Technologietransfer: Helmholtz fördert neue Validierungsvorhaben
„Mit dem Validierungsfonds möchten wir die Lücke schließen, die zwischen anwendungsrelevanten Forschungsergebnissen und deren erfolgreicher Vermarktung klafft“, sagt Dr. Rolf Zettl, Geschäftsführer der Helmholtz-Gemeinschaft.
“Wir fördern die Weiterentwicklung im Hinblick auf deren Kommerzialisierung und holen so auch Partner aus der Wirtschaft mit ins Boot“, so Zettl weiter. „Damit gelingt es, Erkenntnisse aus der Forschung in die Anwendung zu bringen und die technologische Basis für eine wettbewerbsfähige Wirtschaft in Deutschland auszubauen.“
Für das neue Instrument des Helmholtz-Validierungsfonds stehen bis 2015 aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds 26 Mio. Euro für Projekte aus Helmholtz-Zentren zur Verfügung. Inklusive der Eigenanteile aus den Zentren werden so über 50 Mio. Euro für den Technologietransfer mobilisiert.
Die geförderten Projekte sind:
Technologieplattform zur beschleunigten Identifikation von Wirkstoffen gegen Erkrankungen, die mit Proteinfehlfaltung zusammenhängen
(Enabling Technologies for Drug Discovery in Alzheimer’s Disease and other Protein Misfolding Disorders)
Zurzeit sind etwa 40 Krankheitsbilder bekannt, die mit Fehlfaltungen von Proteinen zu tun haben, zu den bekanntesten davon zählen Alzheimer und Parkinson, aber auch Diabetes mellitus ist mit einer Fehlfaltung bestimmter Proteine verbunden. Das Forscherteam von Prof. Dr. Erich Wanker am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch verfügt über innovative Technologien, um kleine Moleküle, Peptide und Antikörper zu untersuchen und auf ihre Eignung als Wirkstoff zu überprüfen. Dies soll die Entdeckung neuer Wirkstoffe gegen Erkrankungen, die mit Proteinfehlfaltung zusammenhängen, erheblich beschleunigen. Die Förderung durch den Validierungsfonds ermöglicht es, eine standardisierte Wirkstoffscreening-Plattform für Pharmaunternehmen aufzubauen und auszugründen.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Erich Wanker
Tel.: 030 9406 2157
ewanker@mdc-berlin.de
Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin, Berlin-Buch
Verbesserung der Bildgebung zur Entwicklung von Alzheimer-Medikamenten
Ein gemeinsames Team des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf und des Forschungszentrums Jülich beschäftigt sich mit der Weiterentwicklung eines Radiotracers zur Untersuchung von Nikotinrezeptoren bei der Alzheimer-Demenz mittels Positronen–Emissions-Tomographie (PET) und der Optimierung einer innovativen Software für die Bildgebung. Die Software wird eine semiautomatische Segmentierung und Analyse der PET-Bilddaten ermöglichen. Flubatine ist ein neuartiger PET-Radioligand, der die nach aktuellem Erkenntnisstand verminderte Nikotinrezeptordichte bei der Alzheimer-Erkrankung zur Darstellung bringen soll. Nach der Validierung kann der Radiotracer an klinischen Forschungseinrichtungen zu Studienzwecken und zur Therapieverlaufskontrolle eingesetzt werden, um die Entwicklung von Therapeutika zur Behandlung der Alzheimer-Erkrankung zu unterstützen. Ein Wirtschaftspartner und die Universität Leipzig beteiligen sich mit Eigenmitteln an diesem Validierungsprojekt.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Peter Brust
Tel.: 0341 235 4013
p.brust@hzdr.de
Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf, Forschungsstelle Leipzig
Dr. Ing. Gudrun Wagenknecht
Tel.: 02461 61 3184
g.wagenknecht@fz-juelich.de
Forschungszentrum Jülich
Ein weiteres Projekt, das die Validierung einer Gastankstruktur in einer hochstabilen und platzsparenden Wabenbauweise beabsichtigt, wurde von einem Team des DLR erfolgreich präsentiert. Nach Einreichung des Hauptantrags wird über die Förderung des für den Fahrzeugbau hoch interessanten Ansatzes entschieden.
Die nächste Auswahlsitzung findet am 05.Juni 2012 statt, Hauptanträge können auch ohne vorherige Begutachtung eines Vorantrags bis Ende März 2012 in der Geschäftsstelle eingereicht werden.
Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit 31.745 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 3,4 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).
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