METAV 2012: Drehen und Härten in einer Maschine

Mit dem Laser werden Bauteile direkt in der Drehmaschine gehärtet. Foto: Fraunhofer IPT<br>

Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT und die A. Monforts Werkzeugmaschinen GmbH & Co. KG führen dieses Werkzeugsystem während der METAV, der internationalen Fachmesse für Fertigungstechnik und Automatisierung in Halle 17, Stand B16, vor.

Drehen und Härten in einer Aufspannung – Laser machen es möglich

Das Besondere an dem Werkzeugsystem ist ein integrierter fasergekoppelter Laser. Der Laserstrahl wird dabei außerhalb des Bearbeitungsraums erzeugt und über einen Lichtleiter in den Werkzeugrevolver der Drehmaschine geführt. Dieser enthält nun nicht mehr nur die konventionellen Drehwerkzeuge, sondern auch Laserstrahlwerkzeuge für unterschiedliche Bearbeitungsaufgaben. Prozessschritte wie Härten, Umschmelzen, Legieren oder Auftragschweißen, die mit dem Laser ausgeführt werden, lassen sich damit flexibel in die Fertigungsabläufe einbinden.

Die Vorteile des neuen Werkzeugsystems liegen auf der Hand: Rüst-, Transport- und Liegezeiten entfallen, weil die bislang getrennten Arbeitsschritte Drehen, Härten und Hartdrehen in einem einzigen automatisierten Fertigungsablauf in derselben Aufspannung erfolgen. Das verkürzt die Durchlaufzeiten und erhöht die Flexibilität des Anwenders, der für die Laserbearbeitung nicht mehr auf externe Dienstleister angewiesen ist. Außerdem kann das System sehr einfach nachträglich in konventionelle Drehmaschinen integriert werden und lässt sich selbst ohne Fachkenntnisse der Lasertechnik bedienen.

Mit Laserunterstützung keramische Werkstücke direkt drehen

Eine weitere Anwendung des Systems ist die Fertigung geometrisch komplexer Bauteile aus Siliziumnitrid-Keramik durch laserunterstütztes Drehen. Dabei wird das Werkstück vor dem Eingriff der Werkzeugschneide durch den integrierten Laser lokal erwärmt und damit die Festigkeit des Werkstoffs reduziert. So gelingt es nun, auch größere Stückzahlen geometrisch komplexer Bauteile ausgehend von standardisiertem Stangenmaterial als Halbzeug komplett zu bearbeiten.

Kontakt

Dipl.-Ing. Christoph Brummer
Fraunhofer-Institut für
Produktionstechnologie IPT
Steinbachstr. 17
52074 Aachen
Telefon +49 241 8904-244
Fax +49 241 8904-6244
christoph.brummer@ipt.fraunhofer.de

Media Contact

Susanne Krause Fraunhofer-Institut

Weitere Informationen:

http://www.ipt.fraunhofer.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Messenachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer