Verbraucherpreise September 2005: + 2,5% zum September 2004

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, ist der Verbraucherpreisindex für Deutschland im September 2005 gegenüber September 2004 um 2,5% und gegenüber August 2005 um 0,4% gestiegen. Dies ist die höchste Jahressteigerungsrate seit über vier Jahren (Mai 2001: + 2,7%). Im Juli und August 2005 hatten die Jahresveränderungsraten bei + 2,0% beziehungsweise + 1,9% gelegen. Die Schätzung für September 2005 auf Grund der Ergebnisse aus sechs Bundesländern wurde damit bestätigt.

Die Jahresteuerungsrate wurde im September 2005 durch die anhaltende Preissteigerung bei Energie stark beeinflusst. In diesem Monat gab es in erster Linie erneut Preiserhöhungen bei Mineralölprodukten. Ohne Heizöl und Kraftstoffe hätte die Teuerungsrate nur bei 1,6% gelegen. Leichtes Heizöl verteuerte sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um 40,0%. Kraftstoffe kosteten im September 2005 17,4% mehr als im September 2004 und erreichten einen neuen historischen Höchststand (darunter Normalbenzin und Dieselkraftstoff: jeweils + 17,5%; Super: + 17,2%). Auch im Bereich Haushaltsenergien erhöhten sich innerhalb eines Jahres die Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme um 20,0%, die Preise für Gas um 11,9% und für Strom um 4,3%. Im kurzfristigen Vergleich waren insbesondere Preissteigerungen für leichtes Heizöl (+ 5,2% gegenüber August 2005) und Kraftstoffe (+ 5,1%) zu beobachten. Ohne Einrechnung der Mineralölprodukte wäre der Verbraucherpreisindex von August auf September 2005 unverändert geblieben.

Spürbaren Einfluss auf den deutlichen Anstieg des Gesamtindex im Vergleich zum Vormonat (+ 0,4%) hatte zusätzlich die weitere Tabaksteuererhöhung im September (1,2 Cent je Zigarette), die Tabakwaren binnen Jahresfrist um 17,5% verteuert hat (+ 6,1% gegenüber dem Vormonat).

Auch die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke erhöhten sich gegenüber dem September 2004 im Schnitt um 0,9%. Teurer wurden insbesondere Obst (+ 0,9%; darunter Bananen: + 23,0%) und Gemüse (+ 4,2%; darunter Tomaten: + 29,8%). Deutlich mehr als im Vorjahr mussten die Verbraucher weiterhin für Bohnenkaffee (+ 19,0%) zahlen. Günstiger dagegen wurden Molkereiprodukte und Eier (- 0,9%; darunter deutsche Markenbutter: – 5,7%; Speisequark: – 5,2%). Zum August 2005 sanken die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke insgesamt geringfügig (- 0,2%).

Maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung gegenüber dem Vormonat August hatten die Preise für Saisonwaren. Neben saisonbedingten Preissenkungen für Obst (- 2,2%; darunter Weintrauben: – 13,8%; Tafeläpfel: – 4,0%; Apfelsinen: – 3,3%) sind insbesondere saisonübliche Verbilligungen der Preise für Pauschalreisen (- 8,2%) und für Beherbergungsdienstleistungen (- 11,0%) hervorzuheben. Dagegen mussten die Verbraucher binnen Monatsfrist durchschnittlich 3,2% mehr für Bekleidung ausgeben infolge des Übergangs von der Sommer- auf die Herbst-Winterkollektion; im Jahresvergleich waren es 1,9% weniger.

Der für europäische Zwecke berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex für Deutschland hat sich im September 2005 gegenüber September 2004 um 2,6% erhöht. Im Vergleich zum Vormonat stieg der Index um 0,4%. Die Schätzung für den Vorjahresvergleich vom 26. September 2005 wurde damit leicht nach unten korrigiert.

Weitere Auskünfte erhalten Sie über unsere Service-Nummer,
Telefon: (0611) 75-4777,
E-Mail: verbraucherpreisindex@destatis.de

Media Contact

presseportal

Weitere Informationen:

http://www.destatis.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Statistiken

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer