Erzeugerpreise 2005: + 4,6% gegenüber dem Jahr 2004

Der Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte ist nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes im Jahresdurchschnitt 2005 um 4,6% gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Eine höhere Jahresteuerungsrate war letztmalig im Jahr 1982 (+ 5,9%) zu verzeichnen. Im Jahr 2004 hatten sich die Erzeugerpreise nur um 1,6% erhöht. Der Erzeugerpreisindex lag ab Februar 2005 in allen Monaten um mehr als 4% über dem Vorjahresniveau. Mit Ausnahme von Mai und November wurden in allen Monaten des Jahres 2005 Preissteigerungen im Vergleich zum Vormonat beobachtet. Besonders starke Preissprünge gab es im Januar (+ 0,8%) sowie im April und im Oktober (jeweils + 0,7%). Im Dezember 2005 lag der Erzeugerpreisindex im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,2% und im Vergleich zum Vormonat um 0,3% höher.

Die Entwicklung der Erzeugerpreise war im Jahr 2005 von starken Preisanstiegen im Energiebereich geprägt. Wesentlich beeinflusst durch die internationalen Rohstoffmärkte verteuerte sich Energie im Jahresdurchschnitt um 14,0% gegenüber 2004. Preiserhöhungen waren dabei durchweg für alle Energieträger charakteristisch. Bei den Mineralölprodukten wurde die Indexentwicklung maßgeblich von den gestiegenen Einfuhrpreisen für Rohöl beeinflusst.

Mineralölerzeugnisse verteuerten sich im Durchschnitt des Jahres 2005 um 14,3%. Im Dezember lagen die Preise für Mineralölerzeugnisse um 17,9% über dem Vorjahresniveau. Kraftstoffe waren im Dezember 2005 um 13,3% teurer als im Dezember des Vorjahres (darunter Benzin + 13,9%, Diesel + 12,8%). Noch stärkere Preissteigerungen mussten von den Abnehmern bei anderen Mineralölprodukten hingenommen werden. Im Einzelnen ergaben sich im Dezember folgende Jahresveränderungsraten: schweres Heizöl + 72,4%, leichtes Heizöl + 37,1%, Flüssiggas + 32,5%. Mit den höheren Beschaffungskosten für Primärenergieträger begründeten die Strom-, Gas- und Wärmelieferanten den wesentlichen Anteil der im Jahr 2005 zu beobachtenden kräftigen Preissteigerungen für ihre Leistungen. Strom verteuerte sich im Dezember 2005 im Vergleich zum Dezember 2004 um 16,1%. Bei Erdgas bewirkte die Kopplung an die Entwicklung der Heizölpreise einen noch kräftigeren Preisanstieg (+ 27,7%). Auch die Preise für Fernwärmelieferungen zogen mit + 9,7% im Vorjahresvergleich deutlich an. Ohne Berücksichtigung von Energie sind die Erzeugerpreise im Durchschnitt des Jahres 2005 gegenüber dem Vorjahr lediglich um 2,0% gestiegen, im Dezember betrug der entsprechende Vorjahresabstand + 1,2%.

Signifikante Preissteigerungen gegenüber dem Vorjahr wurden im Dezember 2005 außerdem bei folgenden Güterarten festgestellt: Erdöl aus inländischer Förderung (+ 74,5%), Nichteisenmetalle und Halbzeug daraus (+ 19,1%), Kaffee (+ 15,9%), Steinkohle und Steinkohlenbriketts (+ 13,0%), Tabakerzeugnisse (+ 7,2%), chemische Grundstoffe (+ 3,9%), Verlagserzeugnisse (+ 3,0%), Metallerzeugnisse (+ 2,6%), Kraftwagen und Kraftwagenteile (+ 1,9%) sowie Maschinen (+ 1,3%). Billiger als vor Jahresfrist waren dagegen elektronische Bauelemente (- 17,6%), nachrichtentechnische Geräte und Einrichtungen (- 16,4%) sowie Datenverarbeitungsgeräte und -einrichtungen (- 15,7%).

Im Vergleich zum Vormonat verteuerten sich vor allem Kupfer und Kupferhalbzeug (+ 3,4%), Schmieröle (+ 3,3%), leichtes Heizöl (+ 2,1%), elektrischer Strom (+ 2,1%), Düngemittel und Stickstoffverbindungen (+ 2,0%), Fleisch (+ 1,9%), anorganische Grundstoffe und Chemikalien (+ 1,6%) sowie Erdgas (+ 0,4%). Sinkende Preise im Vergleich zum November 2005 waren vor allem bei folgenden Erzeugnissen zu verzeichnen: Teile und Zubehör für Datenverarbeitungsmaschinen (- 5,7%), schweres Heizöl (- 3,5%), Polyethylen (- 2,3%) sowie Walzstahl (- 0,8%).

Weitere Auskünfte gibt: Klaus Pötzsch, Telefon: (0611) 75-2444, E-Mail: erzeugerpreise@destatis.de

Media Contact

Klaus Pötzsch presseportal

Weitere Informationen:

http://www.destatis.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Statistiken

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neues topologisches Metamaterial

… verstärkt Schallwellen exponentiell. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am niederländischen Forschungsinstitut AMOLF haben in einer internationalen Kollaboration ein neuartiges Metamaterial entwickelt, durch das sich Schallwellen auf völlig neue Art und Weise…

Astronomen entdecken starke Magnetfelder

… am Rand des zentralen schwarzen Lochs der Milchstraße. Ein neues Bild des Event Horizon Telescope (EHT) hat starke und geordnete Magnetfelder aufgespürt, die vom Rand des supermassereichen schwarzen Lochs…

Faktor für die Gehirnexpansion beim Menschen

Was unterscheidet uns Menschen von anderen Lebewesen? Der Schlüssel liegt im Neokortex, der äußeren Schicht des Gehirns. Diese Gehirnregion ermöglicht uns abstraktes Denken, Kunst und komplexe Sprache. Ein internationales Forschungsteam…

Partner & Förderer