29. Ernst Klenk Symposium in Molekularer Medizin

Forscher von internationalem Ruf stellen ihre neusten Erkenntnisse über die Translation der neuen systembiologischen Konzepte in der Entwicklung innovativer Therapieansätze vor.

Die medizinische Forschung befindet sich aktuell in einem spektakulären Umbruch, der die Art, wie wir Erkenntnisgewinn über molekulare Prinzipien der Krankheitsentstehung erlangen, revolutionieren wird. Weitverbreitete Krankheiten wie Herzinfarkt, Diabetes, Adipositas, Krebs oder Demenz sind oftmals nicht das Resultat defekter Gene, sondern beruhen auf einem vielschichtigen Zusammenspiel von genetischer Veranlagung und epigenetischen Veränderungen, die beispielsweise durch Faktoren der Umwelt oder der individuellen Lebensführung wie Ernährung, Bewegung und Nikotin- sowie Alkoholkonsum hervorgerufen werden können.

Neue Technologien führen uns weg von der Analyse einzelner Gene und Signalwege hin zur Studie von genom- und proteomweiten Veränderungen von Netzwerken, die zur Krankheitsentstehung beitragen. Das diesjährige Ernst-Klenk Symposium würdigt diese Entwicklung unter dem Titel "Systems Approaches in Translational Medicine", bei dem internationale Experten einen Einblick vermitteln werden, was durch den Einsatz modernster Technologien aktuell und in der Zukunft möglich sein wird.

Veranstaltungsprogramm

Die Veranstaltung beginnt am Sonntag, den 29. September 2013, um 13.00 Uhr, und wird am Dienstag, den 01. Oktober 2013, gegen 13.00 Uhr enden.

Plenarvortrag – Klenk Lecture – am Montag, den 30. Sept. 2013 um 18.00 Uhr
"Dynamic rewiring of signaling networks in the DNA damage response: using systems biology to optimize combination therapy for cancer".
von Prof. Michael B. Yaffe (MIT and Koch Institute for Integrative Cancer Research, Cambridge – USA).

Das Programm und weitere Informationen über das 29. Ernst Klenk Symposium 2013 sind abrufbar unter:
www.zmmk.uni-koeln.de/klenk_symposium_2013

Veranstaltungsort:

MTI-Hörsaalgebäude der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln (Geb. 44b), Joseph-Stelzmann-Str. 52, 50931 Köln (Zugang über den Studentenweg – Robert-Koch-Str.)

kostenfreie Anmeldung und Teilnahme:

Das Ernst Klenk Symposium ist öffentlich und jeder Teilnehmer ist ohne Zahlung einer Tagungsgebühr herzlich willkommen. Die Veranstaltung wird in englischer Sprache durchgeführt. Um eine Anmeldung wird gebeten:
www.zmmk.uni-koeln.de/events/ernst_klenk_symposium/klenk_2013/registration/index_eng.html

Veranstalter:

Zentrum für Molekulare Medizin Köln (ZMMK) – Universität zu Köln
www.zmmk.uni-koeln.de

in Kooperation mit Sybacol, CECAD Cologne, MPI für die Biologie des Alterns, Zentrum für Klinische Studien Köln (ZKS), Uniklinik Köln, Cologne Convention Bureau und BioRiver – Life Science im Rheinland e.V.

Systembiologische Konzepte in der translationalen Medizin

Die moderne molekularmedizinische Forschung erlaubt die Akquirierung großer quantitativer Datensätze, die den Zustand einer erkrankten Zelle oder eines erkrankten Organs äußerst detailliert beschreiben. Dies reicht aber nicht aus, um die vielschichtigen Überlagerungen von Pathomechanismen zu verstehen. Hier setzt die medizinische Systembiologie an, bei der modernste experimentelle molekularbiologische Methoden und Technologien interdisziplinär mit Wissen aus Molekularer Medizin, Genetik, Biochemie, Zellphysiologie und aus den theoretischen Disziplinen wie Bioinformatik, Physik sowie Mathematik verknüpft werden. Die medizinische Systembiologie ist ein Quantensprung, der die verschiedenen Ebenen von Genom-, Epigenom-, Proteom- und Metabolomanalysen im interdisziplinären Austausch verschiedener Disziplinen mit Hilfe der sich stetig fortentwickelnden Bioinformatik integriert. Die Hoffnung ist, dass damit die Regulation und Kontrolle biologischer Signaltransduktionsnetzwerke im gesunden und erkrankten Organismus besser verstanden werden können.

Es ist das Ziel des diesjährigen 29. Klenk Symposiums Systemansätze zum Verständnis der Pathophysiologie von wichtigen Erkrankungen wie Krebs, alters-assoziierten Erkrankungen und metabolischen Störungen zu diskutieren, um damit die Grundlage zur Erforschung neuer Therapieansätze zu schaffen. Im Vordergrund steht also weniger der bioinformatische Erkenntnisgewinn als vielmehr die Translation der neuen Konzepte in die Entwicklung innovativer Therapieansätze.

Aus diesem Grund freuen wir uns insbesondere, dass das wissenschaftliche Organisationsgremium des Klenk Symposiums 2013 Herrn Professor Michael B. Yaffe als wissenschaftlichen Koordinator und Ehrenvortragsredner für die Ernst Klenk Lecture, ein Highlight des Ernst Klenk Symposiums, gewinnen konnte. Michael B. Yaffe ist David H. Koch Professor of Science und Mitglied des Broad Institutes am MIT und forscht und lehrt am Institute for Integrative Cancer Research am MIT in Cambridge (USA).

Die Mitglieder des wissenschaftliche Organisationsgremiums Klenk 2013 unter der Leitung von Herrn Prof. Thomas Benzing (Sprecher des ZMMK) sind: Adam Antebi (MPI for Biology of Ageing), Bjoern Schumacher und H. Christian Reinhardt (CECAD Cologne), Roman Thomas (Dept. of Translational Genomics) und Bernhard Schermer (Zentrum für Molekulare Medizin Köln).

Michael B. Yaffe ist es gelungen, herausragende international hoch renommierte Wissenschaftler für das 29. Klenk Symposium 2013 zu gewinnen. Die Vorträge des Symposiums sind an der Nahtstelle verschiedener Disziplinen der Medizin, Informatik, Biologie, theoretischen Physik und Genetik angesiedelt und überspannen – mit höchster klinisch-medizinischer Bedeutung – vielfältige Disziplinen. Die Themenauswahl wurde bewusst facettenreich gehalten, sie reicht von den neuesten Erkenntnissen der molekularen Onkologie, über zukünftige Ansätze aus dem Gebiet der Genomics und Proteomics bis hin in das Feld der medizinisch relevanten Studien von Modellorganismen mit Hilfe quantitativer systembiologischer Ansätze. Das Symposium ist in folgende Themenbereiche aufgegliedert:

I. Genome und die Gen-Netzwerke menschlicher Erkrankungen
Giulio Superti-Furga (Vienna, AT) – Marc Vidal (Boston, MA, USA) – Rune Linding (Lyngby, DK) – Søren Brunak (Lyngby, DK) – Uwe Ohler (Durham, NC, USA) – David M. Livingston (Boston, MA, USA) – René H. Medema (Amsterdam, NL)

II. Alterung und alterungsbedingte Erkrankungen
Matt R. Kaeberlein (Seattle, WA, USA) – Adam Antebi (Cologne, DE) – Frank Slack (New Haven, CT, USA) – Eline P. Slagboom (Leiden, NL)

III. Systembiologische Ansätze in der translationalen Onkologie
Daniel Rauh (Dortmund, DE) – H. Christian Reinhardt (Cologne, DE) – Stephen J. Smerdon (London, UK) – Alexander Loewer (Berlin, DE)
Ernst Klenk Lecture: Michael B. Yaffe (Cambridge, MA, USA)

IV. Perspektiven der Systembiologie
Ruedi Aebersold (Zurich, CH) – Nikolaus Rajewsky (Berlin, DE) – Herbert Waldmann (Dortmund, DE) – Andreas Beyer (Cologne, DE) – Argyris Papantonis and Alvaro Rada-Iglesias (Cologne, DE)

Das Vortragsprogramm wird für Studierende der Humanmedizin, DoktorandInnen und für bereits erfahrene ForscherInnen, KlinikerInnen und praktizierende Ärztinnen und Ärzte von großem Interesse sein, da es auf der einen Seite eine hervorragende Einführung in die „State-of-the-Art“ des biomedizinischen Forschungsgebietes darstellt und auf der anderen Seite Spezialisten Raum für fach-spezifische Diskussionen geben wird. Für die teilnehmenden MedizinerInnen ist das 29. Klenk Symposium als Fortbildungsveranstaltung mit 16 Punkten von der Nordrheinischen Akademie für ärztliche Fort- und Weiterbildung anerkannt.
Das ZMMK dankt der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) recht herzlich für die Bereitstellung von Mitteln zur Ausrichtung des 29. Klenk Symposiums 2013.

Für Rückfragen steht Ihnen Frau Dr. Debora Grosskopf-Kroiher (wissenschaftliche Koordinatorin des ZMMK) unter Tel.: +49 221/478-5552, Fax: +49 221/478-4833 und E-Mail: debora.grosskopf-kroiher@uni-koeln.de zur Verfügung.

Media Contact

Dr. rer. nat. Debora Grosskopf-Kroiher ZMMK

Weitere Informationen:

http://www.zmmk.uni-koeln.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer