Laser-Impulse entfernen Toner von Papier

Zellstoff: Grüne Laserimpulse entfernen Toner (Foto: cam.ac.uk)

Forscher der University of Cambridge haben einen Weg gefunden, Papier von aufgedrucktem Text zu befreien. Sie verwenden abgestimmte Laser-Impulse, um Toner von Laserdruckern möglichst beschädigungsfrei vom weißen Zellstoff zu lösen. Dieser Ansatz könnte künftig dabei helfen, in Arbeitsumgebungen wie Büros den Papierverbrauch zu reduzieren und damit die Umwelt zu schonen.

Grüne Laserimpulse als Schlüssel

„Die Hauptaufgabe war, ein Laserenergie-Niveau zu finden, das hoch genug ist um den Toner zu vaporisieren aber gleichzeitig noch zu niedrig ist, um die Oberfläche des Papiers zu beschäden. Wir haben den optimalen Wert bei einer Wellenlänge von 532 Nanometern bei einer Pulslänge von vier Nanosekunden gefunden“, so Forscher David Leyal-Ayala gegenüber dem Online-Magazin New Scientist. In sichtbarem Licht entspricht die Wellenlänge der Farbe Grün.

Der Entdeckung vorangegangen waren zahlreiche Versuche. Mittlerweile ist man soweit, dass man mit Hilfe des gebündelten Lichtstrahls alle Farben des CMYK-Spektrums fast rückstandsfrei vom Zellstoff lösen kann. Selbst bei dreimaligem Löschen sollen die schädliche Auswirkung auf den papiernen Untergrund kein relevantes Ausmaß erreichen. Jedoch funktioniert die Technik je nach Hersteller und Beschaffenheit von Toner und Papier unterschiedlich gut.

Dauereinsatz führt zu Verfärbung

Ewig lässt sich der „Unprinter“ jedoch nicht einsetzen. Je öfter die „Laserbehandlung“ erfolgt, desto mehr Schaden nimmt der Zellstoff, was laut dem Wissenschaftler auf Dauer vermutlich eine Gelbfärbung zur Folge hat. Das Team hat seine Erkenntnisse im Journal „Proceedings of the Royal Society“ veröffentlicht. Ein Patent wurde auf das Verfahren bislang nicht angemeldet, eine etwaige Kommerzialisierung steht damit noch in den Sternen.

Toshiba setzt auf Spezial-Toner

Das japanische Unternehmen Toshiba arbeitet bereits an einem Gerät, das über eine Löschfunktion für gedruckten Text verfügt. Dabei geht man jedoch einen anderen Weg als die Forscher aus Cambridge und setzt auf einen speziellen, blaufärbigen Toner, der auf Behandlung mit Hitze reagiert.

Veröffentlichung im Journal „Proceedings of the Royal Society“:
http://rspa.royalsocietypublishing.org/content/early/2012/03/09/rspa.2011.0601

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Georg Pichler pressetext.redaktion

Weitere Informationen:

http://www.cam.ac.uk

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