Skala für Systemvarianten

Vom Navigationssystem bis zum automatischen Fensteröffner – jeder Kunde hat eigene Vorstellungen, über welche Funktionen sein Auto verfügen soll. Die vielfältigen Varianten können unterschiedlich realisiert werden. Bei der Entscheidung für einen Lösungsweg müssen sich die Systementwickler bislang vor allem auf Ihre Erfahrung verlassen.

Das Softwaretool aXBench vom Fraunhofer ISST schafft Abhilfe: Prototypisch zeigt es, wie die verschiedenen Lösungen bereits in frühen Phasen des Entwicklungsprozesses objektiv bewertet werden können. Die aXBench macht damit Entscheidungen wie mit einer Skala messbar.

Auf der Messe embedded world in Nürnberg (2.-4. März) demonstrieren die Forscher des Fraunhofer ISST am Gemeinschaftsstand der Fraunhofer-Gesellschaft (Halle 11, Stand 11-101) die Funktionsweise der aXBench anhand eines interaktiven Modelltrucks.

Varianz von Anfang an

„Varianz bekommt man nicht dadurch in den Griff, eine Software nachträglich mit so vielen Parametern auszustatten, dass alle Konfigurationsmöglichkeiten abgedeckt sind“, erklärt Markus Hardt vom Fraunhofer ISST und AUTOSAR-Bevollmächtigter der Fraunhofer-Gesellschaft. „Vielmehr muss Varianz von Anfang an systematisch eingeplant werden.“ So können zum Beispiel aus einem zugrundeliegenden Architekturentwurf die einzelnen Systemarchitekturen der verschiedenen Varianten generiert werden. Oder aber die Varianten werden erst in konkreten Softwaremodellen und dem Code umgesetzt. Jede der Lösungen hat Vor- und Nachteile.

Die aXBench hilft, die verschiedenen Lösungen in einem Produktlinienmodell objektiv zu vergleichen und die zu erwartende Codegröße, den Entwicklungs- und Testaufwand sowie das Zeitverhalten zuverlässig abzuschätzen. Die aXBench begründet damit objektiv und nachvollziehbar, warum eine Lösung die richtige ist.

AUTOSAR-konformes Variantenmanagement

Ein wichtiger Fokus der aXBench liegt auf der Konformität mit AUTOSAR (Automotive Open System Architecture). Dieser Standard für Systemarchitekturen entwickelt sich zur maßgeblichen Richtlinie bei der Zusammenarbeit von Herstellern und Zulieferern in der Automobilindustrie. Entsprechend wird die reibungslose Umstellung auf AUTOSAR bei der Produktion von Elektrik-/Elektroniksystemen zum entscheidenden Wirtschafts- und Zukunftsfaktor für viele Unternehmen. Die aXBench lässt sich reibungslos im laufenden Entwicklungsprozess einsetzen und in etablierte Werkzeugketten integrieren.

AUTOSAR@Fraunhofer

Bereits seit 2003 arbeitet das Fraunhofer ISST als erstes Forschungsinstitut im Auftrag der BMW Group an AUTOSAR und ist seitdem an der Definition des Standards beteiligt. Seit 2009 nimmt es zudem über die Fraunhofer-Gesellschaft als Premium Member an der AUTOSAR-Partnerschaft teil. Neben dem Variantenmanagement ist das Institut vor allem im Bereich „System- und Steuergerätekonfigurationen“ tätig. Das Ziel dieser Arbeitsgruppe ist die Standardisierung von Austauschformaten für die Konfigurationsdaten, mit der die vielfältigen Kooperationsmöglichkeiten von Herstellern und Zulieferern unterstützt werden.

Wir laden Sie herzlich ein zu einer Präsentation:
Gemeinschaftsstand der Fraunhofer-Gesellschaft: Halle 11, Stand 11-101
Zeit: 2. bis 4. März 2010
Ort: Embedded World, Nürnberg
Vortrag (embedded world conference)
„Engineering and assessment of variant-rich embedded software“
Stefan Mann (Fraunhofer ISST) und Dr. Georg Rock (PROSTEP IMP)
3. März, 12:30 – 13:00 (Session 2.5, Model-based Design I)

Media Contact

Niklas Reinhardt Fraunhofer Gesellschaft

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