Die westdeutsche Baukonjunktur im 3. Quartal 2001 vom Wohnungsbau
- 6 % Umsatzrückgang
- 2 % weniger Aufträge
- 9 % weniger Beschäftigte
Zum sechsten Mal in Folge muss das westdeutsche Bauhauptgewerbe einen Rückgang des baugewerblichen Umsatzes verkraften: Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines Aktuellen Zahlenbildes mitteilt, ging der Umsatz im 3. Quartal 2001 um 6,2 % zurück. Für die ersten drei Quartale ergibt sich ein Minus von 8,2 %. Die im 2. Quartal beobachtete Stabilisierung des Auftragseingangs wurde durch die Ereignisse am 11. September unterbrochen. Die Baunachfrage ging im 3. Quartal um 2,1 % zurück. Von Januar bis September sank die Nachfrage um 1,6 %. Entsprechend setzt sich der Arbeitsplatzabbau fort: Ende des 3. Quartals waren nur noch 693.000 Arbeitnehmer im westdeutschen Bauhauptgewerbe beschäftigt; das sind 8,5 % weniger als vor einem Jahr.
Der Rückgang des Umsatzes und vor allem des Auftragseingangs ist der schlechten Entwicklung im Wohnungsbau anzulasten. Der baugewerbliche Umsatz sank im 3. Quartal um 17,6 % (1. – 3. Quartal: – 19,6 %), die Nachfrage nach Wohnungsbauleistungen um 14,8 % (1. – 3. Quartal: – 10,6 %). Eine Trendwende ist nicht in Sicht: Von Januar bis September wurden nur noch 167.000 Wohnungen genehmigt. Das sind 14,4 % weniger als noch im gleichen Vorjahreszeitraum.
Deutlich besser sieht es im Wirtschaftsbau aus. Der gewerbliche Umsatz verzeichnet – erstmals seit fünf Quartalen – im 3. Quartal ein leichtes Plus von 0,5 % (1. – 3. Quartal: – 0,4 %). Die Nachfrage nach Wirtschaftsbauleistungen stieg sogar zwei Quartale in Folge; im 3. Quartal betrug der Anstieg 0,4 % (1. – 3. Quartal: 0,6 %). Allerdings schlagen die Ereignisse des 11. Septembers negativ zu Buche. Die Investoren haben sich nach den Anschlägen mit Aufträgen sehr zurückgehalten; der Auftragseingang brach im September um 8,9 % ein. Es ist aber zu hoffen, dass es sich um eine vorübergehende Zurückhaltung handelt. Darauf deuten zumindest die Genehmigungszahlen, insbesondere bei den Büro- und Verwaltungsgebäuden hin; hier ist in den ersten neun Monaten dieses Jahres ein Zuwachs beim umbauten Raum von 16,2 % zu verzeichnen.
Im Öffentlichen Bau macht sich langsam der Anstieg des Auftragseingangs seit April dieses Jahres bemerkbar. Der baugewerbliche Umsatz weist im 3. Quartal nur noch ein leichtes Minus von 0,1 % auf (1. – 3. Quartal: – 3,0 %). Dies ist allein auf den Straßenbau mit 3,2 % zurückzuführen. Der Auftragseingang nahm im 3. Quartal um 2,7 % zu (1. – 3. Quartal: 1,5 %). Dieser Anstieg ist allerdings durch den Septemberwert (- 2,7 %) eingetrübt. Es ist zu hoffen, dass sich die leichte Erholung trotz sinkender Einnahmen und steigender Ausgaben der Gebietskörperschaften fortsetzt.
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