Mehr Aussteller und Weltpremieren

„Diese 62. IAA PKW setzt neue Maßstäbe für die Innovationskraft der Automobilindustrie. In nie gekanntem Umfang werden auf dieser weltweit wichtigsten Mobilitätsmesse erstmals Lösungen gezeigt, wie diese Schlüsselbranche die Effizienz ihrer Fahrzeuge weiter steigert und damit einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leistet“, betonte Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), am Montag auf der VDA-Pressekonferenz zum Auftakt der 62. Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) PKW.

Insgesamt sind auf der IAA mehr als 260 Neuheiten zu sehen. Allein die Automobilhersteller präsentieren 128 Neuheiten – darunter 88 Weltpremieren. 46 dieser Weltpremieren stammen von deutschen Herstellern. „Damit beweist die 62. IAA PKW einmal mehr ihre Rolle als weltgrößtes Schaufenster der Automobilindustrie“, unterstrich Wissmann.

1.081 Aussteller aus über 40 Ländern sind auf der IAA vertreten.
Damit wird die hohe Ausstellerzahl aus dem Jahr 2005 (1.041 Aussteller) noch einmal deutlich überschritten. Davon sind 525 Zulieferunternehmen, ein Plus von 64 Firmen oder 14 Prozent. Dieses erneute Wachstum unterstreiche die Attraktivität der IAA, die „wie keine andere die gesamte Welt der individuellen Mobilität präsentiert“, so der VDA-Präsident. Rund 15.000 Journalisten aus über 90 Ländern werden über die IAA berichten.

Wissmann betonte: „Diese IAA wird die Leitmesse der nachhaltigen Mobilität sein. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie wir angesichts der Herausforderungen, die der Klimaschutz gerade auch an die Automobilindustrie stellt, nachhaltige Mobilität auch in der Zukunft sicherstellen können. Daher auch das Motto: 'Sehen, was morgen bewegt'.“

Die deutsche Automobilindustrie habe hierzu bereits entscheidende Weichen gestellt. So habe der VDA gegenüber der Bundesregierung seine Bereitschaft erklärt, die Beimischungsquote von biogenen Kraftstoffen von derzeit 5 auf 10 Prozent und bis zum Jahr 2020 sogar mit Biokraftstoffen der 2. Generation auf 20 Prozent zu erhöhen. Die deutsche Automobilindustrie gehe damit in Vorleistung für eine nachhaltige Energiepolitik, die angesichts knapper und teurer werdender fossiler Kraftstoffe nicht nur das Klima schone, sondern zudem auch individuelle Mobilität für die Zukunft sichere.

Der VDA-Präsident unterstrich die Geschlossenheit, mit der die deutsche Automobilindustrie in der CO2-Thematik auftrete: „Zum ersten Mal in der Geschichte des VDA gibt es eine gemeinsame Anzeigenkampagne aller unserer Hersteller, die markenübergreifend die Leistungen der deutschen Automobilindustrie zeigt. Auch die Zulieferer sind mit im Boot. Wir unterstreichen mit dieser Kampagne auch, dass Deutschland nicht nur das Land ist, in dem das Auto erfunden wurde, sondern dass es hier immer wieder neu erfunden wird.

Der gerade in der Klimadebatte oft gehörte Satz – 'Wir müssen uns nicht verstecken' – wird mit dieser Kampagne ins Offensive und Positive gewendet.“

Die deutsche Automobilindustrie setzt auch bei Klimaanlagen auf mehr Klimaschutz. Nachdem zahlreiche Alternativen zum derzeit verwendeten Kältemittel untersucht wurden, haben sich Fahrzeughersteller im VDA nun darauf verständigt, als weltweit erste Unternehmen der Automobilindustrie das besonders umweltfreundliche natürliche Kältemittel R744 zukünftig in Fahrzeugklimaanlagen einzusetzen. Damit kann der direkte Treibhauseffekt einer Klimaanlage gegenüber der bisher eingesetzten Technologie auf ein Tausendstel reduziert werden. Wissmann: „Mit diesem gemeinsamen Schritt gehen deutsche Automobilhersteller auch bei klimaschonenden Kältemitteln weltweit in Führung und setzen ihre Strategie der nachhaltigen Mobilität konsequent um.“

Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel wird am 13. September die IAA eröffnen. Wissmann betonte: „Wir freuen uns auf den Besuch der Bundeskanzlerin. Und wir haben es natürlich aufmerksam zur Kenntnis genommen, dass sie wenige Tage vor der Messe die Automobilindustrie als 'den wichtigsten Bereich der Wirtschaft in Deutschland' und diese Schlüsselindustrie als 'Wachstumsbranche' bezeichnet und auf die Erfolge verweist, die die Automobilindustrie bei der Senkung der CO2-Emissionen bereits erzielt hat. Wir sind uns darin einig, dass wir dabei nicht stehen bleiben dürfen, sondern weitere Fortschritte bei der CO2-Reduzierung erreichen müssen.“

Kritisch äußerte sich der VDA-Präsident zur Streichung der Pendlerpauschale. Nachdem jetzt auch der Bundesfinanzhof ernsthafte Zweifel an der Verfassungsmäßigkeit der Streichung der Entfernungspauschale für die ersten 20 Kilometer der Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte angemeldet habe, sei es, so Wissmann, „an der Zeit, dass der Gesetzgeber handelt“: „Die Bundesregierung wäre gut beraten, jetzt ohne großes Zögern die Streichung der Entfernungspauschale rückgängig zu machen. Damit würde eine höchst umstrittene Steuervorschrift beseitigt und ein Beitrag zu mehr Steuergerechtigkeit geleistet. Es würde auch verhindert, dass die Finanzämter von einer Flut von Anträgen und Einsprüchen überschüttet werden. Nach unserer Auffassung war es ohnehin ein Irrweg, bei stark angestiegenen Treibstoffkosten und steuerbedingten Preiserhöhungen auch noch die steuerliche Absetzbarkeit von Fahrtkosten einzuschränken, anstatt sie auszuweiten.“

Wissmann begrüßte andererseits die Entscheidung der Bundesregierung, die Kfz-Steuer auf CO2-Basis umzustellen: „Wenn die Kfz-Steuer wie beschlossen so reformiert wird, dass sie einen Anreiz dafür bietet, sich für effiziente Neufahrzeuge zu entscheiden, ist das ein ganz wichtiger Schub für den deutschen Markt. Die Käufer von heute und morgen wissen jetzt, dass es auch steuerlich belohnt wird, ein emissionsarmes neues Auto zu erwerben.“ Notwendig seien jetzt ein tragfähiges Konzept und ein schnelles Umsetzen im Gesetzgebungsprozess.

Diese IAA werde noch internationaler als die bisherigen. Der indische Industrieminister Sontosh Mohan Dev kommt ebenso zur IAA wie der mexikanische Wirtschaftsminister. EU-Vizepräsident Günter Verheugen spricht am „Abend der Automobilindustrie“. Auf der IAA werden im Rahmen von verschiedenen Mobilitätsforen zudem u. a. Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee, Umweltminister Sigmar Gabriel, IG-Metall-Chef Jürgen Peters, Bahnchef Hartmut Mehdorn, Fritz Kuhn von den Grünen, VW-Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Martin Winterkorn, GM Europe-Präsident Carl-Peter Forster und Bernhard Mattes, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ford Werke GmbH, diskutieren.

„Wir nutzen die IAA nicht nur als Weltmesse des Automobils, sondern auch als innovative Plattform der beschäftigungs-, industrie- und umweltpolitischen Diskussion. Damit unterstreicht diese IAA unseren Anspruch, dass wir uns aus bisherigen eingefahrenen Gleisen herausbewegen und uns dem offenen Dialog mit anderen gesellschaftlichen Gruppen stellen“, betonte Wissmann.

Die 62. IAA PKW wird am 13. September eröffnet und dauert bis zum 23. September. Vorgeschaltet sind zwei Pressetage (11./12. September). 13. und 14. September sind Fachbesuchertage, am 15. September beginnen die Publikumstage.

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Eckehart Rotter presseportal

Weitere Informationen:

http://www.iaa.de

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