Weiter steigende Erwerbstätigenzahlen im 1. Quartal 2014

Im Vergleich zum vierten Quartal 2013 sank die Zahl der Erwerbstätigen im ersten Quartal 2014 um 476 000 Personen (– 1,1 %). Ein Rückgang der Erwerbstätigkeit ist im ersten Quartal eines Jahres üblich. Er war aber 2014 aufgrund des milden Winters geringer als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre (– 546 000 Personen). Saisonbereinigt, das heißt nach rechnerischer Ausschaltung der üblichen jahreszeitlich bedingten Schwankungen, ergab sich ein Zuwachs gegenüber dem Vorquartal von 127 000 Personen (+ 0,3 %).

Der Anstieg der Gesamterwerbstätigenzahl gegenüber dem Vorjahresquartal ist im ersten Quartal 2014 erneut überwiegend auf die Dienstleistungsbereiche zurückzuführen. Die größten absoluten Beschäftigungsgewinne innerhalb der Dienstleistungsbereiche gab es wieder bei den Unternehmensdienstleistern mit + 140 000 Personen (+ 2,6 %), gefolgt von den Öffentlichen Dienstleistern, Erziehung, Gesundheit mit einem Plus von 117 000 Personen (+ 1,2 %) sowie dem Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe mit + 36 000 Personen (+ 0,4 %). In den beiden zuletzt genannten Bereichen war der entsprechende Zuwachs im ersten Quartal 2014 größer als in den vier Quartalen des Jahres 2013.

Im Produzierenden Gewerbe (ohne Baugewerbe) stieg die Zahl der Erwerbstätigen im ersten Quartal 2014 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 34 000 Personen (+ 0,4 %), im Baugewerbe um 12 000 Personen (+ 0,5 %). In der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei sank die Erwerbstätigenzahl um 3 000 Personen (– 0,5 %). In diesem Bereich hatte der Rückgang der Erwerbstätigkeit im Jahr 2013 noch 23 000 Personen (– 3,4 %) betragen.

Die Zahl der Arbeitnehmer erhöhte sich im ersten Quartal 2014 im Vergleich zum ersten Quartal 2013 insgesamt um 391 000 Personen (+ 1,1 %) auf 37,32 Millionen Personen. Die Zahl der Selbstständigen einschließlich mithelfender Familienangehöriger sank im selben Zeitraum um 47 000 Personen (– 1,1 %) auf 4,42 Millionen – auch infolge des sinkenden Niveaus der gesetzlich geförderten Selbstständigkeit. Das ist der geringste Stand der Selbstständigkeit seit dem ersten Quartal 2005.

Die Zahl der durchschnittlich geleisteten Arbeitsstunden je Erwerbstätigen erhöhte sich nach ersten vorläufigen Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit im ersten Quartal 2014 im Vergleich zum ersten Quartal 2013 um 2,0 % auf 358,3 Stunden.

Maßgeblichen Anteil daran hatten die höhere Anzahl an Arbeitstagen und Überstunden. Die geringeren Werte beim Krankenstand führten im ersten Quartal 2014 zudem zu deutlich weniger Ausfällen. Das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen – also das Produkt aus Erwerbstätigenzahl und geleisteten Stunden je Erwerbstätigen – stieg gegenüber dem ersten Quartal 2013 um 2,8 % auf rund 15,0 Milliarden Stunden.

Über die Erstberechnung der Erwerbstätigenzahlen und der geleisteten Arbeitsstunden für das erste Quartal 2014 hinaus wurden auch die bisher für die Quartale 2013 veröffentlichten Ergebnisse im Rahmen der turnusmäßigen Überarbeitung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen neu berechnet.

Aus der Neuberechnung der Erwerbstätigenzahlen resultiert für das dritte Quartal 2013 auf gesamtwirtschaftlicher Ebene eine vom bisherigen Veröffentlichungsstand um 0,1 Prozentpunkte nach oben abweichende Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresquartal. Für das erste, zweite und vierte Quartal 2013 blieben die Veränderungsraten unverändert ebenso wie für das Jahr 2013 insgesamt (+ 0,6 %).

Die aktuellen Ergebnisse der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) zur Erwerbstätigkeit nach Quartalen und Jahren wie auch die aktuellen monatlichen Zeitreihen können auf den Fachbereichseiten zum Arbeitsmarkt abgerufen werden.

Detaillierte Ergebnisse und lange Zeitreihen zu den Erwerbstätigen und zur geleisteten Arbeitszeit können in der Datenbank GENESIS-Online über die Tabellen VGR des Bundes (81000-0012 und 81000-0016) und Arbeitsmarkt (13321) abgerufen werden.

>>> methodische Kurzbeschreibung Erwerbstätigkeit

>>> methodische Kurzbeschreibung Arbeitsvolumen

Weitere Auskünfte gibt:

Ulf-Karsten Keil,

Telefon: +49 611 75 2633,

Kontaktformular

Media Contact

Ulf-Karsten Keil Statistisches Bundesamt

Weitere Informationen:

http://www.destatis.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Statistiken

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer