Werkstoffauswahl in Sekundenschnelle

Hannover Messe vom 11. bis 15. April 2005, Halle 2, Stand C 39

Gemeinschaftsstand FORSCHUNG FÜR DIE ZUKUNFT

Werkstoffauswahl in Sekundenschnelle: Spezialisten der TU Dresden präsentieren in Hannover innovative Software

Egal, ob ein Flugzeug, ein Auto, eine Maschine oder eine Brücke gebaut werden soll, Konstrukteure stehen immer vor der kniffligen Aufgabe, den optimalen Werkstoff zu finden. Dabei kann die Auswahl durchaus zu einer Qual werden, denn heute sind ca. 58 000 verschiedene Werkstoffe bekannt.

Bislang berechnen Experten zunächst die Statik für ihre Konstruktion, legen fest, welche Anforderungen an das Material gestellt werden müssen und knobeln dann mitunter tagelang, um den optimalen Werkstoff für die jeweilige Anwendung herauszufinden.

An der TU Dresden hatten Werkstoffwissenschaftler die Idee, dieses aufwändige Prozedere entscheidend zu verkürzen. Ihre Lösung: Eine Software, die in Sekundenschnelle den passenden Werkstoff und das geeignete Profil dazu finden kann. Der Konstrukteur gibt lediglich Infos zur Belastungsart (unterschiedlich wirkende Kräfte, Druck, Biegung…), Daten zu den Umgebungsbedingungen (so z. B. Temperatur, Umweltverträglichkeit, Korrosion) sowie Angaben zu möglichen Einschränkungen ( z.B. maximale Größe oder Masse des Bauteils) ein. Bereits nach wenigen Augenblicken präsentiert der Computer die geeigneten Werkstoffe. Und nicht nur das! Die Software liefert gleichzeitig Informationen über verfügbare Profile (T-Träger, Rohre ..) und gibt Auskunft über mögliche Materiallieferanten. Im besten Fall kann die Bestellung gleich per Mausklick beim Hersteller realisiert werden. Erste Zulieferfirmen arbeiten bereits mit den TU-Wissenschaftlern zusammen, weitere sollen schon bald folgen. Die Hannover Messe, weltgrößte Industriemesse mit immerhin 8 Fachmessen, will das Team um Prof. Dr. Gustav Zouhar intensiv nutzen, um Kontakte mit weiteren Anbietern zu knüpfen.

„Werkstoffauswahl nach Belastung“ – so heißt die pfiffige Software aus Dresden.
Übrigens: Auch TU-Studenten profitieren von der Software. Sie lernen auf diesem Wege leichter die Eigenschaften von Werkstoffen und vielfältige Einsatzmöglichkeiten kennen.

Information für Journalisten:
TU Dresden, Institut für Werkstoffwissenschaft, Prof. Dr.-Ing. habil. Gustav Zouhar, PD Dr.-Ing. habil. Helmut Zieger ,Tel: 0351 463- 34754, Fax: 0351 463- 33207
E-Mail:zieger@rcs.urz.tu-dresden.de

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Kim-Astrid Magister idw

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