Spannender Energielogistik-Workshop bei der GridLab GmbH

In Begleitung der Dekanin und Modulverantwortlichen für Energielogistik, Prof. Dr. Kathrin Lehmann, und von Dipl.-Ing. Klaus Schüler wurde den Studierenden der Studiengänge Kommunikationstechnik und Elektrotechnik sowie Wirtschaftsingenieurwesen am 12. und 13. Januar 2012 die Teilnahme an einem hoch interessanten Workshop – der GridLab „Seasons“ University – ermöglicht. Dabei handelte es sich um die erstmalige Durchführung der „Seasons“ University, die sehr erfolgreich war. Eingeladen hatte dazu die 50Hertz Transmission GmbH.

Auf dem Programm standen zwei Trainingstage an dem in Europa bislang einzigartigen Systemtrainer der GridLab GmbH in Cottbus mit dem Kennen-, Nachbilden- und Verstehenlernen von Normal-, Störungs- und Wiederaufbauszenarien im 380/220-kV-Übertragungsnetz der 50Hertz-Transmission GmbH.

Der im IKMZ untergebrachte GridLab Systemtrainer ist ein hochmodernes technologisches Instrument, um zum Beispiel den Umgang mit kritischen Netzsituationen unter nahezu Realbedingungen zu schulen. Eine Besonderheit des Systems ist, dass es mit realen Archivdaten der Netzbetreiber sowie deren jeweiliger Visualisierung der Leitsystemlandschaft arbeitet. In den Trainings werden die Teilnehmer optimal auf die Betriebswirklichkeit – insbesondere auf mögliche kritische Situationen – sowie die Herausforderungen der Netzführung der Zukunft vorbereitet. Im Rahmen der „Seasons“ University erhalten Unternehmen aus der Energieversorgungswirtschaft die Möglichkeit, direkt mit den Nachwuchskräften von morgen in Kontakt zu treten. Über den Zeitraum der Veranstaltung lernen Unternehmen und Studierende einander kennen.

Unter Leitung von Dr. Bernd Benser und den erfahrenen Trainingsleitern Andre Lehmann und Marcel Schneider absolvierten die Studierenden der Hochschule Lausitz sehr praxisnahe Trainings – dies nicht nur zum Normalbetrieb, sondern es wurden auch ein Transformatorenausfall im Umspannwerk und ein Netzwiederaufbau simuliert. Das erforderte unter anderem gut durchdachte Schalthandlungen und die Kommunikation zwischen den Akteuren. Abgerundet wurde das Workshop-Programm durch zwei spannende Vorträge des Leiters des Technical Control Centers (TCC ) der 50Hertz Transmission GmbH, Lutz Schulze, und von Wolfgang Neldner (NeldnerConsult) zu aktuellen Themen der Netz- und Systemführung sowie den Herausforderungen an die Netzentwicklung. Für die Teilnahme am Workshop erhielten die Studierenden ein Zertifikat.

Positives Fazit

„Anwendungsorientiert und praxisnah – dieses Qualitätsmerkmal unserer Ausbildung wird in besonderem Maße durch aktuelle Inhalte nah an den Anforderungen und Entwicklungen der Praxis gewährleistet. Und die kompetenten Fachreferenten der Unternehmen können da natürlich den Studierenden einen ganz besonders aktuellen und praxisnahen Ausbildungsinhalt zur Verfügung stellen“, erklärt die Dekanin Prof. Dr. Kathrin Lehmann.

„Der Workshop bei der GridLab GmbH in Cottbus hat uns allen die aktuellen Herausforderungen, die vor den Netzbetreibern zur Sicherung der Versorgungszuverlässigkeit stehen, verdeutlicht – sowohl durch die Ausführungen in den Vorträgen und die intensiven Diskussionsrunden dazu,aber vor allem auch durch die konkreten Netzsituationen am Netztrainer und die Erkenntnis: Netzführung ist nicht nur spannend – sie stellt hohe Anforderungen an die Menschen, die sie durchführen. Ich möchte mich – natürlich auch im Namen der Studenten – bei den Kollegen der GridLab GmbH, der 50 HertzTransmission GmbH sowie der NeldnerConsult – für die Möglichkeit bedanken, diesen Workshop erleben zu können.“

Einhellig positiv war auch die Einschätzung der teilnehmenden Masterstudenten der Hochschule Lausitz.

So freute sich Michael Hagel aus dem Masterstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen, dass den Workshop-Teilnehmern vermittelt wurde, was zu tun ist und welche Schalthandlungen durchgeführt werden müssen, um kritische Netzsituationen zu bewältigen. „Am Beispiel des Szenarios Netzwiederaufbau konnten wir als Übertragungsnetzbetreiber selbst einen Einblick erhalten, welche Herausforderung dahinter steckt und welche Maßnahmen wichtig sind, um den Netzwiederaufbau zu realisieren,“ berichtet er. „Anhand dieses Trainings wurde uns gezeigt, dass das Zusammenspiel mit den untergliederten Verteilnetz- und Kraftwerksbetreibern eine wichtige Rolle spielt, um den Netzwiederaufbau schnellstmöglich zu realisieren. Uns wurde deutlich gemacht, dass zwischen den Akteuren eine enge Zusammenarbeit, insbesondere Absprache und Koordination der einzelnen Handlungsschritte, herrschen muss.“

Christioph Stähr aus dem Masterstudiengang Kommunikationstechnik und Elektrotechnik äußerte Folgendes: „Zusammenfassend möchte ich hinzufügen, dass dieser Lehrgang eine große Bereicherung für meine Kommilitonen und mich war. Somit würde ich diese Veranstaltung als sehr informativ, interessant und passend einstufen. Denn wann hat ein Student schon mal die Möglichkeit, so nah und praxisbezogen ein Arbeitsumfeld kennenzulernen und sich mit Verantwortlichen in diesem Bereich zu unterhalten, zu diskutieren und Kontakte zu knüpfen. Ein großer Dank gilt daher Frau Prof. Lehmann, die in Ihren Studienfächern immer nach der bestmöglichen, praxisnahen Lehrmethodik und Vermittlung von Wissen strebt. Selbstverständlich gilt unser Dank auch den Verantwortlichen und Mitarbeitern der GridLab GmbH sowie den Akteuren von 50Hertz Transmission GmbH.“

Zur Vorlesungsreihe Energielogistik

Mit großer Unterstützung externer Partner aus Unternehmen und Institutionen der Energiewirtschaft wird an der Hochschule Lausitz seit nunmehr acht Jahren die besonders praxisbezogene Vorlesungsreihe Energielogistik im Bachelorstudium realisiert. In diesem Jahr ist es nun gelungen, die Reihe unter dem Titel „Aktuelle Entwicklungen der Energielogistik“ dank der Unterstützung durch Referenten aus Unternehmen der Energiewirtschaft auch für die Masterstudiengänge Kommunikationstechnik und Elektrotechnik sowie Wirtschaftsingenieurwesen in Workshopform mit aktuellen energielogistischen Themen und Fallstudienbearbeitungen für die Studierenden anzubieten.

Im kommenden Wintersemester geht die Vorlesungsreihe Energielogistik mit 15 Veranstaltungen in die neunte Runde, und für die Masterstudierenden wird das Modul wieder mit aktuellen Entwicklungsthemen angeboten – die in diesem Semester beteiligten Unternehmen haben ihre Unterstützung auch für die Zukunft signalisiert.

Media Contact

Ralf-Peter Witzmann idw

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