Roboterbeine lassen Rollstuhlfahrer gehen

Roboterbeine in Aktion: Bewegungsfreiheit für Rollstuhlfahrer (Foto: rexbionics.com)

Mit dem robotischen Exoskelett „Rex“ kann ein Rollstuhlfahrer wieder gehen. Das hat der Neuseeländer Hayden Allen ausprobiert.

Der durch eine Rückenmarksverletzung gelähmte Mann ist einer der ersten, der am eigenen Leib den Nutzen der Roboterbeine erleben konnte. Noch dieses Jahr will das Unternehmen Rex Bionics sein System in Neuseeland auf den Markt bringen. Ab 2011 soll Rex an den Rollstuhl Gefesselten in aller Welt neue Möglichkeiten wie das Stiegensteigen eröffnen.

Stehen, gehen, Stiegen steigen

Mit Rex kann ein Rollstuhlfahrer frei stehen und gehen. Hayden ist begeistert. „Die Leute sagten: 'Schau, wohin du gehst.' Aber ich konnte nicht aufhören auf meine Füße zu starren, die sich bewegten“, so der Rex-Tester. Dabei leistet Rex laut Hersteller noch mehr. Der Nutzer könne auch schiefe Ebenen bewältigen und sogar Stiegen steigen. Der damit verbundene Gewinn an Beweglichkeit und Unabhängigkeit soll mehr Möglichkeiten bei der Freizeitgestaltung und auch im Beruf eröffnen. Der Akku hält laut Hersteller bei normaler Nutzung den ganzen Tag.

Die Roboterbeine sind als Ergänzung zum Rollstuhl gedacht. Um sie zu nutzen, hievt sich der User in die Gehhilfe und schnallt sich darin fest. Dann kontrolliert er die Bewegungen von Rex mit einem Joystick und einem Control-Pad. Dementsprechend sind ausreichend starke und bewegliche Arme erforderlich, um Rex zu nutzen. Potenzielle Kunden müssen daher einen genauen medizinischen Check unterlaufen. Dieser klärt, ob das System wirklich für den Patienten geeignet ist. Bekommt ein User die Roboterbeine, sind persönliche Anpassungen und ein Training nötig. Der Zeitaufwand dafür beträgt etwa zwei Wochen.

Kampf der Roboterbeine

Wenn Rex Bionics angibt, die neuen Roboterbeine seien das erste derartige System der Welt, stimmt das nicht ganz. Denn das israelische Unternehmen Argo Medical Technologies hat bereits Ende 2007 erstmals das System „ReWalk“ vorgestellt und will es noch dieses Jahr weltweit anbieten. Damit kommt ReWalk dem neuseeländischen Konkurrenten voraussichtlich zuvor.

Allerdings ermöglicht die israelische Entwicklung laut Hersteller nur ein Gehen mithilfe von Krücken. Bei Rex dagegen hat der Nutzer die Hände frei, sobald er stehen bleibt. Das ist potenziell ein großer Vorteil, da der Anwender somit ungehindert nach Objekten in seiner Umgebung greifen kann. Allerdings wird ReWalk wohl deutlich erschwinglicher sein. Nach Angaben gegenüber dem Parade Magazine soll der Preis letztlich 30.000 bis 40.000 Dollar betragen. Bei Rex Bionics dagegen ist von etwa 150.000 Dollar die Rede.

Video – Hayden Allen probiert Rex: http://www.youtube.com/watch?v=7uOxtN_Lcr8

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Thomas Pichler pressetext.austria

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