Klein, aber unentbehrlich: Internationaler Workshop zu Diskurspartikeln

Ein internationaler sprachwissenschaftlicher Workshop zum Thema Diskurspartikeln findet am 11. und 12. Juli 2012 an der Universität Heidelberg statt. Der Workshop „Discourse Particles and Information Processing in Romance Languages“ soll aktuelle Fragen der Diskurspartikelnforschung aus kognitiver, sprachübergreifender, textueller und historischer Sicht beleuchten.

Veranstalter sind das Iberoamerika-Zentrum (IAZ) und das Seminar für Übersetzen und Dolmetschen der Ruperto Carola in Kooperation mit dem Institute for Culture and Society der Universidad de Navarra und dem Europäischen Zentrum für Sprachwissenschaften in Mannheim. Zu der Veranstaltung werden etwa 50 Teilnehmer aus dem In- und Ausland erwartet.

Unter Diskurspartikeln versteht man lexikalische Elemente, die zwar über keine konzeptuelle Bedeutung verfügen, aber dennoch einen wesentlichen Beitrag zur Informationsverarbeitung leisten, indem sie das Verständnis des Hörers steuern, sodass er die eigentliche Absicht des Sprechers erkennt. Beispiele sind im Deutschen Wörter wie ja, bloß, denn, aber, jedoch. „Nachdem die Forschung Diskurspartikeln lange als Füllwörter oder lexikalische Pausen und somit als überflüssige Textelemente betrachtet hat, bilden sie heute einen Schwerpunkt in der Diskursanalyseforschung“, erklärt der Direktor des IAZ, Prof. Dr. Óscar Loureda.
An dem Workshop nehmen Experten teil, die sich mit der Beschreibung und Analyse der Diskurspartikeln in romanischen Sprachen, darunter hauptsächlich Spanisch, Katalanisch, Französisch und Italienisch, sowie deren Kontrastierung mit germanischen Sprachen wie Deutsch und Englisch befassen.

„Das Symposium soll vor allem ein Diskussionsforum für die grundlegenden Fragen der heutigen Forschung auf diesem Gebiet sein“, erklärt Prof. Loureda. „Der Dialog zwischen Vertretern verschiedener methodischer und theoretischer Ansätze soll das Wissen über die Elemente vertiefen, die eine wesentliche Rolle beim Spracherwerb und in der Fremdsprachendidaktik sowie in der Theorie und Praxis des Übersetzens und Dolmetschens spielen.“ Bei dem Workshop werden auch Nachwuchswissenschaftler ihre Studien vorstellen und ihre Arbeit mit erfahrenen Forschern diskutieren. Das Symposium richtet sich an Dozenten, Forscher, Doktoranden und Masterstudenten, die an der Diskurspartikelnforschung, an textlinguistischen Fragestellungen und allgemein an der Diskursanalyse interessiert sind.

Das Programm ist im Internet unter http://www.uni-heidelberg.de/fakultaeten/neuphil/iask/sued/iaz/congresomd.html zu finden.

Kontakt:
Prof. Dr. Óscar Loureda
Iberoamerika-Zentrum
Telefon (06221) 54-7230
oscar.loureda@iued.uni-heidelberg.de

Kommunikation und Marketing
Pressestelle, Telefon (06221) 54-2311
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Marietta Fuhrmann-Koch idw

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