie spezialisieren. Das Konzept „Biotechnologie für Biomedizin“ setzt auf die Kombination von molekularer Zellbiologie mit bioorganischer Chemie, Biochemie, Bioanalytik und molekularbiologisch-biochemischer Prozesstechnik und will mit Hilfe der Bioinformatik neue Wege für die Entwicklung innovativer Verfahren und Produkte vornehmlich für die Medizin erschließen. Ein Schwerpunkt gilt der Verbindung Biomedizin/Tissue Engineering und Moleküldesign.
Das Dresdner Zentrum wird in unmittelbarer Nähe des gerade eröffneten Max-Planck-Instituts für molekulare Zellbiologie und Genetik und der medizinischen Fakultät der TU Dresden angesiedelt. Schwerpunkte liegen auf der Verbindung von Zellbiologie mit den Material- und Werkstoffwissenschaften.
Mit diesen Kompetenzbereichen und im Verbund mit der BioRegion Halle-Leipzig wird hier eine schlagkräftige Forschungslandschaft entstehen, die neue Impulse und Synergien für Wissenschaft, Wirtschaft und Ausbildung eröffnet.
Highlights der DECHEMA – Jahrestagung der Biotechnologen im Überblick
Wo?
Tagungszentrum der Universität Leipzig, Universitätsstr. 7
An allen drei Tagen – 13.3. bis 15.3.2001
Tagungsprogramm und Ausstellung
Tagung:
230 Beiträge zur ganzen Breite der Biotechnologie mit den Schwerpunkten:
Vom Genom zum Produkt, Technik biologischer Prozesse,
Expressionsanalyse RNA und Proteine
Biotechnische Nutzung von Sekundärrohstoffen, Umweltbiotechnologie
Molecular Farming – Pflanzliche Genomforschung,
Pharma-Biotechnologie, Potentiale der Zellkulturtechnologie
Bioinformatik, Modellierung, Online und Prozessanalytik
Ausstellung im Foyer des Tagungszentrums:
Etwa 40 Unternehmen aus der Biotechnologiebranche präsentieren neueste Entwicklungen.
Eröffnung:
Dienstag, 13.3.2001, 13.00 Uhr, Plenarsaal
Zur Eröffnungssitzung begrüßt u.a. der Sächsische Staatsminister für Wirtschaft und Arbeit, Dr. Kajo Schommer; um 13.30 Uhr hält der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft Prof. Ernst-Ludwig Winnacker einen Plenarvortrag zum Thema:
„Nicht das Wissen ist gefährlich, sondern das Nicht-Wissen / Perspektiven der Forschung in Deutschland“
VBU-Tag
Mittwoch, 14.3. 2001
VBU-Tag: Programm der Vereinigung deutscher Biotechnologie-Unternehmen
Unter dem Motto „Biotechnologie als Motor des Fortschritts“ informieren renommierte Vertreter der Biotechnologiebranche in Vorträgen und einer Podiumsdiskussion über Chancen, Herausforderungen, Trends – national und global.
„Medizin von morgen – Welche Beiträge liefert die Biotechnologie?
Öffentlicher Abend für alle Interessierten
Mittwoch, 14.3.2001, 19.00 Uhr, Plenarsaal
Diskussion mit Experten über sich abzeichnende Entwicklungen der modernen Biotechnologie für die Medizin. Stammzellenforschung, Klonen und neue Therapien: Chancen oder Risiken? Erwünscht oder verdammt? Wie steht es um die ethischen Aspekte?
Weitere Informationen zu Programm und Anmeldung:
DECHEMA e.V., Tagungen
Postfach 150104, D-60061 Frankfurt
Tel. 069 7564-254, Fax 069 7564-304
Internet: http://www.dechema.de/djb2001
Für Ihre Terminplanung:
Pressekonferenz: 13. März 2001, 11.30 Uhr
Weitere Informationen finden Sie im WWW:
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten
Neueste Beiträge
Gefährliche PFAS-Chemikalien aus Trinkwasser entfernen
Forschende der TUM entwickeln hocheffektives Filtermaterial. Metall-organische Gerüstverbindungen aus Zirkonium-Carboxylat als Filter Großflächiger Einsatz in der Praxis wird noch dauern Altlasten durch PFAS werden uns noch für mehrere Generationen beschäftigen…
Wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer Therapie der Leberfibrose
ECM1 hemmt die Leberfibrose, indem es auf Mediatoren einwirkt, die den Botenstoff TGF-β von der biologisch inaktiven Form in die aktive Form überführen. Die Forschungsgruppe „Molekulare Hepatologie“ aus der II….
Strategie von Wurmparasiten entschlüsselt
Ein Weg zu innovativen Impfstoffen und Therapien. Ein Forschungsteam unter der Leitung von Prof. Julia Esser-von Bieren, vom Zentrum für Allergie und Umwelt (ZAUM) bei Helmholtz Munich und der Technischen…