HANNOVER MESSE 2010: Trendspots – Folge 4

Konkurrenz für Schumi? Studenten bauen Rennwagen

Der Rennstall der Hochschule Esslingen präsentiert auf der HANNOVER MESSE 2010 seinen neuesten Flitzer: den Stallardo' 10. Dass Studenten Rennwagen bauen, klingt schon an sich ungewöhnlich. Dass sie damit aber auch bei internationalen Rennen an den Start gehen, ist noch bemerkenswerter.

Studenten aus unterschiedlichen Fachbereichen haben am neuen Modell – bereits der vierte Flitzer aus dem studentischen Rennstall – herumgetüftelt. Zur Geschichte: Im Jahr 1981 wurde in den USA der erste Wettbewerb für Rennwagen, die von Studenten konstruiert wurden, ausgetragen. Das erste Rennen in Europa fand 1998 in England statt. In Deutschland richtet der Verein Deutsche Ingenieure (VDI) seit 2006 die Formula Student Germany (FSG) auf dem Hockenheimring aus. Mittlerweile gibt es rund 50 Mannschaften an deutschen Hochschulen.

Hochschule Esslingen (Halle 2, Stand C21)

Hart, aber zart – Roboterhände lernen, kräftig zuzupacken

Roboter sollen künftig Erdbebenopfer bergen und Senioren im Haushalt helfen – dafür benötigen sie, wie menschliche Helfer, kraftvolle und zugleich feinmotorisch sensible Hände. Die Universität des Saarlandes hat

diese kniffelige Aufgabe gelöst und zeigt auf der HANNOVER MESSE 2010 einen neuartigen Schnurantrieb für Roboterhände, der auf einfache und Platz sparende Weise enorme Kräfte übertragen kann.

Das Prinzip ist den alten Römern abgeschaut, die gedrillte Seile verwendeten, um mit Katapulten riesige Felsbrocken auf ihre Feinde zu schleudern. Auch die Roboterfinger der Saarländer Wissenschaftler sind mit gedrillten Schnüren ausgestattet, die wiederum mit einem Miniaturmotor verbunden sind. Der Effekt: Auf kleinstem Raum können sehr hohe Zugkräfte erzeugt werden. Derzeit ist es möglich, eine Last von fünf Kilogramm in Sekundenschnelle anzuheben.

Universität des Saarlandes (Halle 2, Stand C44)

Für Augen und Ohren: weltweite Hilfe

Die Maschine läuft nicht, der Techniker ist ratlos: Da ist die Hilfe von Experten gefragt. Selbst wenn diese Tausende Kilometer entfernt sind, können sie künftig jeden Handgriff des Servicemitarbeiters vor Ort genau beobachten – dank „mavus“, vorgestellt von Heitec auf der HANNOVER MESSE 2010.

„mavus“ sorgt für Kommunikation: Der Techniker erhält über einen Kopfhörer und ein Display alle Informationen in Echtzeit. Da er die Hände frei hat, kann er gleichzeitig arbeiten. Eine Kopfkamera liefert dem Experten online alle Bilder. So kann dieser gezielt lenken und Hilfe geben. Der Vorteil: Weniger Dienstreisen, weniger Stillstand von Maschinen und eine Kostenersparnis bei Inbetriebnahmen, Wartungsarbeiten und Reparaturen.

Heitec (Halle 17, Stand D50)

„New Balls“ für Tiger Woods

Anfangs glichen Golfbälle Tischtennisbällen: Sie waren glatt. Doch bald merkten die Spieler, dass ihre Bälle besser flogen, je abgenutzter sie waren. So entwickelten Hersteller die Dimples – kleine Dellen und Einkerbungen auf der Ball-Oberfläche, die sie bis zu viermal weiter fliegen ließen. Doch es kommt noch besser: Das Netzwerk NanoBioNet präsentiert auf der HANNOVER MESSE 2010 einen neuen Nanoball. Dieser Golfball besitzt nicht nur eine neuartige Dimplestruktur, die besonders präzises Spielen und Putten ermöglicht, sondern er ist dank seiner Nanobeschichtung auch wasserabweisend. So wird verhindert, dass die Flugbahn verändert wird. Außerdem sollen Schlaggefühl sowie Flug- und Rollverhalten deutlich besser sein als mit herkömmlichen Golfbällen. Am besten sofort ausprobieren.

Netzwerk NanoBioNet (Halle 6, Stand H10, SchauPlatz NANO Gemeinschaftsstand).

Ständig unter Strom

Power aus der Handtasche: Mit Mini-Brennstoffzellen stehen Handys und Laptops ständig unter Strom. Der Vorteil: absolute Flexibilität in Job und Freizeit. Die Firma eZelleron zeigt diese Weltneuheit auf der HANNOVER MESSE 2010.

Die kleinen Kraftpakete haben eine Dauerleistung von 1 bis 100 Watt sowie eine Peakleistung von bis zu 400 Watt. Die Nachfüllkartuschen sind hundertmal leichter als Akkus. Sie sind unabhängig von der Steckdose und bei jedem Wetter einsatzbereit. Zudem sind die kleinen Brennstoffzelleneinheiten emissionsarm und tragen so zum Umweltschutz bei.

eZelleron (Halle 27, Stand J47)

Mit einem Blick alles im Griff

Er heißt Robo-Pick und hat die Kommissionierung total im Griff: 2.400-mal pro Stunde greift er zu und sortiert, bestückt oder legt ab. Die Firma SSI Schäfer präsentiert den flinken Roboter auf der HANNOVER MESSE 2010.

Ein Blick auf den Artikel und Robo-Pick weiß genau, was er zu tun hat: In weniger als einer Sekunde identifiziert die Bildverarbeitungszelle die Position der Waren auf dem Band und steuert den universellen Pickroboter. Bis zu 30 x 30 Zentimeter große und 60 Kilogramm schwere Artikel sortiert der technische Helfer.

SSI Schäfer (Halle 15, Stand D04)

Flipflop – ein Schritt und der Lack wechselt seine Farbe

Dass Nanotechnologie nicht nur hoch spannend, sondern auch bunt schillernd sein kann, zeigt das Netzwerk NanoBioNet während der HANNOVER MESSE 2010. Es präsentiert Lacke, die beim Wechsel der Blickrichtung ihre Farbe ändern.

Hervorgerufen wird dieser sogenannte Flipflop-Effekt durch feinste Nanopartikel aus Titandioxid. Im Gegensatz zu Weißpigmenten reflektieren die Titandioxid-Partikel des Flipflop-Lackes den Gelb- bis Blau-Bereich des Sonnenlichtes, weshalb der Lack je nach Blickwinkel in einer Gelb-, Rot-, Grün- oder Blautönung erscheint. Die speziell angefertigten Lacke ändern aber nicht nur ihre Farbe, sondern schützen die Oberfläche auch vor Verfärbungen durch Kunst- oder Tageslicht.

Netzwerk NanoBioNet (Halle 6, Stand H10, SchauPlatz NANO Gemeinschaftsstand)

Beliebt: Ein Kollege, der auch mal nachgibt!

Der neue Mitarbeiter BioRob ist beliebt: Er ist schnell, genau und gibt auch mal nach, wenn er mit seinen menschlichen Kollegen aneinander gerät. Nur Herz und Verstand hat er nicht zu bieten, denn BioRob ist ein bionischer Roboterarm, dessen besondere Vorzüge die Technische Universität Darmstadt auf der HANNOVER MESSE 2010 vorführt.

BioRob orientiert sich am elastischen Muskel-Sehnen-Apparat des menschlichen Arms und zeichnet sich durch besondere Elastizität und Flexibilität aus – bei Kollisionen gibt er auch mal nach, so dass er in direktem Umfeld des Menschen ohne zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen eingesetzt werden kann. Darüber hinaus ist BioRob durch sein günstiges Verhältnis von Traglast und Eigengewicht besonders energiesparend und lässt sich intuitiv ohne Tastatur bedienen: ein idealer Kollege, vor allem in kleineren und mittleren Unternehmen.

Technische Universität Darmstadt (Halle 2, Stand C45)

Sprachbegabte Software übersetzt Fachchinesisch

Kompliziertes Fachchinesisch gehört der Vergangenheit an – die Software zur Autorenunterstützung acrolinx IQ sorgt künftig für eine einheitliche Sprache, durchgängige Terminologie und fehlerfreie Texte in der technischen Kommunikation. Auf der HANNOVER MESSE 2010 wird sie vorgestellt.

Texte sind wichtig für den Erfolg eines Produkts. Endlos lange Sätze mit schwierigen Fachbegriffen – da rauchen nicht nur die Köpfe der Redakteure. Das Unternehmen verspricht eine hohe Sprach- und Informationsqualität, die Schreiber und Leser schnell begreifen. Das soll zudem noch bis zu 30 Prozent Kosten bei Übersetzungen sparen.

acrolinx (Halle 17, Stand D50)

So geht Ihnen beim Camping garantiert ein Licht auf

VeGa heißt die erste Brennstoffzelle für Wohnmobile, die mit Flüssiggas betrieben wird. Die Truma Gerätetechnik GmbH & Co. KG, Spezialistin für Freizeit-Fahrzeuge, stellt das System auf der HANNOVER MESSE 2010 vor.

VeGa ist die einzige Brennstoffzelle, die speziell für den Caravan- und Reisemobil-Markt entwickelt wurde. Fast geräuschlos liefert sie Campern ausreichend elektrische Energie – und ermöglicht eine autarke Stromversorgung im Wohnwagen. So können Urlauber auch außerhalb eines Campingplatzes länger unterwegs sein. Anders als herkömmliche Brennstoffszellensysteme arbeitet dieses Modell nicht mit Methanol sondern mit dem bekannten Betriebsstoff Flüssiggas (Propangas). Vorteile: Flüssiggas ist ein sehr umweltfreundlicher Energieträger, den es in jedem Baumarkt und natürlich auch auf dem Campingplatz gibt.

Truma Gerätetechnik GmbH & Co. KG (Halle 27, Stand G43)

Tierisch gut: Wüstenkäfer wissen, wie man Nebel fängt

Wüste, Hitze, niemals Regen – für den kleinen Schwarzkäfer kein Problem: Er gewinnt das lebenswichtige Wasser allein aus dem Nebel. Die speziellen Tricks des Krabbeltierchens hat sich das Zentrum der bionischen Innovationen zum Vorbild genommen und präsentiert auf der HANNOVER MESSE 2010 neu entwickelte textile Werkstoffe, die aus Nebel Trinkwasser filtern können.

Ziel des bionischen Projekts ist die Produktion von riesigen Nebelkollektoren, die in Wüstengegenden aufgestellt werden und Häuser, sogar ganze Dörfer mit Wasser versorgen. Auch sollen die Nebelfänger helfen, effizient zu bewässern.

Zentrum der bionischen Innovationen (Halle 2, Stand C21)

Schlaue Schränke – schlaue Schüler

Wie ein Schaltschrank funktioniert, erklärt die Firma Phoenix Contact auf der HANNOVER MESSE 2010 im Rahmen der Nachwuchsinitiative TectoYou und zeigt Schülern, welche Ausbildungsmöglichkeiten und Studienfächer es im Bereich Technik gibt.

Statt schicker Kleidung sind Drähte im Schrank – und davon gleich Hunderte. Aber welcher Draht muss wo hin? Das richtige Einzelteil muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort eingebaut werden, damit ein Schaltschrank Daten richtig verarbeiten kann. Eine Herausforderung, der sich Schüler auf der HANNOVER MESSE 2010 stellen können, indem sie das Verdrahten selbst ausprobieren.

Nachwuchsinitiative TectoYou (Pavillons 33 bis 35)

Media Contact

Andrea Staude Deutsche Messe

Weitere Informationen:

http://www.hannovermesse.de

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