Naturheilkunde in der universitären Lehre

Naturheilverfahren und Komplementärmedizin sind an deutschen medizinischen Fakultäten Wahlpflichtfächer – und trotzdem akademische Mauerblümchen: Es gibt kaum entsprechende Forschungsinstitute, wenig Krankenversorgung, geringste Etatmittel und nur drei Lehrstühle.

Ganz anders ist die Wahrnehmung der Patienten: Diese legen z.B. beim Hausarzt oder in der Rehabilitation großen Wert auf Angebote aus der Naturheilkunde.

Im Medizinstudium hat die Komplementärmedizin ihren Platz im QB 12 (Rehabilitation, Physikalische Medizin und Naturheilverfahren). Die meisten Dozenten sind niedergelassene Ärzte, häufig aus dem hausärztlichen Bereich.

Zwar ist die praktische Erfahrung eine wichtige Voraussetzung für gute Lehre, um Studierende heute aber überzeugen zu können, sind wissenschaftliche Fakten und eine moderne Didaktik unerlässlich.

Der Seminarkongress nimmt sich dieser Defizite an. Er ist konzipiert als Treffen für Dozenten und Forscher, für Studierende und Interessenten, die sich um die akademische Lehre der Naturheilverfahren und Komplementärmedizin bemühen. Die drei Lehrstuhlinhaber für integrative Medizin, Naturheilverfahren und Komplementärmedizin in Deutschland (Prof. Gustav Dobos, Prof. Claudia Witt, Prof. Karin Kraft) werden in Impulsreferaten die Diskussion anstoßen.

In geleiteten Arbeitsgruppen sollen anschließend Fragen zum universitären Unterricht aufgeworfen, Curricula optimiert sowie aktuelle Forschungsschwerpunkte und Lehrmethoden vorgestellt werden. Weitere wichtige Themen sind die Förderung des Nachwuchses, der Blick ins Ausland und die Einwerbung von Forschungsmitteln. Ziel wird es sein, ein „Faculty Development“ Programm der Komplementärmedizin an deutschen Universitäten zu beschreiben. Die Veröffentlichung der gemeinsamen Kongress-Arbeit ist geplant.

Organisiert und unterstützt wird die Tagung von der Karl und Veronica Carstens-Stiftung.

Hinweise zu Anmeldung und Veranstaltungsort
Anmeldung und weitere Informationen unter: www.uniforum-naturheilkunde.de oder telefonisch über die Carstens-Stiftung unter 0201-56305-10.

Veranstaltungsort ist das neue Seminargebäude des Universitätsklinikums Bonn.

Media Contact

Frederik Betsch idw

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