Kosten senken mit Contracting

Energiekosten haben einen immer größeren Anteil an den Gesamtkosten eines Unternehmens. Darum gilt diesem Bereich auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht eine wachsende Aufmerksamkeit.

Längst gibt es Möglichkeiten, die eigenen Kosten zu senken und zusätzlich die Umwelt zu entlasten: Die Lösung heißt Contracting. Dabei geht es nicht nur um die Erzeugung und den Einkauf von günstiger Nutzenergie, sondern auch um die Optimierung komplexer Prozessabläufe bis zum kompletten Outsourcing aller für ein Unternehmen nötigen Betriebsmedien wie Strom, Dampf, Wasser, Druckluft oder Kälte. Und die Umwelt profitiert gleich doppelt: Durch optimierte Prozesse wird weniger CO2 ausgestoßen und durch eine dezentrale Energieerzeugung ist die Effizienz höher. Auf der HANNOVER MESSE 2008 steht dieses Thema im Mittelpunkt des ESCO Forum-Gemeinschaftsstandes in Halle 13, Stand C60.

ESCO steht für Energie-Service und Contracting und ist ein Zusammenschluss von 24 Unternehmen, die das Contracting in Deutschland anbieten. Zehn von ihnen sind auf der HANNOVER MESSE vertreten. „Die Entscheidung zum Energie-Contracting ist auf der Kundenseite keine primär technische, sondern in erster Linie eine strategische Frage“, sagt Dr. Jobst Klien, Vorsitzender des ESCO Forum im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI). „Schließlich geht es ja häufig auch um die Auslagerung von Bereichen beim Kunden, die nicht die Kernkompetenz des Unternehmens betreffen.“

In der Praxis ist Contracting sehr vielfältig: Es reicht vom technischen Anlagenmanagement bis zum Full-Service-Contracting, bei dem sich der Anbieter neben der Energielieferung auch um das technische Facility Management kümmert. In der Immobilienwirtschaft am weitesten verbreitet ist das so genannte Einspar-Contracting, bei dem die Anlagentechnik und der Betrieb der Anlagen des Kunden aufgrund der Erfahrungen des Contractors optimiert werden. Das Besondere dabei ist eine Einspargarantie für den Kunden, der aber weiter Eigentümer und Betreiber der Anlagentechnik bleibt.

Produzierende Unternehmen – von der Automobilindustrie über den Maschinenbau bis zur Getränkeindustrie – setzen heute aber primär auf das so genannte Energieliefer-Contracting, bei dem der Anbieter Energie und Produktionsmedien wie Wärme, Dampf, Druckluft oder Kälte eigenverantwortlich erzeugt und liefert. Der Kunde profitiert von garantierten Energie- und Medienpreisen und kann sich ganz auf seine Kernkompetenz konzentrieren. Dabei setzen die Contracting-Unternehmen verstärkt auf die dezentrale Energieerzeugung durch Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), die einen Gesamtnutzungsgrad von mehr als 85 Prozent der eingesetzten Primärenergie ermöglicht. Während in Deutschland erst rund 11 Prozent des Stroms aus KWK-Anlagen stammen, sind es in den Niederlanden schon 40 Prozent und in Dänemark rund 50 Prozent.

Experten versichern immer wieder, dass neben dem Einsatz von KWK-Anlagen noch weitere große Potenziale zur Steigerung der Energieeffizienz ungenutzt bleiben, die durch den Einsatz von Contracting-Lösungen schnell und sicher gehoben werden könnten.

Wichtig ist bei der Wahl des Anbieters dessen Kompetenz. Nur wer in der Lage ist, die Nutzenergie- und Medienversorgung des Kunden mit den Produktions- und Betriebsprozessen zu verzahnen wird am Ende auch das Maximum an Einsparungen erzielen. „Nur Anbieter, die Know-how und Erfahrungswerte aus diesen kundenspezifischen Produktions- und Betriebsprozessen mitbringen, sind in der Lage, sich ständig an veränderte Anforderungen flexibel anzupassen“, sagt Klien im Vorfeld der HANNOVER MESSE.

Doch auf dem ESCO Forum-Gemeinschaftsstand geht es nicht nur um den praktischen Einsatz von Contracting-Lösungen, sondern auch um die politische Dimension. In Podiumsdiskussionen thematisieren Experten die Auswirkungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes und des Kraft-Wärme-Kopplung-Gesetzes und den Einsatz von Contracting auch für mittelständische Unternehmen.

Neue Ideen rund um das Thema Energieversorung präsentiert das Forum „Life Needs Power – Perspektiven für Energienutzung“ (Halle 12, Stand C 06), das der ZVEI gemeinsam mit dem Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. (VDE) veranstaltet. Vorgestellt wird unter anderem ein Kooperationsprojekt, in dem Energieversorger und Herstellerunternehmen gemeinsam Geschäftsmodelle und technische Konzepte für virtuelle Kraftwerke entwickeln, die aus einer Vielzahl von kleinen Kraftwerken mit Hilfe von Software und Steuerungen zu einer großen Einheit verbunden werden. Der Vorteil: Wenn Strommengen mehrerer Anlagen gebündelt vermarktet werden, können Vertriebswege genutzt werden, die Betreibern von einzelnen Anlagen nicht zur Verfügung stehen. So lassen sich die Anlagen wirtschaftlicher und effizienter betreiben. Das Forum Life Needs Power während der HANNOVER MESSE zeigt, wie es geht.

Media Contact

Katja Havemeister Deutsche Messe AG

Weitere Informationen:

http://www.hannovermesse.de

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