EELICON – Smartes Beschattungssystem für Fenster

Das smarte Beschattungssystem auf Basis von ISCoating® kann im kostengünstigen Rolle-zu-Rolle-Verfahren hergestellt werden. K. Selsam-Geißler/Fraunhofer ISC

Koordiniert vom Fraunhofer ISC arbeiten 13 internationale Partner im EU-Projekt EELICON an der Entwicklung einer innovativen, schaltbaren Beschattungstechnologie. Zentraler Bestandteil sind mechanisch flexible, leichte elektrochrome (EC) Elemente, basierend auf leitfähigen Polymerkompositen.

Sie überzeugen mit einem einzigartigen Eigenschaftsprofil aus großer Flexibilität, hoher Sicherheit, geringem Gewicht, kleiner Betriebsspannung und hohem Farbkontrast. Die zugrundeliegende Beschichtungstechnologie ist unter dem Namen ISCoating® bereits registriert.

Die wichtigsten Vorteile der EELICON-EC-Schicht liegen in der großen Spanne zwischen der hellsten und dunkelsten Beschattungsstufe (5-10 % und 60-65 %), ihrer schnellen Reaktionszeit (15-30 Sekunden für eine Größe von DINA 3), ihrer hohen Langlebigkeit von 100.000 Zyklen unter Laborbedingungen und ihrer guten Temperaturbeständigkeit von -25 °C bis über +60°C. Nächster Schritt im Projekt ist die Hochskalierung vom Labor- in den Pilotmaßstab.

Die EELICON-EC-Beschichtung kann im kostengünstigen Rolle-zu-Rolle-Verfahren aufgebracht werden. Mit ihr lassen sich beispielsweise Autofenster nachrüsten, um Sicherheit und Komfort zu steigern sowie den Klimatisierungsbedarf zu mindern.

Die EELICON-Projektpartner TEKS, Hersteller für Flugzeug- und Motorsportbauteile, und Masermic, Automobilzulieferer für elektronische Komponenten, testen nun die Entwicklung für die automobile Anwendung zunächst in Rennwagen und Elektrofahrzeugen.

Verlaufen die ersten Tests der Technologie erfolgreich, könnten in der Automobilbranche nach und nach verschiedene Segmente nachziehen, angefangen bei technologiegetriebenen Nischensektoren Tuning und Motorsport, über die Anpassung für Luxuswägen und mittel- und langfristig schließlich der Einsatz als bewährtes Produkt für die Massenproduktion.

Neben dem Automobilsektor könnten die EC-Elemente z. B. auch in Flugzeugkabinenfenstern oder in Architekturverglasungen Anwendung finden. Weitere Einsatzbereiche lassen sich noch für viele andere Industriezweige entwickeln.

Das Projekt EELICON erhält Förderung durch das Rahmenprogramm für Forschung und technologische Entwicklung der Europäischen Union, Nr. 604204. Weitere Informationen sind auf der Webseite des Projekts unter www.eelicon.eu zu finden.

Weitere Beschichtungslösungen

Das Fraunhofer ISC zeigt neben dem neuartigen Beschattungssystem für Fenster auch Antihaftbeschichtungen für Glas und Metall, die verhindern, dass sich Stäube und Partikel in Produktionsanlagen festsetzen, und so die Kosten für Reinigung und Ausfallzeiten in der Herstellung reduzieren. Neue Barrierelacke für Verpackungen auf Basis des neuen Materials bioORMOCER® – entwickelt vom Fraunhofer ISC im EU-Projekt DIBBIOPACK – bieten einen ebenso guten Schutz gegenüber Wasserdampf, Sauerstoff, Aromen und Weichmachern wie herkömmliche Kunststoffe und lassen sich zudem biologisch abbauen. Weiter Entwicklungen sind reflexionsmindernde Glasbeschichtungen, Kratzschutzbeschichtungen für Kunststoff und farbige Schichten für Glas.

http://www.isc.fraunhofer.de
http://www.eelicon.eu

Media Contact

Marie-Luise Righi Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Messenachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Ideen für die Zukunft

TU Berlin präsentiert sich vom 22. bis 26. April 2024 mit neun Projekten auf der Hannover Messe 2024. Die HANNOVER MESSE gilt als die Weltleitmesse der Industrie. Ihr diesjähriger Schwerpunkt…

Peptide auf interstellarem Eis

Dass einfache Peptide auf kosmischen Staubkörnern entstehen können, wurde vom Forschungsteam um Dr. Serge Krasnokutski vom Astrophysikalischen Labor des Max-Planck-Instituts für Astronomie an der Universität Jena bereits gezeigt. Bisher ging…

Wasserstoff-Produktion in der heimischen Garage

Forschungsteam der Frankfurt UAS entwickelt Prototyp für Privathaushalte: Förderzusage vom Land Hessen für 2. Projektphase. Wasserstoff als Energieträger der Zukunft ist nicht frei verfügbar, sondern muss aufwendig hergestellt werden. Das…

Partner & Förderer