Universität Leipzig mit Projekt EUMONIS auf Energiemesse vertreten

Dieses Forschungsprojekt will den Betrieb erneuerbarer Energieanlagen ständig verbessern, sagt Projektleiter Dr. Stefan Kühne vom Institut für Informatik der Universität Leipzig. Die Wissenschaftler der Alma mater untersuchen im Rahmen dieses Projektes, welche Daten in welcher zeitlichen Auflösung genutzt werden können, um Defekte, Unregelmäßigkeiten und sonstige Anomalien in diesen Energieanlagen zu erkennen.

Bei der Erzeugung von Energie aus regenerativen Quellen wie Wind, Sonne oder Biomasse werden – je nach Komplexität des zugrunde liegenden Prozesses – kontinuierlich eine Fülle verschiedener Mess- bzw. Kennwerte erfasst. Aus wirtschaftlicher Sicht ist vor allem der Ertrag, also die Menge erzeugter und ins Netz eingespeister Energie, relevant.

Für die ständige Verbesserung des Anlagenbetriebes beispielsweise in einem Solarpark lassen sich jedoch eine Reihe weiterer Daten nutzen. Aufgrund der dezentralen räumlichen Verteilung und den damit verbundenen hohen Kosten für die Sensorik werden meist nur an wenigen Komponenten einer Anlage Sensoren installiert. Ausfälle einzelner Module oder Modulgruppen etwa lassen sich deshalb nicht direkt messen und können nur durch aufwändige manuelle Inspektionen erkannt werden.

„Die Universität Leipzig untersucht daher, mit welchen Algorithmen und Verfahren die schon heute erhobenen Messdaten genutzt werden können, um Betreiber auf Anomalien und Störungen in ihren Anlagen hinzuweisen. Hierfür werden verschiedene, weitgehend parameterarme, selbstlernende Verfahren und Algorithmen eingesetzt“, erklärt Kühne.

In einem exemplarisch untersuchten Park, in dem Solarmodule auf zweiachsigen Nachführungssystemen (Tracker) installiert sind, sei es so beispielsweise möglich, innerhalb von sieben Tagen festzustellen, ob einzelne Tracker ausgefallen sind. Damit könnten ohne zusätzliche Investitionen in Sensorik oder sonstige Hardware wirtschaftlich relevante Ertragsausfälle vermieden werden.
Das Projekt EUMONIS ist eine Innovationsallianz zur Entwicklung einer Software- und Systemplattform für Energie- und Umweltmonitoringsysteme. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Im Rahmen dieser Allianz werden gezielt Kooperationen unterstützt, die auf das Anwendungsfeld Erneuerbare Energien ausgerichtet sind.

Weitere Informationen:
Dr. Stefan Kühne
Institut für Informatik, Betriebliche Informationssysteme
Telefon: +49 341 97-32360
E-Mail: kuehne@informatik.uni-leipzig.de
www.bis.informatik.uni-leipzig.de

Media Contact

Susann Huster idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-leipzig.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Messenachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer