Workshop: Mit der Internationalen Raumstation (ISS) die Erdatmosphäre erforschen

Knapp ein Jahr ist es her, dass der Kontakt zu dem europäischen Umweltsatelliten ENVISAT abgerissen war, der zehn Jahre auf seiner Umlaufbahn um die Erde unterwegs war. Mit an Bord: das „Scanning Imaging Absorption Spectrometer for Atmospheric Chartography“ (SCIAMACHY) vom Institut für Umweltphysik (IUP) der Universität Bremen.

Der „Klimawächter im All” kartierte kontinuierlich die Ozonschicht und lieferte den Bremer Wissenschaftlern zuverlässig wichtige Daten, die Aufschluss über Phänomene wie dem Ozonloch oder der weltweiten Verteilung von Luftschadstoffen gaben. Nachdem der Kontakt zu ENVISAT abgerissen war, lieferte SCIAMACHY keine Daten mehr und viele wissenschaftliche Projekte stehen nun ohne Daten da.

Internationale Experten treffen sich deshalb vom 6. bis 8. Februar 2013 in Bremen, um beim Workshop „Atmospheric Observations from ISS“ zu diskutieren, wie die ISS zur Erforschung der Erdatmosphäre genutzt werden kann. Denn die ISS bietet als existierende Plattform die Möglichkeit, neue und bessere Messinstrumente auch kurzfristig aufzunehmen.

Mit Hilfe der Internationalen Raumstation (ISS) wollen Wissenschaftler dann zukünftig ihre Projekte weiterführen und die Erdatmosphäre erforschen. Dabei geht es zum Beispiel um die Ausbreitung von Luftschadstoffen, die verbesserte Bestimmung von Treibhausgasverteilungen, die Entwicklung der Ozonschicht und die Wechselwirkung zwischen Sonne und Erdatmosphäre.

An dem Workshop nehmen internationale Experten der NASA, des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der Japan Aerospace Exploration Agency (JAXA) sowie Forschungsinstitute und Universitäten aus den USA, Japan und Europa teil. Auch Experten aus der Raumfahrtindustrie, wie zum Beispiel von EADS Astrium und Teledyne Brown Engineering aus den USA, werden in Bremen dabei sein.

Die Veranstaltung wird vom DLR finanziell unterstützt und vom Institut für Umweltphysik im Fachbereich Physik / Elektrotechnik der Universität Bremen organisiert. Die Ergebnisse des Treffens werden anschließend in einem Bericht der International Commission on Atmospheric Chemistry and Global Pollution (iCACGP) zur Verfügung gestellt.

Kontakt:
Universität Bremen
Institut für Umweltphysik (IUP)
Professor J.P. Burrows
E-Mail: burrows@iup.physik.uni-bremen.de
Geraldine Schmiechen
Telefon: +49-421-218 62054
E-Mail: schmiechen@iup.physik.uni-bremen.de

Media Contact

Meike Mossig idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Seminare Workshops

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Ultraleichte selbstglättende Spiegel

…erhöhen die Effizient hochmoderner Teleskope. Schon immer faszinierte den Menschen der Blick in den Sternenhimmmel und nicht minder faszinierend ist es, die Erde aus dem Weltraum zu betrachten. Möglich ist…

Überraschende Umkehr in Quantensystemen

Forschende haben topologisches Pumpen in einem künstlichen Festkörper aus kalten Atomen untersucht. Die Atome wurden mit Laserstrahlen gefangen. Überraschenderweise kam es zu einer plötzlichen Umkehr der Atome an einer Wand…

Magnetisch durch eine Prise Wasserstoff

Neue Idee, um die Eigenschaften ultradünner Materialien zu verbessern. Magnetische zweidimensionale Schichten, die aus einer oder wenigen Atomlagen bestehen, sind erst seit kurzem bekannt und versprechen interessante Anwendungen, zum Beispiel…

Partner & Förderer