Aktuelle Entwicklungen in der Molekularen Katalyse

Aktuelle Entwicklungen auf dem Gebiet der chemischen Katalyseforschung sind Thema eines zweitägigen Symposiums, das am 24. und 25. Mai 2013 an der Universität Heidelberg stattfindet. Die Veranstaltung markiert den Abschluss der elfjährigen Arbeit am Sonderforschungsbereich „Molekulare Katalysatoren: Struktur und Funktionsdesign“ (SFB 623), dessen dritte und letzte Förderperiode durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft jetzt ausläuft.

Vertreter der am SFB beteiligten Forschungsgruppen sowie auswärtige Gastredner berichten über die Untersuchungen zu Struktur und Funktionsweise katalytisch aktiver Moleküle, um innovative Wege zum rationalen Design neuartiger Katalysatoren zu entwickeln. An der Veranstaltung werden rund 150 Wissenschaftler teilnehmen.

Mit Hilfe von Katalysatoren lassen sich aus den Grundstoffen der belebten und der unbelebten Natur neuartige Werk- und Wirkstoffe sowie Funktionsmaterialien realisieren. Sie können chemische Reaktionen beschleunigen, den Energieverbrauch minimieren oder auch unerwünschte Neben- und Abfallprodukte von Reaktionsprozessen verhindern. Eine besondere Rolle haben dabei molekulare Katalysatoren, die als maßgeschneiderte „Werkzeuge“ und hochspezialisiert arbeitende „Synthesemaschinen“ in atomaren Dimensionen zum Einsatz kommen, wie der Sprecher des Sonderforschungsbereichs, Prof. Lutz H. Gade vom Anorganisch-Chemischen Institut der Universität Heidelberg, erläutert.

Die Forschungsthemen des SFB 623 reichen von der Biokatalyse in der lebenden Zelle bis zur großtechnischen katalytischen Synthese von Basischemikalien. Durch die Kombination theoretischer Modellierung mit experimentellen Methoden konnten am Sonderforschungsbereich sowohl Elementarschritte der Katalyse als auch ganze Reaktionszyklen oder Reaktionsnetzwerke untersucht werden. „Dies erlaubt es uns, die Selektivität und Effizienz von relevanten Katalysatorsystemen bereits von der Konzeption ausgehend soweit wie möglich rational zu optimieren“, sagt Prof. Gade.

Der von der DFG geförderte Sonderforschungsbereich „Molekulare Katalysatoren“ hat 2002 auf Initiative von Prof. Dr. Peter Hofmann vom Organisch-Chemischen Institut seine Arbeit an der Ruperto Carola aufgenommen und ist zu einem zentralen Element der Heidelberger Chemie geworden. Eine enge Verbindung des SFB 623 besteht dabei zum Katalyselabor CaRLa: Das seit 2006 gemeinsam mit dem Unternehmen BASF betriebene Catalysis Research Laboratory ist Teil des „Industry on Campus“-Konzepts, mit dem die Universität Heidelberg längerfristige Industriekooperationen in der strategisch orientierten Grundlagenforschung realisiert. Der Sonderforschungsbereich ist Mitveranstalter des Heidelberg Forum of Molecular Catalysis (HFMC), zu dem sich auch in diesem Jahr wieder international führende Katalyseforscher an der Universität Heidelberg treffen werden und das auch in Zukunft in einem zweijährigen Rhythmus durchgeführt werden soll.

Informationen zum Sonderforschungsbereich und zum Programm des zweitägigen Symposiums „Trends in der Molekularen Katalyse“ sind im Internet unter http://www.sfb623.uni-hd.de zu finden.‎

Kontakt:
Prof. Dr. Lutz H. Gade
Anorganisch-Chemisches Institut
Telefon (06221) 54-8443
lutz.gade@uni-hd.de

Kommunikation und Marketing
Pressestelle, Telefon (06221) 54-2311
presse@rektorat.uni-heidelberg.de

Media Contact

Marietta Fuhrmann-Koch idw

Weitere Informationen:

http://www.sfb623.uni-hd.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue Sensorkonzepte dank integrierter Lichtwellenleiter aus Glas

Auf hoher See und in der Hochleistungs-Elektronik. In Glas integrierte Lichtleiter haben das Potenzial, die Messqualität von Sensoren für Forschung und Industrie deutlich zu verbessern. Im Projekt „3DGlassGuard“ arbeitet ein…

Regenerative Kraftstoffe: Baukasten für die Verkehrswende

Vor etwa zehn Jahren wurde an der Hochschule Coburg der Diesel-Kraftstoff R33 entwickelt – der Name steht für einen Anteil von 33 Prozent erneuerbarer Komponenten. Dieses Potenzial wurde nun mit…

‚Starke‘ Filter – Neuartige Technologie für bessere Displays und optische Sensorik

Studie zeigt, wie ein quantenmechanisches Prinzip der starken Kopplung bislang unerreichte Möglichkeiten zur Konstruktion optischer Filter eröffnet: Sogenannte „Polaritonfilter“ eröffnen revolutionäre Wege in der Bildgebung. Publikation in „Nature Communications“. Einem…