31. Deutscher Logistik-Kongress: Mit digitaler Logistik Prozesse transparenter und sicherer steuern

Luftfracht soll zukünftig mit einem unverwechselbaren »Fingerabdruck« versehen werden, in dem bestimmte Frachtmerkmale wie Volumen, Gewicht und RFID-Kennung gebündelt sind. Fraunhofer IFF

»Mit Blick auf die Industrie 4.0 ist die digitale Logistik die wichtigste Voraussetzung, um produzierende Betriebe und ihre Dienstleister auf kommende Produktionsbedingungen einzustellen. Dafür müssen Unternehmen fehlende Infrastrukturen jetzt ausbauen«, sagt Professor Michael Schenk, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF in Magdeburg.

Der Logistikexperte fordert darum weitere Anstrengungen und höhere Innovationsbereitschaft der Branche und betont, wie wichtig die prozess- und damit auch unternehmensübergreifende Digitalisierung sei. Digitalisierung eröffnet Unternehmen neue Märkte und Angebote

Es sollten möglichst alle beteiligten Unternehmen einbezogen werden, da erst so ein Höchstmaß an Sicherheit, Steuerbarkeit und Transparenz der Abläufe garantiert werden könne, so Schenk. Hier habe die Forschung jedoch noch Arbeit zu leisten, z.B. bei der Entwicklung neuer Anwendungen und ihrer sicheren und kostengünstigen Integration in die Unternehmensabläufe.

»Nehmen die Unternehmen diese Herausforderung an, bietet dies zukünftig neue wirtschaftliche Möglichkeiten«, sagt Schenk. »Mit erweiterten Infrastrukturen zur Kommunikation werden Online-Planung und Steuerung logistischer Prozesse möglich, sodass sich neue Märkte und Dienstleistungen um die Logistik, zum Beispiel durch eine engere Verzahnung von Dienstleistern und Endkunden, erschließen. Cloud Computing und Big Data sind die Grundlagen dafür.«
Technologien für die digitale Logistik

Das Fraunhofer IFF stellt auf dem Deutschen Logistik-Kongress vom 22. bis 24. Oktober 2014 in Berlin (Saal Potsdam II, Stand P/24, Hotel InterContinental) neue Technologien vor, an denen es derzeit gemeinsam mit unterschiedlichen Partnern aus Wirtschaft und Forschung arbeitet, darunter den »digitalen Fingerabdruck« für Frachtstücke:

Sicherheit hat in der Luftfrachtlogistik oberste Priorität – doch die Prüfverfahren sind zum Teil sehr zeit- und kostenaufwändig. Fraunhofer-Forscher wollen mit einem neuen Ansatz für digitale Logistik für mehr Effizienz sorgen, ohne dass die Sicherheit der Luftfrachtprozesse leidet.

Im Verbundprojekt ESecLog mit Entwicklungspartnern und Anwendern wie Panalpina und Lufthansa Cargo wollen sie dieses Dilemma lösen: Mit Hilfe einfacher Prüfverfahren fassen sie für jedes Frachtstück Merkmale wie 3D-Kontur oder RFID-Kennung zu einem zentralen Sendungsprofil zusammen. So wird ein unverwechselbares digitales Profil erstellt. Manipulationen an der Fracht ändern automatisch einzelne Merkmale dieses digitalen Profils und können über die gesamte Transportkette hinweg festgestellt werden.

http://www.iff.fraunhofer.de – Internetseite des Fraunhofer IFF

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Anna-Kristina Mahler Fraunhofer-Institut

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