Tübinger Nachwuchswissenschaftlerin erhält internationalen Lush-Prize
ie Nachwuchswissenschaftlerin Katja Reinhard ist mit dem „Lush Prize 2013“ ausgezeichnet worden. Das internationale Unternehmen fördert damit in verschiedenen Kategorien wissenschaftliche Untersuchungen mit alternativen Methoden zu Tierversuchen, zum Beispiel in Zellkulturen oder an menschlichem Gewebe.
Katja Reinhard, Doktorandin am Centrum für Integrative Neurowissenschaften (CIN) der Universität Tübingen, wurde in der Kategorie „Junge Forscher“ gestern Abend bei einer Gala in London ausgezeichnet. Das Preisgeld von 12.500 Pfund wird sie für die Verbesserung und Weiterentwicklung ihrer Studie verwenden.
Die Doktorandin erforscht in der Arbeitsgruppe „Retinal Circuits and Optogenetics“ von Dr. Thomas Münch die Netzhaut, also den Teil des Auges, der das Sehen ermöglicht: Die Netzhaut fängt nicht nur wie eine „Kamera“ Bilder ein, sondern bereitet die visuellen Informationen auch für die Weiterleitung ans Gehirn auf. Die Wissenschaftler der CIN-Arbeitsgruppe wollen zum Verständnis dieser Verarbeitungsprozesse beitragen.
Den Preis erhält Katja Reinhard für die Etablierung solcher Versuche an menschlichen Netzhäuten unter der Anwendung modernster wissenschaftlicher Methodik. Im Vergleich zu tierischer Netzhaut ist die menschliche Netzhaut nämlich bislang kaum erforscht. Zudem wollen die Wissenschaftler so neue Behandlungsmethoden gegen Blindheit und andere Sehbehinderungen direkt auf menschlichem Gewebe testen und weiterentwickeln.
Das Gewebe für diese Untersuchungen wird von verstorbenen Hornhautspendern sowie von Patienten gespendet, denen aus medizinischen Gründen ein Auge entfernt werden muss. Dafür hat die Arbeitsgruppe eine enge Zusammenarbeit mit den Ärzten der Universitäts-Augenklinik Tübingen und mit der Hornhautbank Tübingen aufgebaut.
Reinhard ist auch Stipendiatin der Patientenstiftung „PRO RETINA Deutschland“, einer Selbsthilfevereinigung für Menschen, die an einer Netzhautdegeneration erkrankt sind. Die PRO RETINA Stiftung fördert neben medizinischen und naturwissenschaftlichen Promotionen verschiedenste Forschungsprojekte, um die Entwicklung von Therapien auf diesem Gebiet aktiv voranzutreiben. Weitere Förderinstrumente sind die Vergabe zweier renommierter Forschungspreise und als ‚Highlight’ die Etablierung zweier Stiftungsprofessuren an zwei deutschen Universitätskliniken. (www.pro-retina-stiftung.de)
Weltweit sind 285 Millionen Menschen blind oder sehbehindert.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.cin.uni-tuebingen.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise
Neueste Beiträge
Simon Stellmers GyroRevolutionPlus erhält ERC-Zuschuss von 150 000 € für Katastrophenwarnungen
Europäischer Forschungsrat fördert Innovation aus der Physik an der Uni Bonn „Mit GyroRevolutionPlus verbessern wir die Messgenauigkeit von Ringlaserkreiseln, sogenannten Gyroskopen, mit denen wir langsame und tiefliegende Erdrotationen oder auch…
Objektive Diagnose von Fibromyalgie: Neue Innovationen Erklärt
Prof. Dr. Nurcan Üçeyler und Dr. Christoph Erbacher von der Neurologischen Klinik des Uniklinikums Würzburg (UKW) haben ihre neuesten Forschungsergebnisse zum Fibromyalgie-Syndrom (FMS) in der Fachzeitschrift Pain veröffentlicht. Sie fanden…
Die neueste M87-Studie des EHT bestätigt die Drehrichtung des Schwarzen Lochs
Erster Schritt auf dem Weg zu einem Video vom Schwarzen Loch FRANKFURT. Sechs Jahre nach der historischen Veröffentlichung des ersten Bildes eines Schwarzen Lochs stellt die Event Horizon Telescope (EHT)…