Robert Huber erhält Rudolf-Kaiser-Preis 2008 für Nachwuchswissenschaftler

Der Preis wird jährlich an einen hervorragenden deutschen Nachwuchswissenschaftler in der Experimentalphysik verliehen und ist mit 35.000 Euro dotiert. Er ist der höchstdotierte Preis für Nachwuchswissenschaflter im Bereich Naturwissenschaften.

Huber erhält den Preis für die Entwicklung eines neuen Laser-Typs für die biomedizinische Bildgebung. Dieser erlaubt eine deutlich schnellere, dreidimensionale Abbildung von biologischen Geweben in der Augenheilkunde, der Gastroenterologie und der Kardiologie.

Robert Huber studierte Physik und promovierte an der LMU München. Anschließend war er als Postdoktorand an der Johann Wolfgang von Goethe-Universität Frankfurt am Main tätig. Während eines Auslandsaufenthaltes von 2003 bis 2006 in der Gruppe von Professor James G. Fujimoto am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in den USA arbeitete er bereits auf dem Gebiet dieser neuartigen biomedizinischen Bildgebungsverfahren, der optischen Kohärenztomographie (OCT).

Diese Technik kann – anders als konkurrierende Verfahren – auch komplex aufgebaute Gewebe in großer Auflösung bis in tiefer liegende Schichten abbilden. Sie kommt bereits heute kommerziell in der Augenheilkunde zum Einsatz und zahlreiche weitere Anwendungen wie die Darstellung von Plaques und Stents in der Kardiologie sowie die Erkennung von Gewebeveränderungen in Speiseröhre und Darm werden untersucht.

Huber entwickelte während seines Aufenthalts am MIT einen neuartigen Betriebsmodus von Lasern, das „Fourier Domain Mode-Locking (FDML)“. Dieser neue Laser-Typ kommt bei der optischen Kohärenztomographie zum Einsatz und liefert bislang unerreichte Abbildungsgeschwindigkeiten. Innerhalb einer Sekunde kann auch komplexes biologisches Gewebe jetzt dreidimensional aufgenommen werden.

FDML-basierte OCT-Systeme konnten bereits in ersten klinischen Anwendungen in der Ophthalmologie und der Kardiologie ihre hervorragenden Leistungsdaten unter Beweis stellen. Seit November 2006 leitet Huber im Rahmen des Emmy-Noether-Programms der Deutschen Forschungsgemeinschaft eine Nachwuchsgruppe am Lehrstuhl für BioMolekulare Optik von Professor Wolfgang Zinth an der Fakultät für Physik.

Die Rudolf-Kaiser-Stiftung im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft vergibt jährlich zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses auf dem Gebiet der Experimentalphysik den Rudolf-Kaiser-Preis. Die Stiftung wurde 1987 durch Dr. habil. Dr. Rudolf Kaiser errichtet. Der 1923 in Nürnberg geborene Stifter war mehrere Jahre Vorsitzender Richter am Bundespatentgericht, 1979 habilitierte er im Bereich der Experimentalphysik an der TU München und widmete sich der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.

Der Preis wird am 18. Februar 2009 im Senatssaal der LMU, Hauptgebäude, Geschwister-Scholl-Platz 1, überreicht.

Ansprechpartner:
Dr. Robert Huber
Tel.: 089 / 2180 – 9235
E-Mail: robert.huber@physik.uni-muenchen.de

Media Contact

Luise Dirscherl idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-muenchen.de

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