23. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie, 15.-18. Juni 2017

Radioimmuntherapie

Die selektive Immuntherapie mit sogenannten Checkpoint-Inhibitoren hat bei vielen Krebserkrankungen zu einer deutlichen Outcomeverbesserung geführt. Laut neuesten Erkenntnissen induziert die Strahlentherapie eine höhere PD-L1- und EGF-R-Expression auf Melanom- und Glioblastomzellen und könnte damit die Wirkung von Checkpointinhibitoren (sowie auch von zielgerichteten EGFR-hemmenden Medikamenten) verstärken. Doch wie wirksam und sicher ist die Gabe dieser Substanzen kombiniert mit der Tumorbestrahlung? Und welche Erkenntnisse gibt es im Hinblick auf die anti-tumorale Wirkung einer solchen Kombinationstherapie?

Experte
Für Hintergrundgespräche steht Ihnen zur Verfügung: Prof. Mechthild Krause (Kontakt bitte über unsere Kongress-Pressestelle)

Empfohlene Sitzung
Radioimmuntherapie
15.06.2017, 16:15 – 17:15, Vortragssitzung, Convention Hall A

Brustkrebs

Eine Strahlentherapie folgt fast immer nach der brusterhaltenden operativen Entfernung, da sie das Rückfallrisiko senkt, auch wird sie häufig beim fortgeschrittenen, nicht-metastasierten Brustkrebs durchgeführt. Auf dem Kongress werden u.a. aktuelle Daten zur Deeskalation bei Patientinnen mit niedrigem Rückfallrisiko und zur Eskalation der Strahlentherapie bei hohem Rückfallrisiko im Sinne einer individualisierten Therapie präsentiert. Darüber hinaus widmet sich eine Sitzung dem Update der S3-Leitlinien Mammakarzinom und in einem „Presidential Symposium“ werden Kontroversen in der Therapie des Mammakarzinoms diskutiert.

Experte
Für Hintergrundgespräche steht Ihnen zur Verfügung: Prof. Wilfried Budach (Kontakt bitte über unsere Kongress-Pressestelle)

Empfohlene Sitzungen
Presidential Symposium I: Kontroversen in der Therapie des Mammakarzinoms
16.06.2017, 10:30 – 12:00, Highlight, Saal Europa

Mammakarzinom
17.06.2017, 08:00 – 09:00, Vortragssitzung, Saal Europa

S3-Leitlinien Mammakarzinom: Update
17.06.2017, 14:15 – 15:45, Symposium, Saal Europa

Prostatakrebs

Die Strahlentherapie kann als schonendere Alternative zur Operation als „Erstlinientherapie“ bei Tumoren eingesetzt werden, die auf die Prostata begrenzt sind und keine Metastasen gebildet haben. Darüber kann sie auch nach der Operation erfolgen, um die Rückfallrate zu senken. Auf dem Kongress wird u.a. eine retrospektive Analyse vorgestellt, die die onkologischen Ergebnisse einer adjuvanten Radiotherapie vs. keiner adjuvanten Therapie mit oder ohne spätere Salvagebestrahlung bei Patienten mit Lymphknotenbefall nach radikaler Prostatektomie und Lymphadenektomie verglich. Eine andere wegweisende Arbeit untersuchte die Wirksamkeit der Salvage-Strahlentherapie (SRT) in der Rezidivsituation. In den Europäischen Leitlinien wird empfohlen, die SRT bei einem Serum-PSA < 0.5 ng/ml einzuleiten. Ist nun eine Anpassung des PSA-Schwellenwerts für die SRT erforderlich?

Experte
Für Hintergrundgespräche steht Ihnen zur Verfügung: Prof. Daniel Zips (Kontakt bitte über unsere Kongress-Pressestelle)

Empfohlene Sitzungen
Prostatakarzinom
16.06.2017, 08:00 – 09:00, Vortragssitzung, Saal Europa

Neues aus der Therapie des Prostatakarzinoms
17.06.2017, 16:30 – 18:00, Symposium, Convention Hall A

Hirnmetastasen

Das Hirn ist eine der häufigsten Lokalisation von Metastasen und mit 50% sind Hirnmetastasen auch die häufigsten Tumoren des Gehirns. Die Strahlentherapie stellt mit ihren zahlreichen Techniken die zentrale Behandlungsoption für die Betroffenen dar. Die „klassische“ Ganzhirnbestrahlung ist allerdings nicht nebenwirkungsfrei und kann sogar manchmal zu kognitiven Einschränkungen führen. Moderne radioonkologische Techniken bieten nun aber die Möglichkeit einer „sanfteren“ bzw. zielgerichteteren Strahlentherapie bei stärkerer Wirkung am Tumor. Diese werden derzeit in großen randomisierten Multicenter-Studien überprüft, wie beispielsweise der HIPPORAD-Studie, die von Prof. Anca Grosu, Freiburg, initiiert wurde. Die Studie untersucht, ob die Ganzhirnbestrahlung mit Hippocampus-Schonung (bei mit höherer Strahlendosis auf die Metastasen) mit einer im Vergleich zur klassischen Ganzhirnbestrahlung besseren neurokognitiven Funktion der Patienten einhergeht.

Experte
Für Hintergrundgespräche steht Ihnen zur Verfügung: Prof. Anca Grosu (Kontakt bitte über unsere Kongress-Pressestelle)

Empfohlene Sitzungen
Hirnmetastasen: Ist die konventionelle Ganzhirnbestrahlung out?
15.06.2017, 10:00 – 11:00 Symposium, Saal Europa

High-Tech-Methoden in der palliativen Strahlentherapie
15.06.2017, 11:15 – 12:45 Symposium, Estrel Saal C

Hightech in der Palliativmedizin?

Ziel der Palliativmedizin ist es, den Patienten in der letzten Lebensphase Linderung und eine bestmögliche Lebensqualität zu ermöglichen. Dafür kommen radioonkologische Hightech-Verfahren in Betracht, wenn sie eine hohe Effektivität gegen den Tumor bei geringer Toxizität aufweisen. Oft ist mit einer High-Tech-Strahlentherapie sogar eine dauerhafte Kontrolle der Tumorerkrankung erreichen, so dass die Grenze zwischen palliativem und kurativem Therapieansatz zunehmend unschärfer wird.
Auch andere Innovationen in der Krebstherapie (sei es im Bereich der Chemotherapie, TKIs und Antikörpern) haben dazu geführt, dass manche Krebserkrankungen immer mehr zu einer chronischen Erkrankung werden, mit denen die Patienten z.T. recht lange leben können. Angesichts dieser Chronifizierung ist eine dauerhaft wirksame und nebenwirkungsarme Therapie von besonderer Bedeutung, um den Patienten eine hohe Lebensqualität zu ermöglichen. Die High-Tech Strahlentherapie nimmt in dieser Situation einen besonderen Stellenwert ein, da sie mit guten Langzeitergebnissen – nicht nur im Hinblick auf die Tumorkontrolle, sondern auch im Hinblick auf die Lebensqualität – einhergeht.

Experte
Für Hintergrundgespräche steht Ihnen zur Verfügung: Prof. Stefan Höcht (Kontakt bitte über unsere Kongress-Pressestelle)

Empfohlene Sitzungen
High-Tech-Methoden in der palliativen Strahlentherapie
15.06.2017, 11:15 – 12:45, Symposium, Estrel Saal C

High-Tech-Methoden in der Palliativsituation
17.06.2017, 10:30 – 12:00, Vortragssitzung, Estrel Saal C

Lebensqualität

Auch für ein klinisches Fach wie der Radioonkologie, das relativ „techniklastig“ ist, stellt die Lebensqualität einen wesentlichen Parameter des Therapieerfolgs dar. Auf dem Kongress werden Möglichkeiten der digitalen Erfassung des „patient reported outcome“ nach Strahlentherapie diskutiert. Aufgrund der zunehmenden Verfügbarkeit mobiler digitaler Endgeräte in allen Altersklassen der Bevölkerung könnte es mit diesem Verfahren in Zukunft möglich sein, die Auswirkungen eines Tumors und der Tumorbehandlung auf den Gesundheitszustand des Patienten weitreichender und genauer zu erfassen als bisher. Als Folge könnten onkologische Therapie sehr zeitnah adaptiert werden. Von besonderer praktischer Relevanz ist auch die Notwendigkeit, komplementärmedizinische Maßnahmen in der Radioonkologie zu implementieren, wie Umfragen der Technischen Universität München (TUM) sowie der Universität Hannover ergaben.

Experte
Für Hintergrundgespräche steht Ihnen zur Verfügung: Prof. Dr. Hans Geinitz (Kontakt bitte über unsere Kongress-Pressestelle)

Empfohlene Sitzungen
Patient-related outcome und Lebensqualität in der klinischen Routine
15.06.2017, 11:15 – 12:45, Symposium, Estrel Saal A/B

Lebensqualität
17.06.2017, 08:00 – 09:00, Vortragssitzung, Estrel Saal C

Automatisierte Medizin versus menschliche Zuwendung
16.06.2017, 09:15 – 10:15, Symposium, Raum 2

Technische Neuerungen

Kaum eine andere Disziplin ist so innovativ wie die Strahlentherapie. In den letzten Jahren haben sich zahlreiche neue Möglichkeiten für eine hochspezifische klinische Diagnostik und personalisierte Präzisionsmedizin ergeben. Eine weitere Beschleunigung des medizinischen Fortschritts durch aufkommende Technologien ist wahrscheinlich, zu nennen sind hier z.B. Linearbeschleuniger mit integrierter MRT-Bildgebung, die „surface image guided radiotherapy“, das digitale Workflow-Management sowie die PSMA-PET/CT Integration in die Bestrahlung des Prostata-Ca.

Experte
Für Hintergrundgespräche steht Ihnen zur Verfügung: Prof. Jürgen Debus (Kontakt bitte über unsere Kongress-Pressestelle)

Empfohlene Sitzung
Innovationsforum
16.06.2017, 14:15 – 15:45, Estrel Saal C

Neue Bildgebungsmodalitäten beim Prostatakarzinom und Implementierung in die Bestrahlung
16.06.2017, 14:15 – 15:45, Saal Europa
Wir würden uns freuen, wenn wir mit einem dieser Themen Ihr Interesse wecken könnten. Gern vermitteln wir Ihnen vor Ort ein Expertengespräch (um Voranmeldung wird gebeten!) und halten umfassendes Pressematerial zu jedem dieser Themen für Sie bereit. Gern akkreditieren wir Sie zum Kongress im Vorfeld (bitte Kopie Ihres Presseausweises mailen!).

Grundsätzlich steht Professor Combs, DEGRO-Pressesprecherin, für Ihre Anfragen zur Verfügung (Vermittlung über die Pressestelle):
Univ.-Prof. Dr. med. Stephanie E. Combs
Direktorin der Klinik und Poliklinik für RadioOnkologie und Strahlentherapie
Professor and Chair, Department of Radiation Oncology
Technische Universität München (TUM)
Klinikum rechts der Isar
Ismaninger Straße 22
D-81675 München

Kongress-Pressestelle DEGRO 2017
Dr. Bettina Albers I Jakobstrasse 38 I 99423 Weimar
Tel. 03643/ 776423 I Mobil 0174/2165629

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