Wie können wir antike griechische Vasenbilder deuten?

Die Bilder auf griechischen Vasen sind eine unmittelbare Quelle für Leben, Denken und Vorstellungswelt der antiken Menschen. Ihre Auswertung stellt jedoch besondere methodische Anforderungen. Vasenbilder sind weder schnappschussartige Abbildungen der Realität, noch lassen sie sich lesen wie ein Text. Fragen nach den spezifische Eigenschaften von Bildern müssen jeder fundierten Deutung vorausgehen: Wie funktionieren sie als Ausdrucksträger, welchen Visualisierungsstrategien folgen sie, wie ist ihr Verhältnis zur Sprache.

Die von der Kommission für das Corpus Vasorum Antiquorum organisierte Tagung stellt anhand praktischer Beispiele die verschiedenen Bildkonzepte vor, die den aktuellen Forschungen oft unausgesprochen zugrunde liegen. Je nach Perspektive werden Vasenbilder dabei vorrangig als Bilderzählungen, als semiotische Konstrukte, als Ideen bestimmter Maler oder aber als Medien der visuellen Kommunikation untersucht. Der Überblick und die Diskussion der diversen Ansätze sollen eine Orientierung über die Anwendbarkeit verschiedener Methoden für konkrete kulturhistorische Fragestellungen bieten.

Vertreter der Medien sind herzlich zu der Veranstaltung eingeladen. Das Tagungsprogramm ist auf der Homepage der Akademie unter www.badw.de/aktuell/termine/index.html zu finden. Am Eröffnungsabend (9. April 2008) findet um 19 Uhr ein öffentlicher Vortrag statt: François Lissarrague, Professor an der Pariser École des hautes études en sciences sociales, spricht zum Thema „Looking at pictures, reading images and after“.

Veranstaltung: Tagung „Bildkonzepte in der Hermeneutik griechischer Vasenmalerei“
Termin: 9. April 2008, 14.00 Uhr – 11. April 2008, 13.30 Uhr
Ort: Bayerische Akademie der Wissenschaften, Alfons-Goppel-Str. 11, 80539 München (in der Münchner Residenz)

Kontakt: PD Dr. Stefan Schmidt, Tel. 089/23031-1221, e-mail post@cva.badw.de

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