Verbraucherpreise Mai 2008: + 3,0% zum Mai 2007

Damit wurde die Drei-Prozent-Marke zum zweiten Mal in diesem Jahr erreicht (zuletzt im März: + 3,1%). Im April 2008 hatte die Jahresveränderungsrate bei + 2,4% gelegen. Im Vergleich zum Vormonat April 2008 erhöhte sich der Index um 0,6%. Die Schätzung für Mai 2008 auf Basis der Ergebnisse aus sechs Bundesländern wurde bestätigt.

Die hohe Jahresteuerungsrate im Mai 2008 ist vor allem vom Preisauftrieb für Energie geprägt, obwohl der Anteil der Energie an den Gesamtausgaben der privaten Haushalte weniger als 10% beträgt. Im Jahresvergleich stiegen bei den Energieprodukten vor allem die Preise für Mineralölprodukte, die wesentlich auf die Weitergabe der gestiegenen Weltmarktpreise für Rohöl zurückzuführen sind.

Kraftstoffe kosteten 12,3% mehr als ein Jahr zuvor. Im Vergleich zu den anderen Treibstoffen verteuerte sich Dieselkraftstoff erneut mit + 26,4% überdurchschnittlich; damit ist die Preisschere zwischen Normal, Super und Diesel weitgehend aufgehoben. Leichtes Heizöl wies mit einer Preissteigerung von 57,4% gegenüber dem Vorjahr die höchste Jahresteuerungsrate seit Oktober 2000 auf (+ 63,1%). Auch die Preise für die anderen Haushaltsenergien stiegen binnen Jahresfrist deutlich (darunter Strom: + 7,4% und Gas: + 4,7%). Ohne Einrechnung der Preisentwicklung für Energie hätte die Teuerungsrate bei + 1,9% gelegen.

Die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke erhöhten sich im Mai 2008 gegenüber Mai 2007 um 7,5% (darunter Nahrungsmittel: + 7,9% und alkoholfreie Getränke: + 5,1%). Deutlich teurer binnen Jahresfrist waren weiterhin Molkereiprodukte und Eier (+ 18,9%; darunter Quark: + 33,1% und H-Milch: + 15,5%) sowie Speisefette und -öle (+ 14,2%). Auch die Preise für Brot und Getreideerzeugnisse (+ 8,8%; darunter Nudeln: + 27,4%) sowie für Obst (+ 8,7%) lagen über denen des Vorjahres. Eine unterdurchschnittliche Preisentwicklung war dagegen bei Fisch und Fischwaren (+ 1,7%) zu beobachten. Bei alkoholfreien Getränken erhöhten sich vor allem die Preise für Säfte (+ 14,8%; darunter Fruchtsaft aus Kernobst: + 23,5% und

Multivitaminsaft: + 8,5%).

Verbraucherfreundlich blieb im Jahresvergleich die Preisentwicklung für Informationsverarbeitungsgeräte (- 15,7%) sowie für Foto- und Filmausrüstungen
(- 11,7%). Deutlich geringere Preise waren auch in der Nachrichtenübermittlung
(- 3,6%; darunter Telefon- und Telefaxgeräte: – 16,3%) zu beobachten.
Der Preisanstieg von 0,6% gegenüber April 2008 war insbesondere auf deutlich höhere Preise für leichtes Heizöl (+ 12,1%) und Kraftstoffe (+ 5,1%, darunter Diesel: + 7,4% sowie Super: + 4,5%) zurückzuführen. Im Vergleich zum Vormonat erhöhten sich außerdem saisonbedingt die Preise für Pauschalreisen (+ 6,9%) und Beherbergungsdienstleistungen (+ 3,5%).

Die Preise für Nahrungsmittel blieben binnen Monatsfrist im Schnitt stabil (0,0%). Im Einzelnen gab es gegensätzliche Preisbewegungen: Erstmals seit über einem Jahr verbilligten sich Molkereiprodukte und Eier spürbar um 3,9% gegenüber dem Vormonat, unter anderem H-Milch (- 9,9%) sowie Speisequark und frische Vollmilch (jeweils: – 9,5%). Auch Butter kostete im Mai 2008 erneut weniger als im Vormonat (- 4,6%). Bei Brot und Getreideerzeugnissen waren kaum Preisbewegungen erkennbar (+ 0,1%), dagegen verteuerten sich saisonbedingt vor allem einige Gemüsesorten (darunter Salat: + 41,0%; Paprika: + 26,1% und Speisekartoffeln: + 4,0%).

Der für europäische Zwecke berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland lag im Mai 2008 um 3,1% höher als im Mai 2007. Im Vergleich zum Vormonat stieg der Index um 0,7%. Die Schätzung für den HVPI vom 28. Mai 2008 wurde damit leicht nach oben korrigiert.

Detaillierte Informationen zur Verbraucherpreisstatistik bietet die Fachserie 17, Reihe 7, die im Publikationsservice des Statistischen Bundesamtes unter www.destatis.de/publikationen, Suchwort „Verbraucherpreisindex“ kostenlos erhältlich ist. Eine methodische Kurzbeschreibung bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung unter www.destatis.de.

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