Wettbewerb "Excellence in Production": Bester Werkzeugbau des Jahres 2008 heißt WIRO

Während einer feierlichen Abendveranstaltung des 8. Internationalen Kolloquiums „Werkzeugbau mit Zukunft“ nahm Reiner Rohlje, Geschäftsführer bei WIRO in Olpe, den Pokal im Krönungssaal des Aachener Rathauses am Abend des 30. September vor rund 380 Zuschauern aus den Händen von Vorjahressieger Wolfgang Faßnacht entgegen.

Ausgezeichneter Werkzeugbau aus Olpe

Jürgen Meyer, Ministerialdirektor im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, hob als Laudator bei WIRO den hohen Grad an Innovationsfähigkeit und -bereitschaft sowie die besondere Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit und Flexibilität gegenüber Kunden hervor. Bemerkenswert sei aber vor allem auch der hohe Exportanteil der Hochleistungswerkzeuge von insgesamt mehr als 90 Prozent. Über 80 Prozent seiner Werkzeuge liefert das Unternehmen in Länder außerhalb Europas.

Als herausragend befanden die Juroren deshalb das aktive Zugehen auf die globalen Absatzmärkte, die starke Fokussierung auf den Kundennutzen sowie die hohe Qualität der Produkte und der dazugehörigen Dienstleistungen. WIRO pflege eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Kunden und Lieferanten und integriere sich aktiv in die Prozesse seiner Kunden. Eine Besonderheit, so die Jury in ihrer Begründung, sei außerdem das projektunabhängige Budget für Entwicklungsleistungen im eigenen Haus.

WIRO ist Spezialist für technologisch anspruchsvolle Werkzeuge zur Herstellung von Schraubkappen, Verschlüssen und Tubenkomponenten. Das sauerländische Familienunternehmen war bereits im Jahr 2006 als Kategorien- und Gesamtsieger im Wettbewerb erfolgreich und hat sich seitdem kontinuierlich weiterentwickelt.

Viel Lob für Sieger und Platzierte

Auch in den vier Einzelkategorien, je nach Unternehmensgröße und -einbindung, gab die Jury Sieger und Finalisten bekannt:

Neben dem Gesamtsieg gewann WIRO wie schon vor zwei Jahren auch in der Kategorie „Externer Werkzeugbau unter 100 Mitarbeiter“. Als weiteren Finalisten der Kategorie zeichnete die Jury die Summerer Technologies GmbH & Co. KG aus Schechen bei Rosenheim aus.

Ebenfalls bereits zum wiederholten Mal als Sieger in der Kategorie „Interner Werkzeugbau über 100 Mitarbeiter“ zeigte sich der Werkzeugbau der Audi AG aus Ingolstadt. Er deckt die komplette Kette der Blechteileherstellung ab und hat sich intern als strategischer Lieferant etabliert. Der Audi-Werkzeugbau ist „Center of Excellence“ und damit Vorbild für alle Werkzeugbau-Betriebe im Volkswagen-Konzern weltweit. Als besondere Stärken lobte die Jury die stetige Optimierung der Werkzeugfertigung und -montage durch eine konsequente Ausrichtung am Materialfluss und die ausgereifte Zukunftsstrategie mit konkreten langfristigen Zielen. Mit entsprechenden Maßnahmen zur Personalentwicklung in allen Qualifikationsstufen trägt Audi bereits heute der zukünftigen demographischen Entwicklung Rechnung.

Als weitere Finalisten in der Kategorie „Interner Werkzeugbau über 100 Mitarbeiter“ wurden außerdem die Progress-Werk Oberkirch AG aus Oberkirch-Stadelhofen und die ZF Sachs AG aus Schweinfurt ausgezeichnet.

Gewinner der Kategorie „Interner Werkzeugbau unter 100 Mitarbeiter“ wurde die Hilti AG aus Schaan in Liechtenstein. Im Hilti-Werkzeugbau hat sich die klassische Werkzeugtechnik in den vergangenen Jahren zu einer ganzheitlichen Werkzeugversorgung für den gesamten Konzern entwickelt. Innerhalb der Unternehmensstrategie „Vision 2015“ hat sich der Hilti-Werkzeugbau das Ziel gesetzt, Herstellkosten zu reduzieren, die Produktivität zu erhöhen und so nachhaltiges Wachstum zu schaffen. Laudator Dr. Wolfgang Sengebusch vom Fachverband Präzisionswerkzeuge des VDMA lobte im Namen der Jury besonders die vorbildliche Einbindung des Werkzeugbaus in die Produktentwicklung, die institutionalisierte Überwachung der Lebenszykluskosten aller hergestellten Werkzeuge und den systematischen Prozess zur Werkzeugbeschaffung unter Leitung des internen Werkzeugbaus mit einer kennzahlenbasierten Lieferantenbewertung.

Als Zweiter in dieser Kategorie konnte sich die GKN Driveline Trier GmbH behaupten.

In der Kategorie „Externer Werkzeugbau über 100 Mitarbeiter“ setzte sich die z-werkzeugbau GmbH aus Dornbirn in Österreich gegen ihre Mitbewerber durch. Nach dem Management-Buy-Out aus der Zumtobel-Gruppe im Jahr 2005 hat sich das Unternehmen äußerst erfolgreich positioniert und entwickelt. Als entscheidend für den Sieg im Wettbewerb sahen die Juroren die ausgeprägte strategische Positionierung als Technologieführer in klar definierten Produktsegmenten, so Dr. Carl-Dieter Wuppermann vom Stahlinstitut VDEh in der Laudatio. Hinzu kämen aber auch die aktive Entwicklung und Vermarktung eigener neuer Werkzeug- und Anlagenkonzepte sowie die sehr gute Prozessbeherrschung bei Einzeltechnologien und ihrer Verknüpfung.

Als zweiter Finalist in dieser Kategorie wurde die Siebenwurst GmbH & Co. KG aus Dietfurt ausgezeichnet.

WZL und Fraunhofer IPT ermittelten die neun Finalisten des Wettbewerbs anhand eines ausführlichen Vergleichs von mehr als 320 Werkzeug- und Formenbau-Betrieben. Elf fachkundige Juroren aus Industrie, Politik und Wissenschaft bestimmten die Sieger in vier Kategorien und die beiden Gesamtsieger. Der Wettbewerb „Excellence in Production“ fand in diesem Jahr bereits zum fünften Mal statt.

Neue Chance im nächsten Jahr

Im kommenden Jahr wartet eine neue Gelegenheit auf alle diejenigen, die in diesem Jahr nicht auf dem Siegertreppchen stehen konnten: Die nächste Runde des Wettbewerbs startet pünktlich zur Werkzeugbau-Fachmesse „EuroMold“ am 3. Dezember 2008. Interessenten können sich schon jetzt unter www.excellence-in-production.de anmelden. Alle Teilnehmer erhalten eine individuelle Auswertung über Ihre Stärken und Schwächen.

Das Kolloquium „Werkzeugbau mit Zukunft“ und der Wettbewerb „Excellence in Production“ werden von der Böhler Deutschland GmbH und Uddeholm Tooling AB sowie der Demat GmbH unterstützt.

Ihr Ansprechpartner

Herr Dipl.-Kfm. Martin Bock
Marketing aachener werkzeug- und formenbau
c/o Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT
Steinbachstr. 17
52074 Aachen
Telefon: +49 241 8904-159
Fax: +49 241 8904-6159
werkzeugbau@ipt.fraunhofer.de

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