Die Zukunft der Mobilität in Städten gehört der Elektromobilität

Ein sicherer und effizienter öffentlicher Personenverkehr entscheidet heute mehr denn je über Lebensqualität und Wettbewerbsfähigkeit in vielen Regionen und Städten weltweit. Nachhaltige und optimal vernetzte Mobilität ist eines der Schlüsselthemen des 21. Jahrhunderts.

„Leistungsfähige Nahverkehrs- und Verkehrsmanagementsysteme sind der Schlüssel, um die großen Herausforderungen unserer Zeit, wie beispielsweise die Reduktion von Treibhausgasen und Staus, bewältigen zu können. Elektrisch betriebene Verkehrsmittel wie U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse, reduzieren den Energieverbrauch und schonen die Umwelt.

Deshalb ist Siemens davon überzeugt, dass der städtische Verkehr im Wesentlichen von Elektromobilität geprägt sein wird“, sagte Hans-Jörg Grundmann, CEO der Siemens-Division Mobility. Vor diesem Hintergrund präsentiert Siemens Mobility neue Produkte und Lösungen für den Nahverkehr auf der UITP-Fachmesse vom 10. bis 13. April 2011 in Dubai. „Boosting public transport: Action“ lautet das diesjährige Motto der internationalen Fachmesse.

Aber für die Siemens-Division Mobility geht es um mehr als die Schiene. Präsentiert werden auch Systeme für den Individualverkehr auf der Straße. Mit seinem Konzept „Complete mobility“ kann Siemens verschiedene Verkehrssysteme sinnvoll miteinander vernetzen, um Menschen und Güter schnell, sicher und umweltfreundlich zu transportieren.

Die zunehmende Urbanisierung und der damit verbundene wachsende Verkehr in den Städten sowie die steigenden Anforderungen an den Klimaschutz führen in den nächsten Jahren zu einem stark wachsenden Bedarf an umweltfreundlichen Mobilitätslösungen. Mehr als fünf Billionen Euro werden die großen Städte weltweit bis zum Jahr 2035 in ihre Straßen- und Schienennetze investieren, so eine Studie der Unternehmensberatung Booz-Allen-Hamilton. Für den weltweiten Metromarkt prognostiziert der Verband der europäischen Eisenbahnindustrie Unife ein jährliches Wachstum bis 2016 von vier Prozent bei einem Volumen von derzeit rund fünf Milliarden Euro für Fahrzeuge. Auch für die Golfregion wird ein boomendes Wachstum prognostiziert: Der zugängliche Markt in Afrika und im Mittleren Osten wird bis 2016 um rund 4,5 Prozent pro Jahr wachsen. „Für uns als weltweit führenden Anbieter von integrierten Transport- und Logistiklösungen sind das sehr gute Bedingungen. An diesem Wachstum wollen wir teilhaben, unter anderem mit unserer neuen Metro-Plattform Inspiro“, sagte Grundmann. Siemens ist das weltweit einzige Unternehmen, das über ein ganzheitliches Verkehrskonzept verfügt. Dies reicht von schlüsselfertigen Bahngesamtanlagen, Betriebsführungssystemen für Bahn- und Straßenverkehrstechnik über Bahnstromversorgung bis hin zu Schienenfahrzeugen für den Nah-, Regional- und Fernverkehr. Auch die Flughafenlogistik und Postautomatisierung gehören zum Portfolio. Damit besitzt Siemens Mobility ein schlagkräftiges Alleinstellungsmerkmal.

Siemens präsentiert Mock-up des neuen Inspiro Das Highlight des Siemens-Messeauftritts in Dubai ist das neue Nahverkehrsfahrzeug Inspiro. Erstmals zeigt Siemens ein Modell der neuen U-Bahn, bei dessen Entwicklung sehr großer Wert auf Umweltfreundlichkeit gelegt wird. Die Aluminium-Leichtbauweise des Wagenkastens, die neue bedarfsgerecht zu steuernde Klimaanlage und das gewichtsoptimierte Fahrwerk senken den Energieverbrauch. Der optionale Einsatz von Fahrerassistenzsystemen und die Möglichkeit eines fahrerlosen Betriebes gewährleisten zudem eine hohe Energieeffizienz.

Das modulare Einzelwagenkonzept kann beliebige Konfigurationen mit variablem Motorisierungsgrad von einem drei- bis zu einem achtteiligen Zug realisieren. Die Fahrgastwechselzeiten werden durch maximale Türbreiten und Beladungserkennungssysteme stark reduziert. Mehr Platz für die Fahrgäste bietet auch der neu gestaltete Innenraum mit vergrößerten Stehplatzbereichen in den Wagenübergängen. Das moderne und futuristische Design des Inspiro wurde mit der renommierten Agentur BMW Designworks realisiert.

Die Fahrzeuge erfüllen die neuen europäischen Brandschutz- und Crash-Anforderungen nach CEN/TS45545 und prEN15227 und haben eine Recyclingquote von über 95 Prozent. Ein weiterer Vorteil ist der weitgehende Einsatz von standardisierten, erprobten und bewährten Komponenten mit niedrigen Ausfallraten und letztendlich auch geringeren Wartungs- und Reparaturkosten für den Gesamtzug.

Den ersten Auftrag für die neue Inspiro-Generation verbuchte Siemens Mobility in Polen. Im Februar 2011 bestellte die Warschauer U-Bahn GmbH insgesamt 35 sechsteilige Fahrzeuge, die für den Einsatz im 23 Kilometer langen Netz der Warschauer Metro vorgesehen sind. Der Auftrag umfasst die Lieferung, die Inbetriebnahme, die Tests sowie die Zulassung der Fahrzeuge, die ab Herbst 2012 ausgeliefert werden sollen.

Der Avenio-Konfigurator
Auf der UITP 2011 stellt die Siemens-Division Mobility ihr neues Straßenbahnkonzept mit dem Avenio-Konfigurator vor. Mit dem Konfigurator lassen sich je nach Kapazitätsbedarf verschiedene Varianten von zwei bis acht Wagen mit einer Länge von 18 bis 72 Metern zusammenstellen. Der virtuelle Rundgang am Bildschirm ermöglicht Einblicke in das individuelle Innendesign und das Platzangebot. Der Avenio basiert auf den weiterentwickelten Combinos, die in Budapest (Ungarn) und Lissabon/Almada (Portugal) im Einsatz sind. Eine Wagenkastenstruktur in neuer Stahlleichtbauweise und weniger verbaute Teile als in den Vorgängermodellen senken das Gewicht und die Fertigungskosten pro Fahrzeug. Das Fahrzeug- und Drehgestellkonzept reduziert die Gleiskräfte in der Geraden und bei Kurvenfahrt und erhöht so den Fahrkomfort und senkt dabei den Verschleiß an Rad und Schiene. Ferner wurde die Innenraumgestaltung verbessert, um mehr Sitzplätze zu schaffen. Der Avenio ist aufgrund seines Einzelwagenkonzeptes nicht nur die längste und damit geräumigste 100-Prozent-Niederflurstraßenbahn der Welt, sondern auch die leiseste. Bereits beim Combino in Budapest konnte die Geräuschemission im Vergleich zu den Vorgängerfahrzeugen auf dieser Linie um 15 Prozent auf 65 Dezibel verringert werden.

Vollelektrische Busse für einen umweltfreundlichen Nahverkehr Complete mobility bedeutet Vernetzung, Integration und Multimodalität mit dem Ziel, vor allem die Effizienz zu steigern. Nicht nur im Sinne von höherer Produktivität und Leistung, sondern auch im Hinblick auf die Energieeffizienz. Ohne substanzielle Verbesserungen lässt sich das Ziel von mehr Nachhaltigkeit in der Mobilität nicht erreichen. Deshalb spielen innovative Systeme zur Steigerung der Energieeffizienz auf dem Siemens-Stand eine herausgehobene Rolle. Dazu zählt auch das Konzept für einen vollelektrischen Omnibus, das Siemens erstmals auf einer UITP-Messe zeigt.

Das System Electric Bus Rapid Transit, kurz „e-BRT“, ist eine innovative und umweltfreundliche Transportlösung mit hoher Nutzerfreundlichkeit. Das noch in der Entwicklung befindliche System wird ohne Oberleitungen auskommen. Es integriert Hochleistungsspeicher und eine intelligente Lade-, Energie-, Rückgewinnungs- und Energie-Management-Technologie. Dafür werden die Busse mit besonders effizienten Energiespeichern ausgestattet. An jeder Haltestelle lädt das „e-BRT“-Fahrzeug die Energie, die es braucht, um bis zur nächsten Haltestelle zu gelangen. Ermöglicht wird dies durch eine Aufladezeit von nur 20 Sekunden. Diese Zeitspanne ist kürzer als die Zeit, die die Fahrgäste normalerweise zum Ein- uns Aussteigen benötigen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Bussen wird die Bremsenergie durch die elektrischen Fahrmotoren in Energie umgewandelt und ebenfalls in den Hochleistungsspeichern gespeichert.

Das „e-BRT“ ist als Null-Emissionen-System konzipiert. Die Energieausbeute ist etwa zweimal so hoch wie bei thermischen oder hybriden Lösungen. Die Siemens-Lösung umfasst auch ein voll ausgestattetes Depot zur Wartung der Fahrzeuge sowie die Haltestellen mit Ladestationen. Die Stationen verfügen über ein intelligentes Energie-Management und steuern die Elektrobusse beim Anfahren an die Haltestelle. So wird sowohl ein präziser Kontakt zum Ladesystem als auch das einfache Einsteigen der Fahrgäste auf Niederflur-Ebene erreicht.

Bahnleitsysteme der Zukunft
Für die Steuerung und Optimierung der verschiedenen Verkehrssysteme stehen immer mehr Informationen zur Verfügung. Die Fähigkeit, diese Informationen schnell zu erfassen, bewerten und verarbeiten zu können, ist von zentraler Bedeutung. Im Fokus der Entwicklungen von Siemens steht daher, die Informationsflut beherrschbar zu machen. Erstmalig auf der InnoTrans 2010 hat Siemens mit dem „Operations Control Interaction Lab“ der Öffentlichkeit seine Vision von Bahnleitsystemen der Zukunft vorgestellt. Für die UITP-Messe wurde diese Studie jetzt um weitere Zukunfts-Ideen ergänzt, wie eine reibungslose Mobilität über verschiedene Verkehrsträger hinweg realisiert werden kann.

Effiziente Arbeitsabläufe sowie die Arbeitsplatz-Ergonomie machen die kommende Generation der Leitzentralen zu einem bedeutenden Wertschöpfungsfaktor. Neben der Arbeitsplatzgestaltung ist ein sinnvolles Gleichgewicht zwischen funktionalen, ergonomischen und wirtschaftlichen Aspekten notwendig. Die vorgestellte Designstudie zur effektiven Verarbeitung der vielfältigen Informationen revolutioniert Arbeitsroutinen. Ein großer Multi-Touch-Bildschirm bietet neue Möglichkeiten der Interaktion und macht die Bedienungen begreifbar: Per Fingertipp lassen sich Zugflotteneinsätze planen und lenken, die Fahrzeiten der Züge und die Infrastruktur überwachen, mögliche Engpässe vermeiden, außerplanmäßige Zugfahrten planen und Umleitungen organisieren. Die täglichen Aufgaben der Leitzentrale werden durch das Zusammenspiel von Funktionalitäten und Rollen optimiert, Reaktionszeiten verkürzt und Abstimmungsprozesse präziser. Eine einheitliche Visualisierung und ein durchgängiges Interaktionskonzept erlauben eine intuitive Bedienung und unterstützen den Anwender in der effizienten Steuerung der Verkehrsflüsse. 

Mobilitätslösungen für den intermodalen Verkehr Intermodale Lösungen für Städte werden anhand der interaktiven Simulation „Innovative urban transport“ präsentiert. Das reibungslose Zusammenspiel von öffentlichem Personennahverkehr und Individualverkehr in einer Stadt wird mit einem Multitouch-Tisch erlebbar. Damit können komplette Verkehrsleitsysteme der Zukunft dargestellt werden.

Der Siemens-Sektor Industry (Erlangen) ist der weltweit führende Anbieter von umweltfreundlicher Produktions-, Transport-, Gebäude- und Lichttechnik. Mit durchgängigen Automatisierungstechnologien und umfassenden Branchenlösungen steigert Siemens die Produktivität, Effizienz und Flexibilität seiner Kunden aus Industrie und Infrastruktur. Der Sektor besteht aus den sechs Divisionen Building Technologies, Drive Technologies, Industry Automation, Industry Solutions, Mobility und Osram. Mit weltweit rund 204.000 Mitarbeitern (30. September) erzielte Siemens Industry im Geschäftsjahr 2010 einen Umsatz von rund 34,9 Milliarden Euro.

http://www.siemens.com/industry

Die Siemens-Division Mobility (Berlin) ist der international führende Anbieter von Transport- und Logistik-Lösungen. Mit „Complete mobility“ verfolgt die Division das Ziel, unterschiedliche Verkehrssysteme miteinander zu vernetzen, um Menschen und Güter effizient und umweltfreundlich zu transportieren. „Complete mobility“ ist orientiert am Ziel der Nachhaltigkeit und vereint Kompetenzen bei Betriebsführungssystemen für Bahn- und Straßenverkehr, Lösungen für Flughafen- und Post-Logistik, Bahnelektrifizierung, Schienenfahrzeugen im Nah-, Regional- und Fernverkehr, schlüsselfertigen Systemen und zukunftsorientierten Servicekonzepten. Mit weltweit rund 24.000 Mitarbeitern erreichte Siemens Mobility im Geschäftsjahr 2010 (30. September) einen Umsatz von 6,5 Milliarden Euro. www.siemens.com/mobility

Siemens AG
Corporate Communications and Government Affairs Wittelsbacherplatz 2, 80333 München Deutschland

Informationsnummer: I MO 201102.017 d fp

Media Relations: Katja Wild
Telefon: +49 (30) 386 22360
E-Mail: katja.wild@siemens.com
Siemens AG
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Weitere Informationen:

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