Der Ausstellungsbereich „Schatzkammer“ im Deutschen Pavillon: Ressourcenreichtum auf dem Meeresgrund

Mit dem Leitmotiv „Der lebende Ozean und die Küste“ richtet die Expo 2012 Yeosu Korea vom 12. Mai bis 12. August den Fokus auf die Weltmeere. Der Deutsche Pavillon zeigt in den drei Ausstellungsbereichen „Küsten“, „Lebensraum“ und „Schatzkammer“ technische Innovationen und wegweisende Exponate rund um das Expo-Thema. Der Ausstellungsbereich „Schatzkammer“ widmet sich den Ressourcen und Rohstoffen auf dem Meeresgrund und wirft einen Blick voraus auf zukünftige schonende Abbaumethoden dieser maritimen Bodenschätze. Die Wände des Raumes bestehen aus goldenen Kristall-Strukturen und die Exponate sind in Holzkisten integriert, die an Schatzkisten erinnern.

Methanhydrat
Im Meeresboden schlummern in Form von Methanhydraten gigantische Erdgasmengen, die Schätzungen zufolge bis zu 30 Mal größer sind als die fossilen Rohstoffe in den konventionellen Lagerstätten. Das Exponat widmet sich den Möglichkeiten des schonenden Abbaus von Methanhydrat in der Tiefsee. Ein weiteres Thema, das vorgestellt wird, ist das internationale Sugar-Projekt. Es untersucht, ob das klimaschädliche Treibhausgas CO2 das gewonnene Methan im Meeresboden ersetzen kann.
Gefahr aus der Tiefe?
Aufsteigende Methangas-Blasen können eine Bedrohung für die Schifffahrt darstellen. Das Exponat verdeutlicht die Theorie dieser so genannten Blow Outs. An einem Aquarium mit Schiffsmodell können die Besucher per Knopfdruck Luftblasen aufsteigen lassen und so einen plötzlichen Methanausbruch simulieren. Durch die Blasen wird die Dichte des Gas-Wasser-Gemischs geringer als die des Wassers und ein Schiff, das direkt oder teilweise über einem solchen Gas-Wasser-Gemisch fährt, sackt in Sekunden ab und geht unter.
Manganknollen
Von der Westküste Mexikos bis nach Hawaii und dem Inselstaat Kiribati zieht sich ein Manganknollengürtel auf dem Grund des Pazifiks. Die Knollen stellen ein großes Rohstoffreservoir dar. Deswegen haben sich mehrere Industrienationen dort bereits Erkundungslizenzen gesichert, dazu zählen auch Deutschland und Korea. Neben Mangan enthalten die Knollen Nickel, Kupfer, Kobalt und Seltene Erden. Das Exponat legt dar, wie die begehrten Knollen entstehen, zeigt Abbauareale und gibt einen Ausblick auf zukünftige Verfahren zur schonenden Gewinnung der Rohstoffe. In einer medial bespielten Vitrine können die Besucher eine originale Manganknolle aus der Nähe betrachten. Diese hat ein geschätztes Alter von fünf Millionen Jahren und wird von dem Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie der Universität Mainz zur Verfügung gestellt.
Black Smoker
Black Smoker oder Hydrothermalquellen stoßen auf dem Meeresgrund Wasser mit einer Temperatur von bis zu 400 Grad Celsius aus und sind Lebensraum für zahlreiche Pflanzen und Tiere. Ihr „schwarzer Rauch“ – mineralreiches Waser – enthält wertvolle Metalle wie Kupfer, Zink, Silber und Gold. Das Exponat erläutert unter anderem die Entstehung und Vorkommen der rauchenden Kamine und zeigt, wie die Rohstoffe in Zukunft schonend gefördert werden könnten. Ein kleines Stück eines Schwarzen Rauchers wird in einer medial bespielten Vitrine ausgestellt.
Unterseeische Ölförderung
Rund ein Viertel der weltweiten Ölreserven wird unter dem Meeresboden vermutet. Entsprechend steigt die Zahl der Offshore Ölfelder an. Das Exponat zeigt, wie das Öl heute mit schwimmenden Plattformen auch aus Tiefen von mehr als 2.000 Metern gefördert wird, und blickt in die Zukunft, die Produktionsstationen am Meeresboden gehört. So hat das deutsche ISUP-Projekt eine Lösung für solche Förderstationen in mehr als 2.000 Metern Tiefe und über 100 Kilometern Entfernung vom Festland konzipiert.

Der Deutsche Pavillon auf der Weltausstellung in der koreanischen Stadt Yeosu wird von der Hamburg Messe und Congress GmbH (HMC) im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) organisiert. Das Konzept zur inhaltlichen Gestaltung stammt von der Arbeitsgemeinschaft facts and fiction GmbH und GTP Architekten.

Kontakt:
Frank Bumann, Pressesprecher Deutscher Pavillon,
Tel.: +49 40 85399891, +49 160 3850343,
E-Mail: press@expo2012-germany.com

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Frank Bumann Hamburg Messe

Weitere Informationen:

http://www.expo2012-deutschland.de

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