Schavan: "Hightech-Strategie gibt IKT-Entwicklung Schubkraft"

„Die Hightech-Strategie der Bundesregierung zeigt Wirkung. Die Unternehmen der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) engagieren sich in Partnerschaft mit der Wissenschaft zunehmend mit Ideen und Impulsen für eine direkte Umsetzung von Forschungsergebnissen in Produkte, Dienstleistungen und Verfahren sowie für deren schnelle Verbreitung“, sagte Bundesministerin Annette Schavan anlässlich der heutigen Eröffnung des Future-Parc auf der CeBIT 2008.

Besonders hervorzuheben sei das finanzielle Engagement der Wirtschaft in einigen Bereichen.

In umfangreichen Innovationsallianzen steuert die Industrie bis zur fünffachen Menge des Geldes bei, welches das Bundesforschungsministerium als Fördermittel bereitstellt. Das heißt, ein Euro Förderung des BMBF mobilisiert bis zu fünf Euro entlang der Wertschöpfungskette in der Industrie.

Die Informations- und Kommunikationstechnologien stehen innerhalb der 17 Innovationsfelder der Hightech-Strategie an besonderer Stelle. Schavan: „Sie bilden die technologische Basis für unsere Informations- und Wissensgesellschaft. Sie sind der Innovationsmotor Nr. 1.“ Das anlässlich der CeBIT 2007 vorgestellte BMBF-Programm „IKT 2020 – Forschung für Innovationen“, das Teil der Umsetzung der Hightech-Strategie ist, hat während seiner einjährigen Laufzeit bereits deutliche Aktivitäten entfaltet. So wurden fünf IKT-Innovationsallianzen gestartet bzw. werden in Kürze gestartet sowie die Beteiligung an einer Innovationsallianz im Medizintechnikbereich. Sie mobilisieren mit insgesamt 274 Mio. Euro Fördermitteln 1.480 Mio. Euro Eigenmittel der Industrie. Schavan: „Dies ist ein schöner Erfolg, insbesondere auch mit Blick auf das Lissabon-Ziel, 3 Prozent vom Bruttosozialprodukt im Jahr 2010 für Forschung und Entwicklung einzusetzen.

Kleine und mittlere Unternehmen auf der Überholspur

Besonderen Stellenwert nimmt innerhalb des Programms IKT 2020 die Förderung der IKT-Wirtschaft bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) ein. Mit der BMBF-Förderinitiative KMU-innovativ, im Fall der Informations- und Kommunikationstechnologien „KMU-innovativ: IKT“, wurde ein zentrales Instrument der Hightech-Strategie für Deutschland zur stärkeren Innovationsbeteiligung von kleinen und mittleren Unternehmen realisiert. Die Beantragung und Bewilligung von Fördermitteln wurde spürbar beschleunigt und vereinfacht. Besonders KMU-freundliche Förderkriterien sorgen dafür, dass auch junge Unternehmen der IKT-Branche ihre Ideen unbürokratisch verwirklichen können. „Die bisherige Resonanz auf diese KMU-Fördermaßnahme war außerordentlich erfreulich, so dass ich beabsichtige, die Fördermittel zu verdoppeln“, sagte Ministerin Schavan. Bisher wurden 285 Ideenskizzen für Projektverbünde eingereicht. Daran waren 825 Projektpartner aus der Wirtschaft (482 KMU) und Wissenschaft beteiligt.

Ein weiteres Indiz für die Bedeutung der Informations- und Kommunikationstechnologien als Innovationstreiber stellt das Ergebnis der ersten Runde des zur Zeit laufenden BMBF-Spitzencluster-Wettbewerbs dar: Von den 38 vorgeschlagenen Cluster kommen neun (entsprechend 24 Prozent) aus dem IKT-Bereich.

Für KMU, aber auch andere Unternehmen und die Wissenschaft ist heute Spitzenforschung ohne elektronische Infrastruktur nicht mehr denkbar. Nur auf dieser Grundlage können die notwendigen IT-Dienstleistungen – u. a. als Grid, Utility Computing oder Software as a Service (SaaS) bezeichnet – genutzt werden, durch die der weltweite, transparente Zugriff auf Datenspeicher, Supercomputer, Programme und Messinstrumente ermöglicht wird. Die technische Ausstattung am jeweiligen Standort des Forschers ist nicht mehr der limitierende Faktor, da mit diesen IT-Dienstleistungen über das Internet eine vernetzte Service-Umgebung bereitgestellt wird. Im Rahmen der Hightech-Strategie treibt das BMBF den Aufbau eines D-Grid deshalb weiter voran mit dem Ziel einer nachhaltigen D-Grid-Infrastruktur. Aktuell werden über 150 Projekte mit einem finanziellen Volumen von mehr als 80 Mio. Euro gefördert.

Auf dieser Basis wird allen Forschergruppen z. B. auch die rechnerische Simulation komplexer Vorgänge ermöglicht. Die Simulation stellt inzwischen neben Theorie und Experiment die dritte Säule in Forschung und Entwicklung dar. Schavan: „Das Vorhandensein und der stetige Ausbau einer Hoch- und Höchstleistungsrechnerinfrastruktur in Deutschland sorgt in der modernen Wissenschaft für den entscheidenden Wissensvorsprung und für innovative Wirtschaftsbereiche für den entscheidenden Wettbewerbsvorteil.“ Das BMBF hat den Anstoß dazu gegeben, gemeinsam mit den deutschen Hoch- und Höchstleistungsrechenzentren und den beteiligten Bundesländern ein gemeinsames Konzept zu entwickeln, das im Februar 2007 zur Gründung des Gauß-Zentrums für Supercomputing führte. Das Gauß-Zentrum bildet wiederum die Grundlage für ein erfolgreiches gemeinsames Auftreten in Europa zum Aufbau eines weltweit führenden Supercomputer-Zentrums an verteilten Standorten.

Nachwuchswissenschaftler sollen sich international noch besser vernetzen

„Die besten zündenden Ideen nützen nichts, wenn nicht auch kluge Köpfe diese in Deutschland in Innovationen und letztendlich Arbeitsplätze umsetzen. Es ist deshalb ebenfalls ein Ziel der Hightech-Strategie der Bundesregierung, die Forschungs- und Innovationskompetenz des Standorts Deutschlands durch internationale Kooperation zu steigern,“ sagte Ministerin Schavan. Hierzu ist es unerlässlich, dass sich Forscherinnen und Forscher in Deutschland noch stärker als bisher international vernetzen und sich dem globalen Wissenswettbewerb stellen. Auslandsaufenthalte von hochqualifizierten Nachwuchswissenschaftlern des IKT-Bereichs bilden hier ein wesentliches Element. Der seit zwei Jahrzehnten laufende erfolgreiche Austausch mit dem International Computer Science Institute (ICSI) in Berkeley zeigt, dass Auslandsaufenthalte deutscher IT-Nachwuchswissenschaftler besonders effektiv im Hinblick auf die Erschließung und Anwendung ausländischer Wissenspotenziale sind. Speziell im IKT-Bereich soll deshalb das Nachwuchs-Eliteprogramm für Postdoc-Informatiker ausgebaut werden und neben dem ICSI auch ein IKT-Exzellenzzentrum in Fernost mit einbezogen werden.

Die vorgenannten Maßnahmen belegen, dass und wie die Hightech-Strategie im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien greift. Ministerin Schavan: „Ich bin zuversichtlich, dass der Innovationsstandort Deutschland seine Chancen im globalen Wettbewerb nutzt!“

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