Arzneimittel aus Krankenhausabwasser entfernen


Wie man effektiv und umweltschonend medikamentenbelastetes Krankenhausabwasser reinigt, stellt das Duisburger Institut für Energie- und Umwelttechnik gemeinsam mit dem Oberhausener Fraunhofer-Institut UMSICHT jetzt auf der ACHEMA vor, der Fachmesse für Chemische Technik, Umweltschutz und Biotechnologie in Frankfurt/M.

Das Problem ist seit langem bekannt: im Abwasser von Kliniken, in denen zum Beispiel chemotherapiert wird, konzentrieren sich erbgutschädigende und umweltbelastende Medikamentenrückstände. Einige dieser biologisch nicht abbaubaren Substanzen sind auch nach der Kläranlagenbehandlung in Konzentrationen nachweisbar, die mit Pflanzenschutzmitteln vergleichbar sind. Die Hinweise verdichten sich, dass dies auch der Grund dafür ist, dass Antibiotika nicht mehr so wirksam sind und Fische immer mehr verweiblichen.

Wirksamkeit liegt bei mindestens 90 Prozent

Effektive und kostengünstige Abhilfe verspricht nun ein neues Verfahren, das auf der zur Zeit laufenden ACHEMA vorgestellt wird. Die ersten Laborversuche haben gezeigt, dass mit dem erweiterten Oxidationsverfahren die Belastung von Kliniktoilettenabwässern schnell und zuverlässig zu mindestens 90 Prozent abgebaut werden kann.

Projektleiterin Dr. Thekla Kiffmeyer: „Mich freut natürlich, dass wir das Verfahren so erfolgreich vorantreiben konnten, damit unsere Flüsse demnächst wieder sauberer werden können. Denn wir müssen immer bedenken, je mehr Stoffe wir hier eintragen, desto weniger schlagen künftig die Medikamente beim Menschen an.“

Gefördert wurde das Projekt (?Entwicklung eines Verfahrens zur oxidativen Behandlung von Krankenhausabwasser-Teilströmen – insbesondere zur Eliminierung von Zytostatika im Abwasser?) von der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“.

Redaktion: Beate H. Kostka, Tel 0203/379-2430
Weitere Infos: Dr. Thekla Kiffmeyer, Tel 02065/418-159

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Beate Kostka M.A. idw

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