Dopingsündern auf der Spur

Mit Hilfe der Chromatographie können Dopingsünder im Sport heute sehr viel genauer und schneller aufgespürt werden. Aber auch bei anderen analytischen Aufgabenstellungen haben chromatographische Trenntechniken in den letzten Jahrzehnten eine herausragende Bedeutung erlangt.

An der Universität Münster werden vom 21. bis 25. September über 600 Wissenschaftler aus aller Welt zum 27. Internationalen Symposium über Chromatographie (ISC) erwartet. Der Kongress findet alle zwei Jahre in Europa statt: Nach Paris (2004) und Kopenhagen (2006) nun in Münster.

Einer der Doping-Fahnder bei den Olympischen Spielen in Peking, Prof.
Dr. Mario Thevis von der Deutschen Sporthochschule Köln, hält am Sonntagabend (21. September 2008) um 18 Uhr im Hörsaal C1 der Chemischen Institute an der Wilhelm-Klemm-Straße 6/10 im Rahmen der Tagung einen öffentlichen Abendvortrag über die aktuelle Bedeutung der Chromatographie, gekoppelt mit der Massenspektrometrie, im Kampf gegen Doping.

Der englischsprachige Vortrag „Catching the Cheats“ (Die Betrüger schnappen) wird zeigen, welche Herausforderungen die Doping-Kontrolleure heute meistern müssen, welche unterschiedlichen Kontrollmethoden es gibt und wie man auch Manipulationen an Dopingproben auf die Spur kommen kann.

Illegale Drogen, Pharmazeutika und ihre Abbauprodukte sind auch in den Blickpunkt der Umweltanalytik geraten. Seitdem die Wissenschaftler mit immer empfindlicheren Methoden gezielt suchen können, finden sie diese Stoffe vor allem im Abwasser, aber auch in Flüssen und anderen Gewässern. Die neuesten Ergebnisse und Erkenntnisse zu diesem Thema stellt in Münster der spanische Wissenschaftler Damia Barcelo aus Barcelona in einem weiteren Plenarvortrag vor.

Über neue Methoden zum Nachweis von Krebserkrankungen in Körperflüssigkeiten berichten beim ISC 2008 in Münster amerikanische Wissenschaftler. Als Biomarker für Krebs gelten Glykoproteine, die mit Hilfe der Chromatographie isoliert und mit speziellen massenspektrometrischen Verfahren identifiziert werden. Die Methode ist noch sehr neu und muss weiter erprobt werden, könnte sich aber langfristig als wichtiges Diagnoseinstrument im Frühstadium von Krebserkrankungen erweisen.

Beim 27. Internationalen Chromatographie-Symposium in Münster stehen neben neuen Anwendungen auch Innovationen bei der Methoden- und Geräteentwicklung auf dem Programm. Zahlreiche Firmen nutzen die Gelegenheit, als Aussteller aufzutreten oder auch Seminare für Anwender anzubieten. Über dieses gelungene Miteinander von analytischer Forschung und instrumenteller Entwicklung freuen sich Tagungsleiter Prof. Dr. Uwe Karst und sein Team vom Institut für Anorganische und Analytische Chemie der Westfälischen Wilhelms-Universität, die den mehr als 600 Tagungsgästen in Münster auch ein attraktives Rahmenprogramm mit Empfang im historischen Rathaus und einem Abend im Zoo bieten.

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